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UNESCO: Wattenmeer wird Welterbe

Das Wattenmeer ist zum Welterbe der Menschheit erklärt worden. Damit reiht sich der einzigartige Lebensraum an der Nordsee künftig in die Liste der weltweit knapp 200 besonders schützenswerten Naturdenkmäler ein. Zeitgleich erhielten auch die Dolomiten in Norditalien die Anerkennung. Dem Dresdner Elbtal hatte das UNESCO-Komitee im spanischen Sevilla den Welterbestatus dagegen aberkannt.

Weltnaturerbe Wattenmeer: Ausgewiesenes Areal | Die für den Antrag zum Weltnaturerbe ausgewiesene Zone entspricht etwa den drei Schutzzonen Schleswig-Holsteins, Niedersachsens und der Niederlande. Dänemark und Hamburg haben keine Flächen angemeldet.
Die 13 000 Quadratkilometer große Fläche aus Schlick und Sand, die sich von der Ho-Bucht in Dänemark bis zur Insel Texel in den Niederlanden erstreckt, ist ein hochsensibles Ökosystem. Es umfasst sowohl Dünen, Sandbänke, Priele und Salzwiesen als auch die Inseln des Küstengebiets und beherbergt etwa 10 000 Tier- und Pflanzenarten.

Als Welterbe wird nach Angaben der UNESCO nur gewürdigt, was als "einzigartiges, unersetzliches Gut von außergewöhnlichem universellem Wert" und "als Eigentum der gesamten Menschheit" betrachtet werden kann. Gleichzeitig müssen die jeweiligen Antragsteller nachweisen, dass sie in der Lage sind, die angemeldete Region auch zu schützen und für zukünftige Generationen zu erhalten. Um die UNESCO-Auszeichnung für das Wattenmeer hatten sich die Niederlande, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der Bund Anfang 2008 bei der UNESCO beworben.

Das Watt ist nach der Grube Messel, einer Fossilienlagerstätte bei Darmstadt, das zweite anerkannte Naturdenkmal Deutschlands.

Einzelne kritische Stimmen bedauern die Entscheidung der UNESCO. Der Wattenrat, ein Zusammenschluss aus Naturschützern in Ostfriesland, kritisiert etwa, dass der Lebensraum allein aus Marketinggründen für die Tourismusindustrie nominiert worden sei, während der Schutz des Nationalparks in den letzten Jahren systematisch zurückgefahren wurde. Das durch die Einstufung zum Welterbe zu erwartende Besucherplus könne zudem dem Ökosystem schaden.

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