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Antipoden

Globus

In welchen Erdteil käme man eigentlich, wenn man ein Loch von der Tiefe des Erddurchmessers genau nach unten bohren könnte? Versuchen Sie, zuerst ohne Atlas oder Globus Antworten zu finden, auch für die Antipoden der Bewohner anderer Länder. Wie muss man Erdkarten vorbereiten und übereinander legen, um umfassende Antworten zu geben?

Für eine äquatorständige Zylinderkarte (hier ist die nach Behrmann benannte flächentreue Version verwendet) muss man ein Exemplar am Äquator spiegeln und um 180 Längengrade verschieben.

Wie groß der Anteil des Meeres an der Erdoberfläche ist, wird hierbei besonders eindrucksvoll deutlich: Kaum jemand hat Antipoden (griechisch für "Gegenfüßler") auf trockenem Land: Teile von Peru und Vietnam, Spanien und Neuseeland sowie (leicht zu merken) Chile und China. Dagegen haben die Kontinente Afrika, Nordamerika und Australien fast vollständig Wasserflächen als Antipodenflächen.

Und hier das Ganze als polständige flächentreue Azimutalkarte der ganzen Erde:

Anstelle der Antipoden kann man auch die Orte ansehen, die den gleichen Meridian und den gleichen Betrag der geografischen Breite haben: Sie haben stets zur gleichen Zeit Mittag und – um ein halbes Jahr versetzt – die gleich stark ausgeprägten Jahreszeiten, was die Sonneneinstrahlung betrifft.

Durch die Verteilung von Wasser und Land können die Vegetationen trotzdem verschieden sein. So ist die Wüstenzone im Norden Afrikas (Sahara) viel stärker ausgeprägt als im Süden (Kalahari), und in Amerika komplizieren die Hochgebirge der Westküsten die Sache zusätzlich.

Und was uns Westeuropäer betrifft: Unser Klima ist viel milder, als es der geografischen Breite entspricht, dank der Fernheizung durch den Golfstrom. Durch an sich kleine – anthropogene oder andere – Temperaturänderungen können so schöne Dinge zusammenbrechen, was regional gewaltige Klimaänderungen nach sich zieht. Nordeuropa könnte so kalt werden wie (das auf denselben Breitengraden gelegene) Alaska.

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