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Von begnadeten Denkern, vergessenen Genies und berüchtigten Dieben

Kaum eine Epoche brachte so viele beeindruckende Persönlichkeiten hervor wie die Renaissance. Wer einmal ein Werk Donatellos sah, sich an die Ideen Luthers erinnert oder die Leistungen Kopernikus' vor Augen führt, weiß, warum man die Zeit zwischen 1400 und 1600 als "Frühling der Neuzeit" bezeichnet. Ihre Künstler und Wissenschaftler, Entdecker und Unternehmer, Monarchen und Päpste erlangten zu Recht Weltruhm und prägten das Gesicht dieser faszinierenden Ära.

Die Historiker Robert C. Davis und Beth Lindsmith von der University of Ohio haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte sowie Kultur der Renaissance anhand des Lebens und Wirkens einzelner Persönlichkeiten darzustellen. Herausgekommen ist eine stimmige Monografie, die mehr ist als eine reine Aneinanderreihung von Lebensgeschichten: Mit jeder Biografie vervollständigt sich das Bild jener Zeit wie bei einem Puzzlespiel. Im Gegensatz zu vielen anderen Sachbüchern dieses Themas beschränken sich Davis und Lindsmith nicht nur auf die prominentesten Köpfe der Epoche. Mit ebenso großer Begeisterung, mit der sie einen Christoph Kolumbus, Raffael oder Thomas Morus vorstellen, werden auch "kleinere Lichter" gewürdigt. Darunter etwa Aldus Manutius, dem wir die Erfindung des Taschenbuchs verdanken, Catena, der wohl berüchtigtste Verbrecher seiner Zeit, oder die heute wenig bekannte Künstlerin Sofonisba Anguissola.

Aus epoc 2/2012
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Anhand der chronologischen Gliederung vom Ausgang des Mittelalters über die Geburt der Nationen und der Entdeckung der Neuen Welt bis hin zum Aufbruch in die Moderne findet sich der Leser in dem immerhin über 300 Seiten starken Buch leicht zurecht – zumal jedes Kapitel mit einer zwar knappen, aber anschaulichen Einführung zur Geistesgeschichte beginnt. Manch einer Persönlichkeit hätte man allerdings eine ausführlichere Darstellung gewünscht – was jedoch die große Bandbreite der Porträtierten wieder ausgleicht. Wer dennoch mehr wissen will, wird bei den Literaturhinweisen fündig. Besondere Freude bereitet das Werk nicht zuletzt wegen seiner prächtigen Bilder und des hochwertigen Druckbilds. Fazit: eine gelungene Zusammenstellung, die sich als unterhaltsames Lesebuch wie auch als informatives Nachschlagewerk eignet.

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  • Quellen
epoc 2/2012

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