Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Harnblase

Harnblase, Vesica urinaria, bei den meisten Wirbeltieren vorkommendes dehnbares Hohlorgan zur Harnspeicherung. Die H. entsteht in der Individualentwicklung als Ausstülpung der Kloake. Bei Säugetieren einschließlich dem Menschen besteht die Wand der H. aus geflechtartig angeordneter glatter Muskulatur, welche die Größe der H. ihrem Füllungszustand anpasst. Das Fassungsvermögen beim Menschen beträgt etwa 300 bis 500 cm3. Die Entleerung der H. erfolgt durch Kontraktion der Wandmuskulatur, wobei der Blasenschließmuskel entspannt ist. Gesteuert wird die Blasenmuskulatur reflektorisch über Zentren im Rückenmark und willkürlich über die Großhirnrinde. Der Harn wird von der Niere über den Harnleiter (Ureter) zur H. geleitet und aus der H. heraus über die Harnröhre (Urethra) bzw. die Kloake abgeleitet. Eine H. fehlt unter den Reptilia den Doppelschleichen (Amphisbaenia), Waranen (Varanidae), Krokodilen (Crocodylia) und Schlangen (Serpentes) sowie den Vögeln (Aves) mit Ausnahme der Strauße (Struthioniformes). Bei Froschlurchen (Anura) und Schildkröten (Chelonia) dient die H. auch als Wasserreservoir.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.