Direkt zum Inhalt

Kommentare - - Seite 902

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Die Frage des persönlichen Gottes

    30.04.2012, Uwe Filietz, Osnabrück
    Es geht Christen ja nicht um die Frage nach der Existenz eines wie auch immer gearteten Gottes (was nur von akademischen Interesse wäre), sondern nur um die eines persönlichen Gottes, welcher für die Menschen von Belang ist. Meines Erachtens sollte man sich die Frage stellen, ob die Idee, dass es so sei, nicht auf einer maßlos arroganten Selbstüberschätzung des Menschen beruht (als das Wort "Evolution" total unbekannt war!)? – nämlich dass er vor und für diesen Gott etwas Besonderes, d. h. gegenüber der übrigen Fauna (der er ja angehört!) etwas prinzipiell Besseres wäre. (Die in den Bibelstellen kokette Selbsterniedrigung à la "ich bin es nicht wert ..." etc. ist hier nicht gemeint!) Ist dies nicht ein unhaltbarer Speziesismus? Eine Art Gott unterstellteer Rassismus? Auch gegenüber unseren, also vom Homo sapiens n. Chr. nicht abgrenzbaren! hominiden Vorfahren ("Lucy" und Nachf.).
  • Gleich zweimal falsch

    30.04.2012, Dipl. Ing. Helmut Schenk, Pforzheim
    Ich bin seit vielen Jahren Abonnent von „Spektrum der Wissenschaft“. Die Kolumne „Springers Einwürfe“ im Maiheft 2012 - „Fliegen wie ein Vogel“- veranlasst mich nun erstmals zu einem Leserbrief, da hier meiner Meinung nach gleich zweimal Falsches ausgesagt wird.

    Zum Ersten:
    Der „Smartbird“ ist zweifellos eine hervorragende Entwicklungsarbeit, die ich in keiner Weise kritisieren möchte. Was stört und schon an Geschichtsklitterung grenzt, ist der Anspruch der Fa. Festo: „Festo hat den Vogelflug entschlüsselt“; längst bekanntes Wissen wird dabei völlig unter den Tisch gekehrt.

    Schon vor Jahrzehnten hat Prof. Dr. Erich von Holst in seinen bahnbrechenden Arbeiten zum Vogelflug erkannt, publiziert und in frei fliegenden Modellen nachvollzogen, was den Kern der des Schwingenflugs ausmacht.

    Es ist dies die synchrone Koppelung von Schlagbewegung und einer Torsionsbewegung des Außenflügels. Erich von Holst hat dies durch gezielte Torsionsweichheit der Außenflügel-Konstruktion erreicht. Beim Smartbird geschieht es durch „aktive“ (angetriebene) Verdrehung, was sicher einen Fortschritt darstellt. Aber die Vorarbeiten von Erich von Holst völlig zu unterschlagen, ist höchst unwissenschaftlich und auch bei einen Mitarbeiter des DLR nicht verständlich.

    Ich möchte nun nicht alles über Erich von Holsts Arbeiten hier wiederholen, was eine Google-Suche unter seinem Namen als Suchbegriff schneller und besser liefert. Eine sehr informative Webseite u.a. hierzu ist http://www.ornithopter.de/herzog.htm

    Karl Herzog hat die Arbeiten von Erich von Holst weitergeführt; u. a. sind auch im Deutschen Museum diesbezügliche Arbeiten von Karl Herzog zu sehen. In Buchform ist auch erschienen: K. Herzog, „Anatomie und Flugbiologie der Vögel“, Gustav Fischer Verlag Stuttgart, 1968

    Das Alles scheint der Fa. Festo und auch Herrn Springer unbekannt zu sein.

    Zum Zweiten:
    Herr Springer schreibt im letzten Absatz: „Der größte Vorzug von Schlagflüglern ist, dass sie Luftströmungen zu ihrem Vorteil nutzen können.“ Ist ihm eigentlich nicht bekannt, dass jedes Segelflugzeug („Starrflügler“, egal ob manntragend oder Modell) unter Ausnützen natürlicher Luftströmungen lange und weite Flüge durchführen kann?
    Stichworte dazu wären z. B. „Thermikflug“, „Hangflug“, Flug im „Wellenaufwind“ u. a. m. Auch das ist seit vielen Jahrzehnten bekannt.

    Segelflugzeuge und -modelle erreichen heute Flugleistungen, welche die der Vögel erheblich übertreffen. Was ihnen allerdings fehlt, sind „Riecher“ für z. B. Aufwinde und „Regler“, die eine (leistungssteigernde) instabile Schwerpunktlage ermöglichen. Die derzeitigen Sensoren bzw. Instrumente lassen da trotz hohen Entwicklungsstands schon noch Wünsche offen.

    Vielleicht ist es "Spektrum" in einem zukünftigen Beitrag möglich, auf diesen interessanten Themenkreis etwas tiefer einzugehen.



  • Humboldts Ei des Kolumbus: Linguistisches Relativitätsprinzip versus Universalgrammatik?

    27.04.2012, Dr. Josef Klein, Berlin
    Der Ruhm der Sapir-Whorf-Hypothese von der Kultur-Relativität der Sprache sei in den 1970er Jahren verblasst infolge des Paradigmas von der universellen Struktur allen Sprechens und Denkens, so nicht zuletzt der Universalgrammatik. Nunmehr aber würden, so die These von Lera Boroditsky, empirische Befunde das Dogma von den Sprachuniversalien stürzen. (Der Ausdruck von den „Sprachuniversalien“ ist missverständlich, weil die sprachlichen Universalien nicht genau dasselbe meinen wie „Universalgrammatik“ und die formal-grammatische „universelle Struktur allen Sprechens und Denkens“. Aber wir wissen, was gemeint ist.) Kein Zweifel die Befunde, die Boroditsky ausbreitet, sind beeindruckend; und überwältigend ist geradezu ihre Feststellung, dass bilinguale Personen sogar ihre Weltsicht ändern, wenn sie von der einen zur anderen Sprache wechseln. Nun habe ich berufsmäßig immerzu mit Dolmetschern zu arbeiten, sei’s mit welchen für afrikanische Sprachen, sei’s mit welchen für arabische oder asiatische Sprachen und so fort; Sprachen also, die weder mit dem Deutschen noch mit dem Indogermanischen auch nur entfernt verwandt sind. Und mitunter gibt es ganz gewiefte Dolmetscher, welche sogar simultan übersetzen. Da stellt sich schon mal die Frage, ob diese dann die Weltsicht A und die Weltsicht B simultan anwenden. Mehr noch. Es stellt sich die Frage, wie die das überhaupt machen können, wenn es keine universellen Strukturen geben sollte, welche dazu geeignet sind, die eine Sprache mit der anderen zu koordinieren und die eine Weltsicht in die andere Weltsicht zu übertragen. Ich habe indes zu keiner Zeit je erlebt (obwohl ich aufgepasst habe wie ein Luchs), dass irgendein Dolmetscher seine Schädeldecke aufgeklappt hätte, sein Gehirn herausgeholt und gegen ein anderes ausgetauscht hätte – was auch ziemlich unpraktisch wäre. Hiermit liegt also auf der Hand, daß das linguistische Relativitätsprinzip ohne universale Sprachstrukturen eine pure Absurdität ist. Damit will ich nicht bezweifelt haben, dass Sprachen ganz unterschiedliche Kategorienmuster für die Welterfassung und für das Weltverständnis bereitstellen und derart tatsächlich eine jedwede Lebensform prägen. Aber ich will trotz allem sehr bedeutet haben, dass diese behavioristische Sicht respektive die kultur-relativistische Sprachtheorie inklusive Kommunikationstheorie etwas allzu einfach gestrickt ist.

    Das gilt – nebenbei – auch für M. Tomasello, dessen Kritik an der Universalgrammatik Chomskys unter dem Vorzeichen des Empirismus nicht unwesentlich zu nämlicher Verflachung der Fragestellungen beigetragen hat. Tomasello will sich ganz auf Aspekte des Spracherwerbs beschränken, und meint, dass universale Strukturen unnütze Hypothesen seien, für die es zudem keine Belege gäbe. Die Annahmen Chomskys und seine Lösungsversuche respektive Rückzugsgefechte (mit der Restelösung der Rekursion) seien allesamt theorieabhängig; und Chomskys Nativismus betreffs der Universalgrammatik lasse sich zudem nicht kohärent formulieren. Das mag ja sein.

    Und ebenso ähnlich habe ich in der „Semiotik des Geistes“ (Buch I, Berlin 2010), den Nativismus auf einen „Exstruktivismus“ abgeschwächt (doch aber auch um zum anderen andere Lerntheorien – wie z. B. den Konstruktivismus – mit einzubauen in das theoretische System). Demgegenüber ist es nicht richtig, dass es für universelle Strukturen keine Belege gäbe und keinen theoretischen Bedarf. Schon W. von Humboldt war so schlau, E. Coseriu hat darauf aufmerksam gemacht, die universellen und die historischen Strukturen der Sprache einander zuzuordnen und mit dem individuellen Gebrauch in Einklang zu bringen. Dieses Modell wird in Ansehung der Fragestellungen der Neurolinguistik umso dringlicher, als nur allgemeine, universelle Strukturen, welche für die gesamte Menschheit einschlägig sind und nicht nur für irgendwelche Ethnien (gar Rassen, man muss es ja mal auf den Punkt bringen!), Gültigkeit haben können in neurophysiologischem Anbetracht. Nur allgemeine, universelle Strukturen können erklären, wie die chemoelektrischen Signale der neurophysiologischen Prozesse sich in mentale Information unter lingual-grammatischer Formung umwandeln bzw. umgekehrt (etwa wenn der Dolmetscher einen zu übersetzenden Satz als Rezipient vernimmt). Dabei glaube ich ebenfalls, wie Tomasello, dass Chomsky nicht das Gelbe vom Ei ist, oder zumindest nicht ganz. Nun, wer ist schon ein Ei? Gewiss, manchen mag Humboldts Ei des Kolumbus – in der „Semiotik des Geistes“ spreche allerdings von der „Coseriu-Matrix“ – als etwas antiquiert erscheinen, wegen der aristotelischen Wurzeln einiger Begriffe. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis die theoretischen Desiderate geklärt sind. Natürlich wird auch dies wieder sehr theorielastig sein; aber das ist besser als die Resultate der empiristischen Strohfeuerwerker, die sich auf Humboldt zwar gerne berufen, und zugleich verschweigen, dass dieser in etwas größeren Dimensionen dachte, zum einen, und die zum anderen darauf hoffen, dass dem Publikum mangels fachlich kritischer Kompetenz nicht auffallen möge, was da so alles an Erklärung fehlt.
  • Die Erpresser nutzen immer die Schwachpunkte anderer. Aber wir machen leider mit.

    27.04.2012, Bieski
    Einige verdienen daran, aber der abhängige Verbraucher wird zur Kostenübernahme genötigt
    Es geht nicht um Umwelt, Natur, Klima usw., sondern nur um die Gewinnung von Vorteilen.
    Die Nutzung der Windkraft ist derzeit Offshore noch genau so unsinnig wie Onshore. Die Struktur unserer Energienetze, Strom und Gas, entsprechen einfach absolut nicht den sich aus der geforderten Energiewende ergebenden Anforderungen. Bei Solaranlagen in unseren Breiten wird die Sache einer echten Rentabilität noch ungünstiger. Zusätzlich wird die Situation durch den derzeitigen Wildwuchs derartiger Anlagen völlig unübersichtlich. Eine umfassende und sehr kostenaufwändige Neustrukturierung der in fast einem Jahrhundert organisch gewachsenen Netze mit erheblichen zusätzlichen Eingriffen in die Umwelt, wären zu einer weiteren sicheren und rentablen Versorgung erforderlich. Sogar die Verlagerung von Großabnehmern wäre mit einzubeziehen.

    Das braucht viel detaillierte Vorbereitung und Ausführungszeit und eine ordentliche Kostenplanung. Daher ist ein schnelles Absinken der bereits erfolgten und noch anstehenden weit überhöhten Energiepreise auf einen marktgerechten Preis noch sehr lange unwahrscheinlich. Schon allein das schwächt den Industriestandort Deutschland. Auch wenn seitens der Politik dem Privatabnehmer der größte Teil der sich ergebenden Kostensteigerung übertragen wird, werden größere volkswirtschaftliche Auswirkungen unvermeidlich.

    Weiterhin ist es keineswegs absolut sicher, ob diese nunmehr vor allen von Deutschland vorgesehene jetzige Form neuer Energiegewinnung, die einzig Zukunftsfähige bleibt. Ob dann eine Netzstrukturierung nicht ganz anderen Prämissen unterliegen müsste, bleibt zumindest offen. Solche total die Struktur verändernden Vorgänge bedürfen zumindest langfristiger und konkreter Vorbereitung, bevor sie umgesetzt werden. Allein mit Hauruck muss das schief gehen und dann werden wir vielleicht beim Strombezug aus anderen Ländern wieder erpresst.

    Hier zumindest sehe ich derzeit keine wirklich den Forderungen der Zukunft entsprechende Vorgaben. Übrigens die Energieversorgermonopole machen jeden Unsinn mit, solange sie die Kosten dafür auf die Allgemeinheit übertragen können, die Abhängigkeit der Verbraucher erhalten bleibt und ihr Gewinn nicht geschmälert wird. Dafür hat die ja Politik bereits gesorgt und neue industrielle Fertigungszweige, werden sich immer als fortschrittlicher verkaufen.
  • Pardoxen über Paradoxen

    26.04.2012, Uli
    Es wird moniert, dass der Ausbau der Offshore-Windparks subventioniert wird, aber gleichzeitig wird ein großes Geschrei veranstaltet, weil die Förderung der noch erheblich teureren Fotovoltaik reduziert wird. Dabei liefert die Fotovoltaik nur wenige Stunden am Tag ihre höchste Leistung, über Nacht, also auf das Jahr betrachtet 50 Prozent der Zeit produziert sie überhaupt keinen Strom! Der einzige Punkt daran ist, dass gut situierte Salon-Ökos damit ihr Gewissen beruhigen und das Geld aller wegschaufeln können! Die Problematik der Entsorgung von verbrauchten Fotovoltaikzellen wird auch allgemein schamhaft verschwiegen, weil es nicht in die gerade vorherschende Ideologie passt.
    Der Wind auf dem Meer weht viel öfter und stärker als an Land, aber diese Förderung soll gekürzt werden.
    Die Bürger wehren sich gegen Windräder an Land, weil diese die Landschaft verunstalten und Vögel sterben. Aber sterben an Windrädern auf dem Meer weniger Vögel oder sehen sie deshalb besser aus? Nein, aber sie sind ja weit genug weg, damit man sie nicht sieht!
    Ich würde sagen der VZBV hat sich hier entweder völlig vergaloppiert oder es handelt sich in Wirklichkeit um eine Interessenvertretung der Salon-Ökos.
  • Deutschland IST erpressbar

    26.04.2012, Jutta Paulus
    Je länger und je stärker unser Industrieland von fossilen Energien abhängig ist, desto erpressbarer sind wir. Fossile sind endlich (es sei denn, man glaubt den "Experten", die ernsthaft verbreiten, Erdöl werde von Bodenorganismen ständig neu gebildet), und je früher ein Land seine Unabhängigkeit von diesen naturgemäß immer teurer werdenden Ressourcen vorantreibt, desto größer wird seine Wettbewerbsfähigkeit sein.

    Warum wohl subventioniert China massiv Wind- und Solarindustrie? Die Firmen erhalten Kredite zu 0,5 Prozent - und werden zusätzlich durch unser EEG gefördert. Warum dürfen nur die USA Importzölle auf chinesische Solarmodule erheben? Unser Wirtschaftsminister ist hier leider nicht gut informiert, sonst sähe seine Politik anders aus.

    Die Windkrafterzeugung offshore ist ca. doppelt so teuer wie onshore, zumindest zur Zeit. Was spricht dagegen, die mittlerweile ausgereifte Technik der Windkraftnutzung an Land vorrangig einzusetzen und die offshore-Erzeugung so auszubauen, wie es aus Kosten-Nutzen-Sicht sinnvoll ist? Schließlich können die "Spargel" relativ (verglichen mit AKW) problemlos wieder rückgebaut werden, wenn man sie nicht mehr braucht. Noch dazu ist der Artikel nicht auf dem neuesten Stand, was die Umweltverträglichkeit der Windanlagen angeht.

    Auch Naturschützer haben begriffen, dass man Kompromisse machen muss - und es ist nicht etwa so, als hätten wir nicht ausreichend windhöffige Flächen an Land, die weder Natur- noch Vogelschutzgebiet sind. Übrigens: die Bodenbrüter, die überdurchschnittlich stark auf der Roten Liste vertreten sind, siedeln sich gerne bei Windkraftanlagen an, weil dort die Bussarde nicht fliegen...Die Anzahl der durch Windkraft getöteten Vögel liegt um den Faktor 10 unterhalb der Autoverkehrsopfer.

    Last but not least: Es wäre zu prüfen, ob nicht eine vermehrte Forschung an Speichertechnologien sowohl den teuren Leitungsbau überflüssig machen, als auch das "Wetterproblem" verkleinern könnte. Und weder im Artikel, noch im Kommentar findet sich ein Wort zum Thema Methanisierung: bevor man Wind- oder Photovoltaikanlagen abregelt, lieber mittels Elektrolyse und Sabatier-Verfahren Methan erzeugen und dieses ins Erdgasnetz schieben. Ein Wirkungsgrad von (z.Zt.) ca. 50 Prozent (bei Re-Verstromung) ist immer noch besser als Abregelung auf Null!

    Ich sehe in der massiven Förderung der offshore-Winderzeugung nur einen Sinn:
    Das Monopol der "großen Vier" soll erhalten bleiben. Denn solange Vattenfall, EnBW, EoN und RWE jederzeit drohen können, Deutschland den Strom abzustellen, wird die Politik sich hüten, ihnen zu nahe zu treten.
    Wie war das mit der Erpressbarkeit?
  • Intelligenz als Selektionsvorteil?

    26.04.2012, A. Fleischwolf
    Zusätzlich zu den möglichen physikalischen Begrenzungen des Wachstums unseres Hirns ist eine Weiterentwicklung unserer Denkleistung wohl auch dadurch begrenzt, dass höhere Intelligenz zur heutigen Zeit keinen Selektionsvorteil im biologischen Sinn mehr darstellt: Nach meinem Wissen ist die Leistungsfähigkeit des Hirns weder ein Prädiktor für Lebenszeit noch für die Fortpflanzungsrate. Dadurch bleiben die von Herr Weiss angeführten Ausnahmefälle wie Einstein eben dies - Ausnahmefälle.
  • Deutschland wird erpressbar

    26.04.2012, Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt
    Fakt ist, dass es in jedem Monat eines Jahres einige Stunden, vielfach sogar einige Tage gibt, in denen die zeitgleiche Windstrom- und Sonnenstromerzeugung nahezu gleich Null ist. In diesen Zeiten muss der gesamte Leistungsbedarf durch noch zu bauende Gaskraftwerke bereitgestellt werden, dessen Erdgasbezug aus Russland kommt. Damit ist Deutschland bezüglich der Gaspreise sehr erpressbar, eine unverantwortliche Situation, in die uns die sogenannte Energiewende führen würde.

    Auch sind die noch zu bauenden 4000 Kilometer Höchstspannungsleitungen nur erforderlich, wenn der Wind stark weht. Insgesamt mit den Kosten der Gaskraftwerke und dem zusätzlichen Gasbezug eine Verteuerung der Stromerzeugung, die das wirtschaftliche Abseits bis zur Deindustrialisierung Deutschlands bedeutet, eine unverantwortliche Politik zum Schaden des gesamten Volkes.
  • Kreationismus; Schwarm-Intelligenz

    26.04.2012, Dr. Wolfgang Klein
    Kreationismus: Das einleitende Zitat von John von Neumann sollte man regelmäßig Kreationisten unter die Nase reiben, wenn sie argumentieren, es müsse einen Schöpfer-Gott geben, weil die Entstehung von Leben wie auf der Erde ebenso unwahrscheinlich sei, als würde sich eine zerbrochene Kaffeetasse von selbst wieder zusammensetzen. (In der Tat bin ich allerdings der Meinung, dass auch hier der Zufall nicht komplett ausgeschaltet ist, sonst gäbe es keine Evolution nach Darwinschem Muster.)

    Schwarm-Intelligenz: In letzter Zeit sind Diskussionen über Schwarm-Intelligenz in Mode. Man tut so als sei dies eine neue Entdeckung. Mir kommt es so vor, als handele es sich bei einem Schwarm um einen Spezialfall von zellularen Automaten. Leider bin ich kein Spezialist bei diesem Thema. Wie ist die Meinung hierzu?
  • Ich habe kein Vertrauen in die Elementarteilchen- und in die Astrophysik

    24.04.2012, Joachim Datko
    In der Astrophysik wird uns in schneller Folge ein Superlativ nach dem anderen angeboten: Die älteste Galaxie, die am weitesten entfernte Galaxie, die Galaxie mit den meisten Sternen, usw. Wenn ich an den Urknall denke, sehe ich nur ein hochspekulatives Denkmodell ohne realen Hintergrund.

    In der Elementarteilchenphysik werden aus Gründen, die meist ohne reale Basis sind, wie z.B. reine Symmetriegründe, Teilchen gefordert. Der Teilchenzoo wächst und wächst. Experimente sind meiner Ansicht nach schon lange in der Beliebigkeit jenseits der Realität angesiedelt.
    Besonders glücklich sind die Physiker, wenn sie einen plakativen Begriff finden, wie "dunkles Photon". Da ersetzt der Begriff die Physik.

    Ich bin gerne bereit gegenüber Internet- und Printmedien zu dem, meiner Ansicht nach, teilweisen Verlust der Realität in der Astro- und Elementarteilchenphysik Stellung zu nehmen.

    Joachim Datko - Physiker, Philosoph
  • Berggeist

    24.04.2012, Klaus Hagemeyer

    Wir hatten bei unserem letzten Skiurlaub im Februar in den Alpen einen optisch ähnlichen, aber sicher ganz anders zu erklärenden Effekt beobachtet, der auch eher einem UFO als einem Heiligenschein ähnelt. In den anhängenden Bildern befindet sich die Sonne nämlich nicht hinter dem Beobachter, sondern in gleicher Richtung wie das "UFO", nur um einiges höher (meiner Erinnerung nach war später Vormittag). Die Lufttemperatur war ca. -25° C und die Luft war voller winziger Eisnadeln, die sich zeitweise als blitzende Punkte bemerkbar machten. Der "UFO"-Effekt ist sicher auch eine Reflexion an den Eisnadeln, aber wie er genau zu Stande kommt, ist mir nicht klar.


    Bild 1


    Bild 2

    Stellungnahme der Redaktion

    Wahrscheinlich handelt es sich bei dem von Ihnen beobachteten Effekt um eine "Untersonne", siehe beispielsweise hier

  • Drei Aspekte

    24.04.2012, Walter Weiss, Kassel
    (1) Zu jedem evolutionären Fortschritt, der messbar ist, gehört Zeit, sehr viel Zeit. Eine messbare Verbesserung des Gehirns würde deshalb, wäre sie 'technisch' möglich, sicher 50.000 Jahre und mehr benötigen. Vor diesem Hintergrund (und dem der folgenden Ziffer 2) erscheinen die Ausführungen des Autors als reine Trockenübungen.

    (2) Eine trotz aller 'technischen' Gegengründe gleichwohl auftretende Verbesserung des Gehirns könnte nur sehr wenig Einzelne - vielleicht sogar nur einen einzigen Menschen - betreffen, würde also wegen der immensen Menge der Menschen, die inzwischen mehrere Milliarden erreicht hat, in dem ungeheuer großen Genpool regelrecht ertrinken, für die Art 'Mensch' also wirkungslos bleiben.

    (3) Trotz aller hypothetisch vom Verfasser aufgebauten 'technischen' Gründe, die gegen die Möglichkeit einer Verbesserung des Gehirns sprechen könnten, hat es ja zu allen uns historisch bekannten Zeiten immer wieder Menschen mit herausragenden Gehirnen gegeben - aus der jüngsten Vergangenheit erwähne ich nur EINSTEIN. Dies dürfte die Richtigkeit der Trockenübungen doch ziemlich erschüttern.


    Trösten wir uns mit dem Faktum, dass wir eine generelle Verbesserung des menschlichen Gehirns einfach deswegen nicht brauchen, weil wir kulturell in der Lage sind, die gedanklichen Leistungen der sehr wenigen Menschen mit herausragenden Gehirnen für die ganze Menschheit in jeder Hinsicht zu archivieren, zu bewahren und generell zu nutzen.
  • Darum braucht es eben solche Experimente

    23.04.2012, Alexander
    Hallo Herr Datko, das ist nichts Neues: der mathematischen Möglichkeiten für neue Theorien gibt es viele, daher sind Experimente so wichtig, wie in diesem Artikel eben beschrieben. Auch Lubos Motl hat es in seinem Blog vor kurzem schön formuliert: der LHC tötet jede Woche ein oder mehrere Hypothesen, und die Theoretiker haben zur Zeit alle ganz verweinte Augen, weil eine Lieblingshypothese nach der anderen ausgelöscht wird ;-)
    Trotzdem würde ich aber nicht von "wüsten Spekulationen" sprechen, in der Regel haben diese Hypothesen trotzdem einen sinnvollen Hintergrund.
  • Geschichte als Lehrmeister

    22.04.2012, Kevin Rupek
    Wir kennen doch mittlerweile so viele Beispiele aus der Geschichte: Im Mittelalter konnte man sich nicht vorstellen, dass jeder die Möglichkeit bekommen kann, zu lesen. Als die ersten "Autos" entwickelt wurden, war allen klar, niemals wird es viele solche Fahrzeuge geben.
    Als die Eisenbahn erfunden wurde, hat niemand Geschwidigkeiten jenseits der 50 km/h für erreichbar gehalten. Zu Beginn ging man davon aus, dass der Mensch solche Geschwindigkeiten überhaupt nicht überleben kann.
    Ich halte es immer für unklug zu sagen: "Dass wird es niemals geben". Ich bin eher der Auffassung, dass es immer Fortschritt geben wird, wodurch eben solche Technologiene sinnvoll nutzbar und für die Mittelschicht erreichbar sein werden.
  • Elementarteilchenphysik ertrinkt in Hypothesen

    22.04.2012, Joachim Datko
    Was macht man, wenn man nichts Konkretes zu bieten hat? Viele Elementarteilchenphysiker und auch Astrophysiker entscheiden sich für wüste Spekulationen.
Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.