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Eva Rosenstock

Nach dem Abitur 1995 war ich zunächst fest entschlossen, mit einem Studium der Landwirtschaft eine definitiv nicht brotlose Kunst zu erlernen. Die Teilnahme an einer Grabungskampagne in Troia – Folge eines Archäologiekurses zu Schulzeiten – säte allerdings erste Zweifel, und ab 1996 studierte ich bei dem Leiter der Grabungen, Prof. Dr. M. Korfmann, der dann auch mein Doktorvater wurde, in Tübingen Ur- und Frühgeschichte mit den Nebenfächern Anthropologie und Vergleichende Sprachwissenschaft.

In dieser Zeit grub ich nicht nur in Troia, sondern auch an verschiedenen mitteleuropäischen Fundplätzen und wurde dadurch auf die Frage aufmerksam, warum sich im Orient aus Siedlungen Hügel oder Tells bildeten und in Europa nicht. Aus einer Magisterarbeit zu diesem Thema erwuchs während des Promotionsstudiums in Tübingen und Durham meine Dissertation über „Tells in Südwestasien und Südosteuropa. Untersuchungen zu Verbreitung, Entstehung und Definition eines Siedlungsphänomens“.

Eine Anstellung am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte in Tübingen lenkte nach der Promotion im Jahr 2005 meinen Blick wieder hin zur Landwirtschaft, und ihre Entwicklung in der prähistorischen Zeit wird mich weiterhin beschäftigen, wenn auch nun in Berlin. Denn zeitgleich mit dem Reisestipendium erhielt ich eine Stelle am Institut für Prähistorische Archäologie der Freien Universität bei Prof. Dr. Wolfram Schier und bin glücklich, daß er und der Präsident des DAI mir ermöglichen, beides zu vereinbaren.

Aus diesem Grund, und auch weil ich ein in diesem Sommer begonnenes Grabungsprojekt auf dem neolithisch-frühchalkolithischen Siedlungshügel Çatalhöyük-West in Anatolien nicht alleinlassen möchte, wird meine Reise etwas zeitversetzt stattfinden: erst nach dem Wintersemester breche ich auf, um so viele Tells wie möglich zu sehen. Mein ethnoarchäologisches Interesse wird mich aber auch in die Viehställe und Getreidespeicher der von mir bereisten Gebiete führen. Und soweit das Gepäckgewicht das zuläßt, möchte ich als aktiver bookcrosser dem Bücherlesen und freilassen an möglichst exotischen Orten auch auf der Reise nachgehen.

Reiseroute:

Naher Osten, Zentralasien, China und Ostmittelmeerraum

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