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Die Fledermaus, die durch Röhren atmet

Bunte Fledermäuse sind selten – und noch seltener sehen sie aus wie Yoda, der weise Jedi-Meister aus "Star Wars". Diese Röhrennasen-Fledermaus gehört zu den Röhrennasenflughunden, den "Nyctimene". Bisher fehlt der Art aber noch ein wissenschaftlicher Name. Was die Röhrennasenflughunde alle miteinander gemein haben, sind ihre außergewöhnlichen Nasenlöcher, die wie zwei Röhren vom Gesicht abstehen. Sie helfen den Tieren bei der Futtersuche. Das Fell der Yoda-Fledermaus ist ganz besonders gemustert: Es ist braun und gelb gefleckt, um den Hals herum häufig orangefarbig. Mit dieser Kombination ahmt sie die Farbe von verblühenden Pflanzen nach – eine Tarnung, die sie vor Fressfeinden schützt und ihr besonders nützlich ist, wenn sie schläft. Die Tiere werden bis zu 13 Zentimeter groß.

Im Jahr 2009 haben amerikanische Forscher von "Conservation International" – das ist eine Organisation, die den Artenreichtum von Pflanzen und Tieren erhalten will – die Yoda-Fledermaus in Papua-Neuguinea entdeckt. Der Inselstaat liegt im Pazifik, nördlich von Australien. Hier gibt es noch gänzlich unberührte Gebiete, die nur mit spezieller Ausrüstung und von Helikoptern oder Flugzeugen aus zu erreichen sind. In solch einer unzulänglichen, isolierten Region, den Wäldern der Nakanai- und Müller-Berge, machten die Forscher diesen Fund. Zusätzlich entdeckten sie noch 200 andere Pflanzen- und Tierarten, die noch nie ein Wissenschaftler zuvor erblickt hatte.

Aber auch an diesem abgelegenen Fleckchen Erde ist das Überleben der seltenen Tiere nicht sicher: Die Wälder werden gerodet, um Platz für Palmölplantagen zu schaffen. Aus dem Palmöl wiederum wird Treibstoff gewonnen. Wegen des zunehmenden Straßen- und Siedlungsbaus fürchten die Wissenschaftler, dass diese geflügelten Bewohner Papua-Neuguineas bald vom Aussterben bedroht sein könnten. Die Yoda-Fledermaus ernährt sich vorwiegend von Waldfrüchten und Blüten. Von anderen Fledermäusen mit Röhrennasen ist bekannt, dass sie mit ihren Zähnen Stücke von den einheimischen Früchten wie der Guave abreißen und den süßen Saft – den Nektar – aufsaugen.

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