Porträt: John Dobson
John Dobson kannte Deutschland bislang nur aus Büchern. Bei seinem Besuch im Herbst brachte der humorvolle Neunzigjährige endlich auch seine deutschen Fans zum Lachen.
Die letzten Monate vor Johns Ankunft
stehe ich mit seiner Agentin
Donna Smith in regem EMail-
Kontakt, bis alle Termine unter
Dach und Fach sind. Denn der Erfinder
des Dobsonteleskops ist ein gefragter
Mann: Norwegen, Russland, Ukraine,
Deutschland, England und wieder zurück
nach San Francisco in nur fünf Wochen
– ein solches Programm wäre für
manch Siebzigjährigen zu viel. Doch
nicht für John! Es ist zwar sein erster Besuch
in Deutschland, doch bin ich aufgeregter
als der Neunzigjährige, als ich am
Gate des Frankfurter Flughafens auf ihn
warte.
1. Station: Stuttgart
Obwohl ich ihm noch nie persönlich begegnet
bin, entsteht in meinem Kopf
schon vor seiner Ankunft ein Bild von jenem
Mann, den ich heute Abend in Empfang
nehmen soll. Auch in meiner Familie
gibt es Menschen jenseits der neunzig.
Doch die sind nicht sehr mobil und würden
sich eine solche Reise sicher nicht zutrauen
– vor allem nicht allein. Ich stelle
mich also unbewusst auf einen hilfsbedürftigen
Menschen ein. Ein Irrtum, wie
sich zeigt: Mir kommt ein kleiner, agiler
Mann entgegen, der sich keineswegs von
den vielen Gängen und Hallen des Frankfurter
Flughafens bange machen lässt.
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