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Kommentare - - Seite 927

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Ein notwendiger und übersichtlicher Beitrag

    14.01.2012, Klaus Deistung
    In den letzten Tagen gab es erste Medienberichte, die einige Fakten aufzählten – es fehlte der Hintergrund, was jetzt hier klarer wird.
    Auf der anderen Seite zeigt sich auch, dass es notwendig wäre, die Ringparabel zur Bedeutung und Stellung der einzelnen Religionen und dem Zusammenleben wieder mehr zu popularisieren.
    Wie soll das gottesfürchtig sein, wenn ein Kind einfach bespuckt werden kann und den „andersgläubigen“ Familien „empfohlen“ wird, schnell aus diesen Gebieten auszuziehen?
    In einem anderen Fall verweigert eine christliche Richtung, dass zum Beispiel Reflektoren an ihren schwarzen Pferdegespannen angebracht werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen; sie zahlen im Interesse ihres Glaubens lieber eine Strafe.
    Eine Entwicklungsrichtung, die uns wohl noch lange beschäftigen wird.
  • Warum mehr Jungen als Mädchen an Autismus erkranken

    13.01.2012, Dr. Ricarda Müssig, Karlsruhe
    Es wird zum Schluss die Frage aufgeworfen: warum mehr Jungen als Mädchen an Autismus erkranken. Meiner Ansicht aus zwei Gründen.
    Erstens, weil die Erbanlagen für Vertrauen, ausgelöst durch das frontal gesehene Gesicht, mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem X-Chromosom liegen, müsste bei einem Defekt mehr Jungen als Mädchen erkranken. Frauen haben zwei X-Chromosomen, so dass ein Defekt auf einem X-Chromosom durch ein gesundes X-Chromosom kompensiert werden kann.
    Zweitens: Die weitaus höhere Zahl der Jungen ließe sich zusätzlich durch den höheren Anteil männlicher Geschlechtshormone verstehen, die schon ab dem zweiten embryonalen Monat produziert werden. Vom Alter von sieben Jahren an beginnen Jungen damit, häufiger als Mädchen Menschen im Profil zu zeichnen; erwachsenen Männer tun lieber etwas nebenher, statt einander anzusehen: Der Drohcharakter des frontal gesehenen Gesichts nimmt also bei Maskulinen mit zunehmendem Alter zu, nicht aber bei Femininen.
    Die niedrigerer Zahl der erkrankten Mädchen ergibt sich so einmal aus genetischen Gründen als auch dadurch, dass weibliche Geschlechtshormone, die mütterliches Verhalten bedingen, eine aggressive Grundstimmung mildern können.
  • Wer kennt die Wirklichkeit?

    13.01.2012, Peter Albrecht
    Der Artikel stellt die Begriffe Vernunft und Glaube zunächst als Gegensatz dar. Gewisse Gesichtspunkte lassen das Thema aber in einem anderen Licht erscheinen. Hierzu drei Fragen:

    Warum sollen wir glauben?
    Man kann es drehen und wenden, wie man will. Unser Verstand kann sich ausschließlich mit den Erscheinungen beschäftigen, die in unser Bewusstsein treten. Trotz intensiver Bemühungen vieler großer Denker im Lauf der Geschichte der Menschen ist es nicht gelungen zu beweisen, ob diese Erscheinungen eine Entsprechung in einer wie immer gearteten Realität haben. Es lässt sich prinzipiell nicht entscheiden, ob eine Wirklichkeit außerhalb unseres Bewusstseins existiert.
    Deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als daran zu glauben, dass die Erscheinungen in unserem Bewusstsein, die wir mit Vernunft für das tägliche Leben auswerten und mit wissenschaftlicher Akribie untersuchen, eine reale Entsprechung haben. Dieser Sachverhalt betrifft das tägliche Leben und natürlich alle Disziplinen der Wissenschaft.
    Damit löst sich der vermeintliche Gegensatz zwischen Vernunft und Glauben auf. Da wir alle in letzter Konsequenz auf den Glauben an eine Realität angewiesen sind, steht auch die Theologie gleichberechtigt neben den anderen Disziplinen der Wissenschaft. Der Theologe glaubt nur etwas anderes als zum Beispiel der Naturwissenschaftler. Der einzige Unterschied zwischen den Disziplinen der Wissenschaft besteht darin, dass jeder Fachbereich sich schwerpunktmäßig mit einer anderen Klasse von Erscheinungen im Bewusstsein befasst.
    Es gibt aber noch eine weitere Gemeinsamkeit zwischen der Theologie und anderen Bereichen der Wissenschaft. Jede Erkenntnis der Forschung wurde und wird untersucht, ob sie sich als Mittel zur Macht (als Waffe) einsetzen lässt. Bei der Theologie und den Naturwissenschaften ist dieser Sachverhalt offensichtlich. Man denke nur an die Religionskriege, deren blutige Spur die Geschichte der Menschen bis heute durchzieht. Auch sei an solche schrecklichen Dinge wie Massenvernichtungswaffen erinnert. Auf andere Bereiche der Wissenschaft trifft dies auch zu. Um einige Beispiele zu nennen: Geschichtsklitterung, Psychologie: Gehirnwäsche, Medizin: Folter, usw. An Fantasie lässt es der Mensch nicht fehlen.
    Im Lichte des oben genannten Sachverhalts muss der Ruf nach Toleranz laut werden. Der Naturwissenschaftler darf daran glauben, dass seine mathematischen Modelle der Wirklichkeit nahekommen. Der Theologe darf an seinen Gott glauben. Aber immer dann, wenn eine Denkschule behauptet im Besitz der Wahrheit zu sein, Dogmen ins Spiel bringt und einen Alleinvertretungsanspruch formuliert, wird es problematisch. Das meiste Übel auf der Welt resultiert aus diesen Bestrebungen.

    Gibt es einen Gott?
    Rein rechnerisch beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Gott im Sinn von „Ursache für die Entstehung des Universums“ gibt, 50 Prozent. Dieser Gott existiert oder existiert nicht. Wenn es Gott aber gibt, dann ist mit der Erschaffung des Universums ein Zweck verbunden und die Entwicklung des Kosmos steuert auf ein Ziel zu. Nun ist es so, dass eine Entität, die in der Lage ist ein Universum mit allem was darin ist zu schaffen, für uns diesseitige Wesen allmächtig sein muss. Aus dieser Vorstellung der Allmächtigkeit folgt, dass es uns prinzipiell unmöglich ist, den Zweck und das Ziel zu erkennen.
    Sollte es Gott nicht geben, so wäre alles, was auf der Welt und im Universum geschieht, völlig sinn- und zwecklos. Die schlimmsten Verbrechen wären ohne Bedeutung. Unser ganzes Leben wäre ohne Sinn. Die schlimmsten Verbrechen der Menschheit erhielten eine Rechtfertigung, da ja sowieso alles egal ist. Eine solche trostlose Vorstellung kann nur Schaudern hervorrufen. Deshalb verschiebt sich für mich die Wahrscheinlichkeit sehr stark im oben beschriebenen Sinn in die Richtung: „Gott existiert“.

    Sollen wir an den Gott der Christen glauben?
    Die christliche Religion ist eine unter mehreren Weltreligionen. Da wir es alle nicht besser wissen können, müssen wir auch hier Toleranz gegenüber anderen Religionen fordern. Die christliche Religion enthält zumindest eine logisch nachvollziehbare Komponente, aber auch einen fundamentalen Widerspruch. Die Logik drückt sich in der Vorstellung von der Vergebung der Sünden aus. Es ist ein nicht nachvollziehbarer Gedanke, dass ein Schöpfer seine Geschöpfe dafür bestraft, dass er sie geschaffen hat, wie sie sind.
    Der fundamentale Widerspruch ist im christlichen Glaubensbekenntnis enthalten. Dort heißt es: "Ich glaube an Gott den Vater, den allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erden …" Wie kann ein Mensch behaupten, er kenne das Wort und die Intentionen eines allmächtigen Gottes? Alle heiligen Texte der Menschheit können doch nur entstanden sein, um das prinzipiell Unbegreifliche irgendwie fassbar zu machen.
    Wenn wir davon ausgehen, dass sich im Rahmen der Evolution nichts von Dauer entwickelt, was nicht einen Überlebensvorteil bietet, müssen wir den Religionen einen tieferen Sinn zubilligen. Der Glaube gibt den Menschen Trost und Sicherheit in einer manchmal sehr feindlichen Welt. Auch haben die geistigen Inhalte des Christentums unsere westliche Gesellschaft über viele Jahrhunderte hinweg geprägt. Das ist Grund genug, sich diesem Thema mit wissenschaftlichen Methoden zuzuwenden.

    Die Wirklichkeit werden wir Erdenbürger im Diesseits nie erfahren. Wenn wir uns dereinst anschicken diese Welt zu verlassen, könnten sich Antworten ergeben. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist mit dem Tod alles vorbei. In dieser Nichtexistenz sind alle Mühen und Plagen zu Ende. Oder wir treten in eine andere Form der Existenz ein. Wenn das so wäre, könnte es sehr spannend werden. Keine schlechten Aussichten, oder?
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Ausdruck „Glaube“ ist mehrdeutig. Der Theologe hat aber neben dem „Glauben“, den Herr Albrecht erwähnt und mit dem jeder zu tun hat, auch mit dem spezifisch christlichen Glauben zu tun. Der umfasst weit mehr, nämlich, in Glaubenssprache gesprochen, das Vertrauen auf Gottes Wort und die entsprechende Ausrichtung des eigenen Lebens.

    Christian Tapp

  • Unseriös

    12.01.2012, H. Sextl
    Die Untersuchung des "BUND" ist alles andere als seriös. Die Beschränkung auf Supermärkte und Discounter weist sie als reine AgitProp-Veranstaltung aus. Eine korrekte Untersuchung hätte alle Geflügelanbieter (Wochenmärkte, Hofläden u.a.) einbezogen. Dann hätte man das Ergebnis aber wohl nicht zur beabsichtigen Diffamierung der ausgewählten Händler verwenden können.
  • @ "Was heißt kleinere Einheiten?"

    12.01.2012, Jörg
    In unserem Dorf (ca. 400 Einwohner) wurde gerade ein Stall für 1000 Legehennen gebaut, der sich mühelos in das bäuerliche Anwesen einfügt, völlig geräuschlos. Im Gegenteil, er wurde in der lokalen Presse als Innovation gefeiert, weil er zum Wechsel der Auslauffläche der Tiere auf Schienen verschoben werden kann. In einem Nachbarort gibt es ebenfalls einen Geflügelbetrieb ähnlicher Größenordnung. Das sind 160 Prozent der geforderten 1,57 Hühner je Einwohner (128,5 Mio Geflügel / 82 Mio. Einwohner) Wenn man private Hühnerhaltung berücksichtigt, kann man geschätzt noch mal 10 Prozent hinzufügen.
    Dezentrale Landwirtschaft ist kein Hexenwerk, die hatten wir vor noch nicht mal einem halben Menschenleben, auch schon mit Überproduktion. Sie muss nur politisch gewollt sein und mit den Menschen und nicht gegen sie (wie die heutige industrielle) gemacht werden.
  • Antwort auf "na endlich"

    12.01.2012, Erich Hannak
    BUND, die Grünen und greenpeace sind für sie, f-kronberg, ein rotes Tuch. Soweit, so gut! Aber dass sie diesen Gruppen unterstellen, sie wollten sich nur wichtig machen, das ist schon starker Tobak!
    In ihrem Beitrag fehlt leider jedes sachliche Argument zum Thema und zu ihrer diffamierenden Beurteilung dieser Gruppen.
  • Mehr Gemeinsames als Trennendes

    12.01.2012, Dr. jur. Karl Ulrich Voss, Burscheid
    Stärker als die Unterschiede faszinieren mich die Ähnlichkeiten: Gemeinsam ist Wissenschaft und Religion eine hohe Nähe zum Staat; das sichert einerseits gesellschaftliche Ressourcen und versorgt andererseits die staatlichen Repräsentanten mit Erklärungsmustern, delphiartigen Prognosen und nicht immer unparteiischen Entscheidungsgrundlagen. Strukturell ähnlich sind sich die Selig- und Heiligsprechungen und die peer-review-basierten Preise und Medaillen, die beide das irdische Leben zu überdauern versprechen. Beiden Lagern wohnt ein bald theokratisches, bald technokratisches, in jedem Fall stark geordnetes und hierarchisiertes Weltbild inne, auch eine Scheidung zwischen Theorie und Praxis. Dabei schreiben Wissenschaft wie Religion das offen Menschenfressende und Weltgefährdende ihres jeweiligen Weges regelmäßig und apologetisch einer üblen technischen oder praktischen Umsetzung zu. Beide Systeme müssen bei nachvollziehbaren Erklärungen des Ursprungs und Grundes letztlich passen – beim Ursprung der Gesamtwelt wie auch des Lebens. Selbst bei der Evolution unserer Art und bei der Determiniertheit individueller Eigenschaften bleiben die Erkenntnismöglichkeiten eher begrenzt und Überraschungen auf der Tagesordnung. Nobelpreise mögen typischerweise für nonkonforme Ansätze verliehen werden, aber auch sie folgen dem Axiom eines bilanzierbaren Nutzens der technisch dominierten Zivilisation, den zumindest die westlichen Religionen ebenfalls nicht in Frage stellen.
    Das Erschreckendste aber ist für mich: Trotz ausgefeilter und sogar wegweisender Hermeneutik, trotz atemberaubender Erkenntnissprünge im Größten und im Kleinsten sind die Fortschritte und Beiträge beider Systeme beim verlässlichen Schutz von Grund- und Menschenrechten in den letzten 20 Jahren eine zu vernachlässigende Größe geblieben - eigentlich auch schon die diesem Ziel gewidmeten Ressourcen.
  • Glauben Theologen immer und ein Naturwissenschaftler nie?

    12.01.2012, Dr. Peter Klamser, Egeln

    Es ist richtig, dass SDW neue Themen aufgreift und nicht zum x-ten Mal z.B. die Eselei von Einstein behandelt, irgendeinen Faktor eingeführt oder nicht eingeführt zu haben.
    Nur wo liegt eigentlich das Problem zum Thema Vernunft und Glaube, bzw. Theologie und Naturwissenschaft? Glauben Theologen immer und ein Naturwissenschaftler nie? So einfach machen es sich die Beiträge zwar nicht, trotzdem geht es kreuz und quer durch den Garten.

    Zum Glauben in der Naturwissenschaft
    Glauben in der Naturwissenschaft ist eine weit verbreitete und notwendige „Methode“, was auch in den übrigen Beiträgen deutlich wird, dazu muss man nur durch das Heft blättern: Der Welle-Teilchen-Dualismus (Beitrag „Hamlet in der Quantenwelt“) zeigt uns, dass wir permanent auf Widersprüchliches stoßen und wir nur durch den Glauben, dass wir uns in einem Fall auf die Teilcheneigenschaft und in dem anderen Fall auf die Welleneigenschaft verlassen dürfen, zu wissenschaftlich verwertbaren Ergebnissen kommen.
    + Kann sich ein Teilchen „zugleich nach rechts und links bewegen“ (Zitat aus der Seite 40, Ende des ersten Absatzes auf der zweiten Spalte)?
    + Kann ein Teilchen zugleich an zwei Orten sein (Bilokation – siehe gleiche Quelle kurz davor)?

    Wissen wird das oder glauben wir das? Wir glauben das, da wir über genügend Experimente genügend Anhaltspunkte sammeln, dass es vernünftig ist, diesem Glauben anzuhängen. Wir glauben, dass wir auf dieses Wissen aus Experimenten vertrauen dürfen.
    In dem Beitrag über David Hilbert wird natürlich auf Kurt Gödel und die Unvollständigkeitssätze verwiesen: Der erste Unvollständigkeitssatz besagt (siehe Wikipedia-Beitrag zu Kurt Gödel, Kapitel „Die Unvollständigkeitssätze“), dass „in einem widerspruchsfreien Axiomensystem, das genügend reichhaltig ist, um die Arithmetik (natürliche Zahlen) in der üblichen Weise aufzubauen, und das überdies hinreichend einfach ist, es immer Aussagen gibt, die aus diesem weder bewiesen noch widerlegt werden können“.
    Wenn etwas bedeutsames - sonst würden wir uns damit nicht befassen - weder bewiesen noch widerlegt werden kann, dann müssen wir es wohl glauben (oder nicht glauben), wenn wir die Anwendung rechtfertigen wollen. Das ist weniger theoretisch, als es hier erscheint, wenn man z.B. die Beiträge beachtet, die zu den Navier-Stokes-Gleichungen im SDW unter der Reihe „Die größten Rätsel der Mathematik“ im Heft 6/2009 veröffentlicht wurden. Weite Bereiche unseres Lebens hängen von der sicheren Nährlösung dieses nur am Rande verstandenen Problems ab (Zitat aus dem Heft: „Echtes Wasser explodiert nicht plötzlich - aber noch kann man nicht beweisen, dass die Gleichungen, welche die Bewegung des Wassers beschreiben, genau das ausschließen.“). Wir glauben also, dass wir es insofern ausreichend verstanden wird und haben deswegen z.B. genügend Vertrauen in den sicheren Betrieb eines Flugzeugs oder eine sonstigen Strömungsmaschine. Wir glauben auch permanent, dass, was wir sehen und hören, der wahren Welt entspricht. Wie würden wir die Welt wahrnehmen, wenn wir weit ins Ultraviolett und Infrarot sehen könnten und gleichzeitig wie eine Fledermaus mit Ultraschall unsere Welt untersuchen könnten? Insofern hängt doch unsere Vorstellung von der Welt von „zufälligen“ Eigenschaft ab, welche Informationen wir aus der Umwelt wahrnehmen können und welche nicht. Wir glauben also mehr in dieser Welt zu sein, als dass wir es wissen.
    Also so zu tun, als wenn Glauben der Wissenschaft fremd wäre, ist doch naiv. Wissenschaft, auch die Naturwissenschaft, ist also auch nie so exakt, wie gerne immer behauptet wird, sonst gäbe es keine Unvollständigkeitssätze, Plancklänge, heisenbergsche Unschärfe, Schwarzschildhorizont usw. Und es gäbe keine Überraschungen mehr, wie z. B. die Frage ob Neutrinos überlichtschnell sich bewegen können?

    Zum Glauben bzw. Wissen und der Vernunft in der Theologie / Religion
    Glauben können wir sicher heute nur, dass Maria ohne einen Zeugungsakt durch Josef Jesus zur Welt bringen konnte, denn durch autogenes Klonen hätte Maria nur eine Frau zur Welt bringen können. Wo sollte Maria das Y-Chromosom ohne die Hilfe eines Mannes hernehmen? Das kann man also nur glauben. Kein Theologe oder auch kein Priester behauptet, dass er das weiß.
    Die sonstigen Fragen, die am Anfang des Beitrages „Vernunft und Glaube“ gestellt wurden, lassen sich z. B. wie folgt beantworten:
    - Es geht nicht um die Frage, ob der Mensch ein paar Tage oder 13,7 Mrd. Jahre nach dem Anfang der Welt entstanden ist oder ob Gott die Welt in 7 Tagen schuf, denn beides schließt sich nicht gegenseitig aus: Wenn Gott sich während des Schöpfungsprozesses entsprechend der Gleichung über die Zeitdehnung der speziellen Relativitätstheorie fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegte, dann können für ihn tatsächlich relativ 7 Tage vergangen sein und für die Welt 13,7 Mrd. Jahre. Wenn Gott kein materielles Wesen, sondern ein „Geist“ ist, der als Welle sich durch den Raum und Zeit bewegt, dann würde für den Fall, dass er dieses mit Lichtgeschwindigkeit tut, die Zeit sogar gar nicht existieren. Also schafft er das in 7 Tagen locker.
    - Ein Toter kann von uns heute nach einer Zehntelsekunde nach dem Überschreiten der Todesschwelle nicht wieder zum Leben erweckt werden, aber Bärtierchen haben so erstaunliche Eigenschaften, dass man vermuten kann, dass ihnen nicht unmöglich ist (Winzlinge überleben Ausflug ins All: http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,577056,00.html oder Wikipedia dazu: „Die extremste Form der Anpassung ist jedoch die so genannte Kryptobiose, bei der die Tiere in einen todesnahen Zustand übergehen, in dem sich keinerlei Stoffwechselaktivität mehr registrieren lässt.“). Das ist der heutige Stand der Wissenschaft. Ob es uns gelingt in Zukunft dieses auch für höhere Lebensformen zu erreichen, wird die Zukunft zeigen. Es erscheint zwar aus heutiger Sicht als unmöglich, aber was war vor 100 Jahren scheinbar unmöglich oder gar undenkbar und ist heute in jedem Laden zu kaufen?
    - Dreht sich die Erde um die Sonne …? Weder dreht sich die Sonne um die Erde noch die Erde um die Sonne, sondern wenn, dann beide um ihren gemeinsamen dynamischen Schwerpunkt. Welcher These sollte also Galilei eigentlich abschwören, wenn es noch nicht einmal hier, geschweige den im gesamten Universum ein räumliches Inertialsystem gibt, denn das Inertialsystem ist die Lichtgeschwindigkeit?
    - Sind wir Menschen ein „kosmisches Randphänomen“, wenn wir mit unserem Planten ein blaues Juwel vorfinden, den wir aber nicht genug pflegen? Dieser blaue Planet ist zumindest in dem uns bekannten Universum bis heute der Mittelpunkt des Lebens und selbst wenn wir in Zukunft weitere Welten mit Leben entdecken, dann sind diese alle der Mittelpunkt des Teils der Galaxis, der sie beherbergt.
    - Gibt es nicht genügend Beispiele für Erlösung von was auch immer? Hat Jesus uns nicht von der vom Menschen geschaffenen missbräuchlichen Nutzung Hierarchie erlöst, indem er dem niedrigsten die Füße wusch? Die legitime Nutzung der Hierarchie zum gegenseitigen Vorteil ist eine andere Frage, darauf beruht jede soziale Struktur.
    - Zur angeblichen Frage des Glaubenmüssens, was der Papst sagt, ist festzustellen, dass der CJC festlegt (c. 219): „Alle Gläubigen haben das Recht, ihren Lebensstand frei von jeglichem Zwang zu wählen.“
    Glauben müssen enthält einen Zwang, der dem katholischen Recht fremd ist. Prof. Dr. Ulrich Rhode SJ schreibt in seiner Vorlesung „Buch II des CIC: Das Volk Gottes“ (Stand Juli 2009, siehe http://www.ulrichrhode.de/lehrv/buch-ii/b-skriptum.pdf) hierzu: „Im Gegensatz zu einer „Ständegesellschaft“, wo man ohne eigenes Zutun einem bestimmten gesellschaftlichen Stand zugerechnet werden konnte, geht es bei den „kanonischen Lebensständen“ um eine bewusste und freiwillige Entscheidung, sein Leben als Christ in einer bestimmten, vom Recht vorgesehenen Weise zu führen.“
    Ich darf oder kann glauben, was der Papst sagt, muss es also nicht; insofern enthält der c. 212 keinen Zwang: „Was die geistlichen Hirten in Stellvertretung Christi als Lehrer des Glaubens erklären oder als Leiter der Kirche bestimmen, haben die Gläubigen im Bewusstsein ihrer eigenen Verantwortung in christlichem Gehorsam zu befolgen.“
    Glauben zu dürfen ist ein Gnade, ob mir diese Gnade zu allen Äußerungen des Papstes zuteil wird, ist eine andere Frage. Eine freiwillige Entscheidung werde ich also nur treffen, wenn sie mir vernünftig erscheint. Von Glauben müssen, was auch immer eine Kleriker sagt, kann also heute, zumindest bei den Katholiken, nicht die Rede sein.
    - Das Leid der Welt ist nicht von Gott geschaffen, sondern von uns. Wir haben es in der Hand, das zu ändern, dafür hat Gott uns Vernunft und den freien Willen gegeben. Gott bewirft uns auch nicht mit kosmischen und sonstigen Katastrophen, das macht die Natur oder wir Menschen selbst, indem wir nicht die notwendige Sorgfalt walten lassen.
    - In dem Beitrag wird darauf hingewiesen, dass die Trinität keinen formalen Widerspruch beinhaltet, also kann ich erst recht damit leben und daran glauben.
    Insofern kann ich nicht erkennen, dass die rhetorischen Fragen auf der Seite 57 mit der nötigen Schärfe gestellt wurden bzw. im Beitrag beantwortet entsprechend wurden.
    Ich glaube, dass in dem hier deutlich wird, dass Glaube, und Vernunft im Hinblick auf Theologie, Naturwissenschaft und Religion keine Widersprüche sind, sondern eines ohne das andere nicht auskommt.

    Zur Frage der Existenz Gottes
    Jeden Tag sind wir Menschen ohne Unterlass tätig und erzeugen dabei Sinnvolles, richten aber zum Teil auch ein Chaos an, das wir danach wieder aufräumen müssen. Ganz anders die Schöpfung, die mit minimalem Einsatz und extrem einfachen Mitteln zu einem sich selbst erhaltenden System kommt, dass sogar „extrem schöne“ Ergebnisse zeigt. Aus einem Zoo von subatomaren Elementarteilchen kondensieren Protonen, Elektronen, Neutrinos, Photonen. Aus zweimal einem Proton (eben zweimal Wasserstoff) und acht Protonen, die zusammen mit acht Neutronen und den entsprechenden Elektronen ein Sauerstoffatom bilden, entsteht Wasser, welches wiederum so komplex ist, dass es beim Gefrieren Steine sprengt und die Welt so verändert hat, dass sie in ihrer ganzen Schönheit uns heute als Heimat dient oder wir hier zu Gast sein dürfen.
    Karl Barth hat dagegen 10 000 Seiten zum Thema Dogmatik geschrieben und dabei ist dieses Thema immer noch nicht vollständig abgehandelt. Das Geniale und Göttliche an der Schöpfung ist, dass sie gänzlich ohne korrigierende Eingriffe funktioniert und damit Gott nicht laufend persönlich in Erscheinung treten muss. Gibt es ihn deswegen tatsächlich nicht: Gerade indem man sagen kann, dass er nicht notwendig ist, um die heutige Welt zu erklären, ist er trotzdem in meinem Glauben existent, da nur er in der Lage ist die geniale Schöpfung zu vollbringen.
    Ich glaube an die Vernunft, die Wissenschaft, an Gott und dass ohne Glaube, wie im obigen Text gezeigt, nichts funktioniert; keine Wissenschaft kommt ohne den Glauben aus und kein Mensch, an was er auch glauben mag, da er über den Gegenstand des Glaubens bis heute die letzte Gewissheit nicht erlangen konnte. Dann würde der Glauben durch Wissen ersetzt.
    Das wird in den ganzen Texten nicht deutlich und musste hiermit mal gesagt werden.
  • Windenergie pro Jahr

    12.01.2012, Dr. Dipl.-Phys. Manfred Lichtinger
    Die im Leserbrief von Herrn Dipl.-Ing. Wolfgang Fischer genannten Zahlen kam man nun wirklich nicht unkommentiert und vor allem unkorrigiert stehen lassen. Eine Terawattstunde hat laut korrekter Rechnung immer noch 10 hoch 9 kWh und nicht 10 hoch 12 kWh, wie er behauptet. Wenn der Strombedarf Europas also 2050 etwa 5000 TWh beträgt, sind das 5 mal 10 hoch 12 kWh pro Jahr und nicht so um die 10 hoch 15 kWh wie behauptet. So könnte man Europa also problemlos komplett mit Windstrom erzeugen, setzt man mal die 1,56 mal 10 hoch 15 kWh an im Wind pro Jahr steckender Energie voraus. Dazu müsste man nicht einmal ein halbes Prozent der im Wind steckenden Energie per Windkraftanlagen abgreifen. Setzt man weiterhin einen etwa um den Faktor 20 höheren Weltbedarf an Strom für 2050 voraus, so müsste man nur etwa 10 % der Windenergie tatsächlich in Strom umwandeln, um die Welt versorgen zu können. Von der Sonnenenergie ganz zu schweigen, die den tatsächlichen Bedarf um den Faktor 10 000 übertrifft.
    Fazit: Herr Fischer sollte zuerst einmal das Rechnen mit Potenzen lernen, bevor er sich kritisch zu dem Spektrum-Artikel äußert.
  • Spezifischer Materialverbruch ist entscheidendes Kriterium

    12.01.2012, Gerhard Buttkewitz
    Es ist nur der Wirkungsgrad der Umwandlung von Elektroenergie in die Energie des Erdgases (60 %) benannt worden. Auch diese 60 % sind derzeit noch nicht praxisrelevant. Denn es müssen zwei Umwandlungsprozesse vollzogen werden. Das sind die Umwandlung von Elektroenergie in Wasserstoffenergie mit einem Elektrolyseur (derzeit maximal 65 %) und die Umwandlung der Energie des Wasserstoffs, z. B. mit dem Sabatier-Prozess (< 83 %), zur Energie des Erdgases. Des Weiteren ist noch Hilfsenergie zur Aufbereitung des CO2 notwendig. Für die Bewertung von Energiespeichersystemen ist der Gesamtwirkungsgrad der Energiespeicherung entscheidend. So beträgt der Wirkungsgrad bei der Umwandlung der Energie des Erdgases in Elektroenergie mittels eines Gaskraftwerks (GUD) oder Brennstoffzelle maximal 60 %. Damit ergibt sich ein Gesamtwirkungsgrad von maximal 36 % unter der Voraussetzung, dass der Wirkungsgrad von 60 % für die Umwandlung von Elektroenergie in die Energie des Erdgases auch erreicht wird.

    In diesem Artikel und auch in der Fachwelt wird leider der spezifische Materialverbrauch eines Energieversorgungssystems, Materialmenge pro Leistung oder Materialmenge pro Energie und pro Zeiteinheit, nicht benannt. Da neben den Energieressourcen auch die Rohstoffressourcen immer knapper werden, ist der spezifische Materialverbrauch ein entscheidendes Kriterium zur Bewertung von Energieversorgungssystemen.
  • Kommentar zu Na ENDLICH

    12.01.2012, Wawczyniak
    Überaus erfreulich, dass es Zeitgenossen wie Kronberg gibt, der unqualifiziert und ohne Begründung alle Organisationen, die ihm nicht passen, als Panikmacher und Ignoranten beurteilt. Satz gelöscht. Die Existenzberechtigung von Diskussionsteilnehmern wird hier nicht in Frage gestellt. Danke. L.F.
    Auf Grund seines Textes zweifle ich sehr, ob seine Beurteilungskompetenz in diesem Bereich überhaupt vorhanden ist. Interessanter wäre eine konkrete Aussage von ihm, welche Interessen ihn zu diesem diffamierenden Text geführt haben.
  • Was heißt kleinere Einheiten?

    12.01.2012, Daniel
    @ Jörg
    "Oder wäre die Produktion in kleineren Einheiten, die das nicht notwendig machen, nicht die bessere Alternative."

    Was heißt kleinere Einheiten? Wie viele Tiere je Betrieb sollten es maximal sein? Wären maximal 5.000 Tiere in Ordnung?

    In Deutschland wurden 2007 insgesamt 128,5 Mio. Geflügel gehalten. Darunter waren allein 108,6 Mio. Legehennen, Masthühner (Hähnchen) und Puten. Von diesen werden 95 % (102,8 Mio. Tiere) in Beständen mit über 5.000 Tieren gehalten (bei den Hähnchen sind es sogar 99% (!) in Beständen über 10.000 Tieren). Diese Hennen, Hähnchen und Puten werden in 2.433 Betrieben gehalten.
    Würde man nun den Bestand auf 5.000 Tiere begrenzen, um nur noch kleinere Einheiten zu zulassen, bräuchten wir mehr als 18.000 zusätzliche geflügelhaltende Betriebe! Das wären bei 80 Mio. Einwohnern in Deutschland je 4.400 Einwohnern ein neuer Geflügelstall mit 5.000 Tieren. Also in jedem größeren Dorf ein neuer Stall.

    Na, die Bürgerproteste kann ich mir jetzt schon lebhaft vorstellen.
    Die Forderung nach kleineren Einheiten sind schnell aufgemacht. Nur sollte man sich dann auch die Zahlen vor Augen halten, denn sie heißt auch: bedeutend mehr Ställe im Land verteilt.
  • Farben immer schon eingebildet

    12.01.2012, Prof. Dr. Helmut Kammermeier, Kaarst
    Physikalisch sind Farben in der Regel durch ein Kontinuums-Spektrum definiert. Es wird vom menschlichen Auge mit 3 Farbkanälen mit Empfindlichkeitsmaxima im Blau- Grün- und Rotbereich "vermessen". Der Farbeindruck entsteht durch das Erregungsverhältnis der Rezeptoren dieser Farbkanäle. Das gleiche Erregungsverhältnis kann aber durch verschiedene Farben erzeugt werden. Jeder Rezeptortyp adaptiert, d.h. wird unempfindlicher bei stärkerer Reizung. Wenn also z.B. der Rotrezeptor unempfindlicher ist, wird das Erregungsverhältnis und damit der Farbeindruck in Richtung blau-grün verschoben.

    Auf der nächsten Informationsverarbeitungsebene in der Netzhaut wird durch Querverbindungen, die u.a. der Kontrastanhebung dienen, nochmals das Erregungsverhältnis verändert. Dies sind nur die einfachsten Fakten, die darauf hinweisen, dass sämtliche Farbeindrücke "eingebildet" sind.

    Mit freundlichen Grüßen
    nach über 20 Jahren Hauptvorlesung: Physiologie des Auges
  • Na endlich

    11.01.2012, f@f-kronberg.de
    Sehr erfreulich, daß sich mal jemand gegen den unsinnigen Alarmismus des BUND (was auch bei vergleichbaren Gruppen gelegentlich zu wünschen wäre) ausspricht. In der Regel dient das nur dazu, die Existenzberechtigung dieser Gruppen zu belegen. Daß das auf Kosten vieler Menschen, die auf diesen Unsinn mangels Beurteilungskompetenz hereinfallen müssen, geht, spielt für BUND, Greenpeace, Die Grünen und Co leider keine Rolle. Hauptsache, man ist mal wieder in den Schlagzeilen und kann sich als Beschützer der ach so gefährdeten Bevölkerung aufspielen.
  • Problem erkannt ...

    11.01.2012, Jörg
    Richtig, in Ställen mit mehreren tausenden von Tieren ist das notwendig. Nur brauchen wir solche Ställe? Oder wäre die Produktion in kleineren Einheiten, die das nicht notwendig machen, nicht die bessere Alternative. Aber das wir ja mittlerweile gelernt haben, dass "Geiz geil ist" und sich die Nahrungsmittelproduktion sich immer weiter von den Menschen entfernt hat, kratzt das heutzutage ja leider niemanden mehr.
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