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Kommentare - - Seite 1

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  • Herr Lingenhöhl, Naivität oder Interessengebundenheit?

    14.01.2015, Oliver
    Ich bin kein prinzipieller Feind der Grünen Gentechnik und Sie haben einige Ansätze dargestellt, die ich auch zumindest erforschenswert finde.

    Das Problem liegt hier aber viel grundsätzlicher - so wie Herr Koberstein und andere geschrieben haben - nämlich den wirtschaftlichen Interessen. Es geht nicht nur darum, dass die Grüne Gentechnik ganz unzweifelhaft Risiken birgt, sondern vor allem darum, dass die kapitalistischen Verhältnisse die Konzerne und Banken dazu antreiben, diese Risiken vollständig in den Wind zu schlagen!

    Die Analyse der EU verdeutlicht uns diese Tatsache nur, denn sie ist verharmlosend und einseitig. Denn es kommt ja nicht nur auf die Gefährlichkeit der GVO selbst, sondern auch ihrer Nutzung an. Es ist doch kein Geheimnis, dass gerade seit der Entwicklung Roundup-resistenter Nutzpflanzen der Verbrauch dieser Chemikalie massiv zugenommen hat. Heute lässt sie sich bei jedem von uns im Körper nachweisen. Diese Art der Nutzung beruht nicht auf Unwissenheit oder weil die Konzerne "zu überzeugt von ihren Produkten waren", sondern weil sie im internationalen Konkurrenzkampf dazu verdammt sind, mit ihren Produkten ohne Rücksicht auf Mensch und Natur ihren maximalen Profit herauszuschlagen. Solange es Kapitalismus gibt, kann es keine sichere Grüne Gentechnik geben.

    Ich kann in diesem Zusammenhang nur ausdrücklich das Buch "Katastrophenalarm" von Stefan Engel empfehlen, dass sich mit der Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur aus marxistischer Sicht beschäftigt. Es weist auch auf das grundsätzliche Problem der wissenschaftlichen Methodik hin: "Die Genforscher im Auftrag der Monopole nehmen an, sie könnten einzelne Gene manipulieren, ohne störend in das Gesamtsystem der Wechselbeziehungen zwischen den Genen einzugreifen." Die Kurzsichtigkeit bei der Jagd nach Profiten auf wirtschaftlichem Gebiet setzt sich hier direkt in der Wissenschaft fort.

    Jeder weiß, wer die Richtung der Politik in dieser EU vorgibt. Entweder unterliegen Sie, Herr Lingenhöhl, tatsächlich der Fatamorgana der "Neutralität" der Wissenschaften oder sie ordnen sich der Manipulation bewusst unter. Da ich Sie irgendwie sympathisch finde, wünsche ich Ihnen ersteres.

    Mit freundlichen Grüßen

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