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Kommentare - - Seite 1

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  • Ethisch einwandfreie Lösungen gibt es nicht.

    02.05.2004, Erik Geibel
    Eine Hauptmotivation für Menschen, die den absoluten Schutz der befruchteten Eizelle fordern ist der, sich auf der vermeintlich ethisch makellosen Seite in diesem Streit zu befinden.

    Diese Einschätzung rührt daher, dass in unserem Kulturkreis ethische Eischätzugen aus absolut formulierten Weltbildern wie dem Christentum abgeleitet werden, die sich einer rationellen Überprüfung entziehen. So erscheint es vielen "Gesinnungsethikern" als das kleinere Übel, Menschen mit unheilbaren Krankheiten eine Hoffnung zu verweigern, denn schließlich sind Machbarkeit und Wirkung etwaiger Behandlungsmöglichkeiten noch ungewiß, während das "Opfern" von Embryonen Realität ist. Die Verantwortung gegenüber lebenden, kranken Menschen wiegt ihnen weniger schwer als das Dogma des Verbots jedlicher Verwendung von Embryonen, auch im nicht "leidensfähigen" Stadium.

    Hinzu kommt gerade hierzulande das schlechte Image der Forschung, eine immer noch beobachtbare Folge der inhumanen Wissenschaftsethik der Nazis. So scheint es weniger unmoralisch, überzählige Embryonen nach künstlichen Befruchtungen zu "verwerfen", statt sie der Forschung zur Verfügung zu stellen. Lieber sollen sie keinen Zweck erüllen als diesen!

    Ich kann Herrn Brüstle nur seine Kollegen nur bewundern, dass sie weiter für eine rationalere Sicht der Dinge kämpfen statt einfach dorthin zu gehen, wo man weniger fundamental argumentiert.

    Ich bin übrigens kein parteiischer Biotechnologe, sondern einfach nur ein an Wissenschaft und Ethik interessierter Mensch, der hoffe, niemals unheilbar krank zu werden.
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