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  • Sensation mit Fragezeichen

    04.03.2005, Rüdiger Biesold
    Es war schon länger bekannt, daß Homo bereits auf der erectus-Stufe die Insel Flores als Verbreitungsgrenze erreicht haben könnte. Daß eine Art als Inselpopulation auch verzwergen kann, ist ebenfalls nicht neu (z.B. Elephanten von heute italienischen Inseln). Die Artabgrenzung innerhalb von Homo ist problematisch, kein rezenter Mensch weiß, ob sich die verzwergte Form fruchtbar mit anderen (seien es nun erectus oder sapiens) kreuzen konnte. Wenn das ein Einzelfund bleibt, ist ein Artstatus noch problematischer; es könnte auch ein genetischer Einzelfall sein.
    Bleibt die interessante Frage, ob dieser Fund nun eine länger überlebende Abkunft von erectus oder eine Sonderform von sapiens ist; sensationell ist das nicht.
    Die Fundlage der Entwicklung von Homo ist immer noch sehr lückenhaft und auf Inseln (die verstecken sich bisweilen aus Biotop-Gründen auch in geschlossenen Landmassen) mögen noch manche Überraschungen der Entdeckung harren. Nach der überwiegenden Meinung der einschlägigen Wissenschaft ist der kulturfähige Mensch mit Neandertalensis und Sapiens mindestens zweimal entstanden, das könnte bei isolierten Entwicklungen in einem großen Verbreitungsgebiet schon bei erectus auch noch öfter geschehen sein. Auch unter diesem Gesichtswinkel ist das zwar aufregend, aber nicht sensationell; den Ursprung von sapiens aus Afrika ändern solche Funde bisher nicht.
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