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Kommentare - - Seite 1

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  • War der Gärtner tatsächlich der Mörder?

    07.08.2005, Peter Osterwald
    Hätte die Redakteurin ihre Recherchen ordentlich gemacht, würde sie auf den Fall Peter Hankin (03/2003) im Mordfall Annalisa Vincentini (2002) gestoßen sein. Ein Fall bei dem bis heute nicht klar ist, warum die DNA-Probe überstimmt, der vermeintliche Täter zum Tatzeitpunkt aber definitiv nicht am Tatort sein konnte. Folglich ziehe ich die Aussage des Artikel, dass man der DNA-Probe trauen könnte, doch arg in Zweifel. Zumal eben diese auch nur auf Wahrscheinlichkeiten beruht, wie der Fingerabdruck.
    MfG
    P. Osterwald
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Osterwald,




    es war keinesfalls meine Absicht zu behaupten, eine DNA-Anlyse sei absolut sicher. Sie unterscheidet sich vom Fingerabdruck und anderen Methoden jedoch dadurch, dass die Irrtumswahrscheinlichkeit relativ genau bekannt ist und auf einen sehr kleinen Wert reduziert werden kann - doch auch der lässt natürlich Raum für Fehler. So bedeutet eine Genauigkeit von 99,9999 Prozent nicht mehr, als dass unter 1 000 000 getesteten Personen mit einer Übereinstimmung ihres genetischen Fingerabdrucks mit der Vergleichsprobe zu rechnen ist. Eine nach wissenschaftlichen Standards durchgeführte Analyse wird nie ergeben, ein DNA-Test habe mit absoluter Sicherheit eine Übereinstimmung zweier Proben ergeben.




    Der Vorteil der DNA-Analyse gegenüber beispielsweise dem Fingerabdruck liegt jedoch darin, dass die Fehlerwahrscheinlichkeit bekannt ist. Es könnte sogar sein, dass der Fingerabdruck tatsächlich einzigartiger ist als ein DNA-Test. Solange jedoch behauptet wird, eine Methode sei zu 100 Prozent sicher und die tatsächliche Fehlerquote auf Grund fehlender Untersuchungen nicht berechnet werden kann, ist jede Methode unglaubwürdig.




    Gerade um in Fällen wie dem von Peter Hamkin ein gerechtes Urteil fällen zu können, müssen dem Gericht so viele glaubwürdige Indizien wie möglich vorliegen - und genau deswegen sollten alle verfügbaren Beweismittel wie beispielsweise Fingerabdrücke und Haare nach Standards untersucht werden, um ihnen Glaubwürdigkeit auf einer wissenschaftlichen Grundlage und nicht auf Grund von nicht überprüfbaren Behauptungen zu verleihen.




    Mit freundlichen Grüßen




    Carola Häring

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