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Kommentare - - Seite 1

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  • DenkMal: grösste Explosion

    22.11.2005, Matthias Paul Scholz
    Sehr geehrte spektrumdirekt-Redaktion,

    Auf die Gefahr hin, die Lösung zu einem der DenkMal-Rätsel zu verraten:

    In der Auflösung zur Frage nach der größten Explosion der Menschheitsgeschichte liest man (Zitat):

    "Für die damals lebenden Vertreter der Art Homo sapiens hatte dies jedenfalls verheerende Folgen, denn auch ihre Population ging rapide zurück. Wissenschaftler vermuten, dass einst nur fünf- bis zehntausend Menschen die Hungerperiode überlebten und die Menschheit deshalb damals durch einen genetischen Flaschenhals musste, der unser Erbgut nachhaltig vereinheitlichte. In den Mitochondrien unserer Zellen lässt sich dies heute noch erkennen. Durch den Temperaturrückgang in Europa und Nordasien sowie die Verwüstungen in Südasien überlebte unsere Spezies wohl nur in äquatornahen Regionen Afrikas."

    Ich muss gestehen, dass mir ein derart einschneidendes Ereignis in der Menschheitsgeschichte bisher komplett unbekannt war und zumindest in der mir bekannten (populär)wissenschaftlichen Literatur zur menschlichen Frühgeschichte erstaunlich selten thematisiert wird (was auch an meinem diesbezüglichen Laienstatus liegen mag).

    Meine Frage deshalb: Wie gesichert ist das? Wie ist hier etwa die (mittlerweile schon fast "berüchtigte") Formulierung "Wissenschaftler vermuten..." zu werten?

    Gruß
    Matthias Paul Scholz
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Scholz,




    Ihre Frage ist durchaus berücksichtigt. Die These, dass der Ausbruch des Tobas die Menschheit an den Rande der Ausrottung brachte, wird vor allem von dem amerikanischen Anthropologen Stanley Ambrose vertreten, der an der Universität von Kalifornien in Berkeley lehrt.




    Als er seine These vor sieben Jahren veröffentlichte ging sie auch durch die Medien - etwa die BBC (http://news.bbc.co.uk/1/hi/sci/tech/166869.stm).
    Den Original-Aufsatz veröffentlichte er im Journal of Human Evolution 35, S.115-118 (1998) unter dem Titel "Late Pleistocene human population bottlenecks, volcanic winter, and differenciation of modern humans".




    Wie gesichert dies jedoch tatsächlich ist, bleibt im Dunkeln. Die meisten Angaben zu diesem Flaschenhals beziehen sich direkt auf Ambroses Aufsatz.




    Mit freundlichen Grüßen


    Daniel Lingenhöhl

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