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  • DenkMal: Größte Explosion

    09.05.2006, Name Dr. Ernst Rieber
    Sehr geehrte spektrumdirekt-Redaktion,

    mit Recht verweist Ihr Leser, Herr Scholz, auf die "berüchtigte" Formulierung "Wissenschaftler vermuten ..." und meint sicher, dass Wissenschaftler eigentlich etwas wissen müssten. Dass dies im Fall der "größten Explosion" wieder einmal nicht gewährleistet ist, belegt die Meinung von Stanley Ambrose. Nirgendwo lässt sich paläontologisch oder paläobotanisch ein "explosiver" Einschnitt feststellen - im Gegenteil: Die letzte Kaltzeit - in unseren Gefilden das Würmglazial - hatte längst vor der ominösen Katastrophe von Toba begonnen. Die Würmeiszeit ist auch nicht die ausgeprägteste Kaltzeit des Glazialzyklus; die längste Kaltzeit mit der größten Eisausdehnung war vielmehr die Rißeiszeit; sie begann vor 120 000 Jahren und endete um circa 90 000 vor heute.

    Natürlich hat jede Explosionskatastrophe einschneidende Folgen; jedoch die zoologischen und botanischen Untersuchungen am Krakatau beweisen, dass 120 Jahre nach der Katastrophe die Inselreste bereits wieder mit der vollständigen Tier- und Pflanzenwelt besiedelt waren. Ein anderes Beispiel aus Bayern: Als vor 15 Millionen Jahren ein etwa 1200 Tonnen schwerer Meteorit bei Nördlingen explodierte und einen 25 Kilometer messenden Krater schlug, war nur wenige hundert Jahre nach der Katastrophe schon nichts mehr zu erkennen. Die Tier- und Pflanzenwelt zeigte keine langdauernden Katastrophenwirkungen, wie anhand des überlieferten Materials zu beweisen ist.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. Ernst Reiber
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