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  • Gerade nicht!

    21.12.2006, Andrea Hoberg
    Guten Tag,

    in ihrem Artikel zum Drachen-Christkind nannten Sie den Umstand, dass Flora noch Jungfrau ist, einen Fall von unbefleckter Empfängnis. Da sich die Formulierung in diesem Zusammenhang unmissverständlich auf ein Dogma der römisch-katholischen Kirche bezieht, möchte ich darauf hinweisen, dass damit nicht die Empfängnis Jesu durch seine Mutter Maria gemeint ist, sondern die Empfängnis Mariens durch ihre Mutter Anna (DH 2803).

    Leider ist dieses Missverständnis so tief in den Köpfen verwurzelt, dass man das auch schon in einer so genannten Wissenschaftszeitung lesen muss. Bei Dan Brown wäre das normal, hier hätte ich doch mehr Unterscheidungsvermögen erwartet.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrte Frau Hoberg,



    wie Sie ganz richtig sagen, stellte Papst Pius IX in seiner Bulle von 1854 fest: "Die seligste Jungfrau Maria wurde im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechtes, rein und von jeder Makel der Erbschuld bewahrt." - Diese Empfängnis ohne Erbsünde wird als "unbefleckte Empfängnis der Maria" bezeichnet - wobei Anna, die Mutter Marias, keineswegs als Jungfrau gilt, als sie schwanger wird - Maria soll auf ganz normalem biologischem Weg gezeugt worden sein.



    Trotzdem wird der Begriff auch für die Empfängnis von Jesu durch Maria verwendet - ich zitiere die Diözese Eisenstadt:

    "1854 verkündete Papst Pius IX. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis nicht nur des Gottessohnes Jesus durch Maria, sondern auch der Maria durch Anna."



    Die Vermischung von unbefleckter Empfängnis - also Freiheit von Erbsünde - mit der Jungfrauengeburt ist also tatsächlich missverständlich, aber durchaus üblich.



    Mit freundlichen Grüßen

    Antje Findeklee

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