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  • Zentralstern von M57 erst ab 20 Zoll Öffnung?

    30.08.2010, Heiko Mehring, Korbach
    Guten Tag,

    als immer wieder interessierter Leser der "Sterne und Weltraum" möchte ich mich hier zu einem Beitrag der aktuellen Ausgabe äußern. Und zwar wird auf Seite 62 der Augustausgabe 2010 darauf hingewiesen, dass die Sichtung des Zentralsterns von M57 erst mit Teleskopen "ab etwa 20 Zoll" möglich wäre. Dies möchte ich dementieren. Ich habe den Zentralstern von M57 mit meinem 16" f/4,5 Meade Starfinder Volltubus-Dobson mit meinem 4mm HR-Planetary Okular indirekt beobachten können. Das war in der Nacht vom 17. auf den 18. April dieses Jahres, als das große Flugverbot wegen der Aschewolke vorherrschte. Auf meiner Internetseite (www.Heiko-schaut-ins-All.de) habe ich dies in einem Beobachtungsbericht dokumentiert.

    Hier der entsprechende Auszug aus meinem Bericht, den ich am Tag danach verfasst habe:

    "Danach wollte ich mir noch einen faint fuzzie genehmigen, den ich auch noch nie bewußt beobachtet habe, der aber schon länger auf der Abschußliste steht: Den Zentralstern vom berühmten Ringnebel M57. Erstmal ließ ich aber den zitronenförmigen Nebel mit 230facher Vergrößerung ein wenig auf mich wirken. Im Gegensatz zum ATB im letzten Sommer, konnte ich diesmal wieder keine Farbe am Nebel feststellen. Auch mit dem 14er Speers nicht. Dann gings aber los. Ich zoomte mich mit dem Speers 5-8mm Zoomokular bis auf 366fach an den Nebel heran. Ein Zentralstern war aber nicht zu erkennen. Bei dieser hohen Vergrößerung ist der Innenbereich des Nebels noch immer relativ hell, sodass ich mir dachte, dass ich mit dem 4mm Planetary ja mal bis auf knapp 460fach vergrößern könnte, um vieleicht den Kontrast zum Zentralstern dadurch etwas steigern zu können. Und tatsächlich. Das kleine Sternchen ließ sich nicht lange bitten. Mehrmals konnte ich ihn indirekt über ca. 2-3 Sekunden am Stück halten - Beobachtung gesichert. Ich bin äußerst zufrieden."

    Beobachtet habe ich in der Nähe der Stadt Korbach, ca. 60km westlich von Kassel. Die Grenzgröße die ich dort an meinem Beobachtungsplatz erreichen kann, liegt bei ca. 6m3 - 6m5. Wie sie in dieser Nacht war kann ich leider nicht mehr sagen. Ich weiß nur, dass ich keine negativen Beinträchtigungen durch die Aschewolke feststellen konnte und dass die Bedingungen ziemlich gut waren. Das ich den Zentralstern nicht dauerhaft indirekt halten konnte schiebe ich zum einen auf das Seeing, zum anderen auf die fortgeschrittene Stunde und damit einhergehende erste Konzentrationsbeeinträchtigungen.

    Ich fand die Beobachtung auch nicht sonderlich schwer (ich verfüge noch nicht über sooo viel Beobachtungserfahrung, da ich erst seit gut 2 1/2 Jahren intensiver beobachte). Daher könnte ich mir vorstellen, dass evntl. auch eine Sichtung mit 14" von erfahreneren Beobachtern vieleicht sogar mit 12" (Alpenhimmel?) möglich wäre. Das sind aber nur Vermutungen. Ich kann nur von meiner sicheren Beobachtung mit 16" f/4,5 und knappen 460fach Vergrößerung berichten. Wichtig ist - und das wurde ja in ihrem Bericht erwähnt - dass man eine ausreichend hohe Vergrößerung wählt, um ausreichend Kontrast zwischen dem Zentralstern und dem hellen Innenbereich des Ringnebels zu bekommen. Mit meinem 4mm Planetary hat´s geklappt. Mit meinem 5-8mm Speers Waler Zoom hingegen nicht.

    Auch in der Nacht vom 14. auf den 15. August konnte ich den Zentralstern wieder mit gleichem Teleskop und gleichem Okular indirekt beobachten. Da die Bedingungen in der Nacht aber nicht so gut waren, wie in der Aprilnacht, "blitzte" der Stern immer nur mal kurz auf.

    Mit freundlichen Grüßen
    Heiko Mehring
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