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  • Fragen zu SuW 2/15 Seiten 12 und 20-22: Geringer Deuteriumgehalt im Erdwasser

    15.02.2015, Günter Arnhold
    Aus den Artikeln kann man folgern, dass die Autoren davon ausgehen, dass sich die Zusammensetzung des auf der Erde vorhandenen Wassers im Laufe der Jahrmilliarden nicht verändert hat. Was ist aber, wenn sich das Wasser auf der Erde verändert hat?
    Hierzu sind mir folgende Fragen gekommen:
    1. Ist es möglich, dass im frühen Stadium, als Kometen die Erde trafen das im Kometenwasser enthaltene Deuterium durch den enormen Aufschlag (Hitzeentwicklung) teilweise Neutronen "verloren" hat und dadurch "normaler" Wasserstoff im Wasser angereichert wurde?
    2. Oder dass im Laufe der mehr als vier Milliarden Jahre sich das Deuterium durch "natürliche" Prozesse (auf der warmen Erde – nicht im kalten Weltraum in den Kometen) umbildet zu "normalem" Wasserstoff?
    3. Bei der "frühen" Erde gab es doch eventuell auch Schwefelwasserstoff in der Atmosphäre. Hat da evtl. eine Art "Girdler-Sulfid-Prozess" gewirkt wobei bei hohen Temperaturen ein Austausch von Deuterium zwischen Wasser und Schwefelwasserstoff stattfindet (ähnlich wie Frage 1)?
    Unter diesen Umständen könnte das Erdwasser dann vielleicht doch von den Kometen kommen!?
    Danke für Ihre Stellungnahme.
    Viele Grüße
    Günter Arnhold
    Stellungnahme der Redaktion

    Zu 1.:
    Bei den im Erdabstand von der Sonne vorkommenden Geschwindigkeiten der Kometen (bis zu 42 km/s) entstehen bei Kollisionen nur Temperaturen in der Größenordnung von 10000 bis maximal 50000 Grad. Das reicht nicht, um Kernreaktionen auszulösen.

    Zu 2.:
    Bei den noch niedrigeren "normalen" Temperaturen auf der "warmen" Erde sind Kernreaktionen umso mehr vollkommen ausgeschlossen.

    Zu 3.:
    Ich denke, dass solche Prozesse zwar stattgefunden haben, aber dass der Schwefelwasserstoff der frühen Atmosphäre - sowohl nach seiner Menge, als auch nach der Dauer seiner Verfügbarkeit - nicht ausreichend war, um das gesamte Wasser derart stark zu verändern. Dies wäre mit einer Modellrechnung allerdings noch genauer nachzuprüfen.

    Im Übrigen geht es bei der Debatte um Kometenwasser oder Asteroidenwasser nicht um die Frage, ob es auf der Erde überhaupt Kometenwasser gibt - das ist absolut unvermeidlich; es sind ja auf jeden Fall Kometen eingeschlagen - sondern um die Frage, woher der Hauptanteil des irdischen Wassers ursprünglich stammt.

    Ulrich Bastian

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