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  • Weißer Zwerg zerreißt Kleinplaneten

    20.02.2016, Peter Notni, Jena

    Beim Lesen des interessanten Artikels über den Weißen Zwerg 1145+017 (SuW 3/2016) wunderte ich mich über die Lichtkurven auf Seite 22, die laut Text als mittlere Bedeckungslichtkurven für 6 vermutete Objekte mit den jeweils angegebenen Umlaufperioden zu verstehen sind. Ich würde sie eher Testläufe für die Periodenauswahl im Diagramm darüber ansehen. Die Amplitude dieser Kurven ist ausgesprochen gering (einige Promille) und in keiner Weise mit den vorher beschriebenen Abschattungen von bis zu 40 % kompatibel. Kein Veränderlichenforscher hätte je solchen mittleren Kurven eine Bedeutung beigemessen, wenn die beobachteten Einzelereignisse bis zu 100 mal tiefer sind; sie zeigen zunächst nur, dass keine der vermuteten Perioden real im Sinne der Umlaufperiode eines Einzelobjektes ist.

    Ich habe daher kurz in den Originalarbeiten nachgesehen. In den dort gezeigten Beobachtungen sieht man an 2 Tagen deutlich 2 Minima im Abstand der Periode A, 0.18745 d (4,49888 h). Falls diese Minima durch einen einzelnen Körper im Umlauf um den WD verursacht sind, und weitere Körper mit ähnlichen Perioden umlaufen, sollten deren Bedeckungssignaturen irgendwo zwischen den schönen Minima mit der Periode A auftauchen. Davon sind allenfalls Andeutungen zu sehen, jedenfalls waren sie zu diesem Zeitpunkt wesentlich schwächer. Und falls A wirklich eine Umlaufperiode ist, müssten sich die hervorragenden 4 Minima vom 11. und 17. April, von denen jeweils 2 genau (!) den Abstand der Periode A haben, klar darstellen lassen.(T= To + n*P). Das klappt nicht, also ist A keine Umlaufperiode, sondern vielleicht die Zeitdifferenz, in der 2 auf gleicher Bahn hintereinander laufende Körper die Sichtlinie passieren – oder etwas ganz anderes. (Beobachtungen in Vanderburg et al. („supplementary Information“), Minimums-Zeitpunkte in Croll et al)
    Jedenfalls sollte man bei der Deutung von mathematischen Periodenanalysen mit der weiteren Interpretation recht vorsichtig sein.


    Freundliche Grüße Peter Notni
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