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  • Ergänzung zum Thema "Supermond"

    14.02.2017, Elmar Schmidt, Heidelberg/Bad Schönborn
    Uwe Reichert hat in SuW 1/2017, S.34, den Hype um den jüngsten "Supermond" entzaubert, sich dabei auf die Schwierigkeit zeitlich auseinander liegender Schätzungen des Vollmond-Winkeldurchmessers beschränkt, welcher linear nur um 14 Prozent variiert. Man könnte entgegen halten, dass dies unter sonst gleichen Bedingungen infolge der Raumwinkelvergrößerung aber zu einer fast 30-prozentigen Helligkeitsspanne führt, in der Magnitude -0,28 m.

    Abgesehen davon, dass selbst dies mangels Vergleichsobjekten für den Mond visuell kaum merklich sein dürfte, spricht noch mehr dagegen, jeden großen Vollmond auch in puncto Helligkeit als "super" zu bezeichnen. Außerhalb von Fachkreisen ist nämlich kaum bekannt, dass der Vollmond auf den letzten drei bis vier Grad zum Rand des Erdschattens hin um mehr als 25 Prozent an Leuchtdichte zunimmt. Grund ist der so genannte Oppositionseffekt, der für denselben Helligkeitshub sorgen kann wie der Unterschied zwischen Apogäums- und Perigäumsstellung.

    Zum Vollmondzeitpunkt am 14. November 2016 war in Japan Nacht, der Mondabstand zum Schattenzentrum betrug etwa 4,7 Grad. Dieser Winkel vergrößerte sich bis zum Abend in Mitteleuropa auf mehr als 5,5 Grad. Der Oppositionseffekt konnte also der Helligkeit des Rekordmonds nicht aufhelfen. Viel heller war der Vollmond zum Beispiel am Morgen des 11. Januar 2009, als er mit 358000 Kilometer Abstand nur 0,4 Prozent weiter entfernt war als kürzlich, dafür aber mit gut 1,6 Grad nur knapp am Erdhalbschatten vorbei zog, siehe:

    http://www.spaceweather.com/archive.php?view=1&day=13&month=01&year=2009

    Zudem fand dieser Vollmond nur sieben Tage nach dem Perihel der Erde statt, einem dritten Einfluß auf die Mondhelligkeit mit einem Hub von nochmals sieben Prozent gegenüber der Aphelstellung.

    Der wahre Supermond tritt demnach auf, wenn sein Perigäum mit dem Beginn oder Ende einer Mondfinsternis am 4. Januar zusammenfällt.

    DR. ELMAR SCHMIDT, SRH HOCHSCHULE HEIDELBERG
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