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Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Commiphora-Arten

Commiphora-Arten

Fam.: Burseracea.

Commiphora abyssinica Engl. (syn. Amyris kafal, Balsamodendron abyssinica, B. kafal, Commiphora madagascariensis).
Vork.: Äthiopien, Eritrea, arabische Westküste.
Droge: Myrrha, s. C. molmol.

Commiphora africanum (A. Rich.) Engl. (syn. Balsamodendron africanum, Commiphora pillosa, Heudelotia africana).
Droge: Bdellium (syn. Falsche Myrrhe). Anw.: Ersatz für Myrrhe.

Commiphora molmol Engl. (syn. Balsamodendron myrrha, Commiphora myrrha); Myrrhenbaum.
Vork. Somalia.
Droge: Myrrha (syn. Gummi Myrrha, Gummiresina Myrrha); Myrrhe (syn. Echte Myrrhe, Somali-Myrrhe), das aus der Rinde ausgetretene, an der Luft getrocknete Gummiharz; vgl. Abbildung. Es kann auch von anderen C.-Arten abstammen, wenn es in der chemischen Zusammensetztung vergleichbar ist. Inh.: äther. Öl (2-10 %) mit Sesquiterpenen (u.a. Sesquiterpenkohlenwasserstoffen, bes. δ-Elemen, 28,8 %) und Furanosesquiterpenen (Germacren-, Eudesmen- Elemen- und Guajen-Typ, wie Commiferin vgl. Formel und 5-Aceto-2-methoxy-4,5-dihydrofiranodien-6-on vgl. Formel als Geruchsträger) als Hauptkomponenten. Nebenbestandteile sind einige Monoterpene, z.B. Limonen, α-und β-Pinen und Phenylpropanderivate, u.a. Zimt- und Cuminaldehyd. Darüber hinaus ist eine Harzfraktion enthalten. Sie besteht aus einem etherlöslichen, einem etherunlöslichen, einem chloroformlöslichen und einem aus Schleimstoffen und Proteinen zusammengesetzten polaren Teil, der etwa 60 % des Harzes umfaßt. Anw.: lokale Behandlung leichter Entzündungen der Mundschleimhaut sowie des Zahnfleisches, meist in Form der Myrrhentinktur. Auch in Salbenform, z.B. zur Verhinderung von Prothesedruckstellen.



Commiphora molmol, Myrrha, Myrrhe





Commiphora mukul (Hook. ex Stocks) Engl. (syn. Balsamodendron mukul, B. roxburghii, Commiphora roxburghii).
Vork.: Indien.
Droge: Bdellium (syn. Falsche Myrrhe), s. C. africana.

Commiphora opobalsamum (Le Moine) Engl. (syn. Amyris gileadensis, Balsamodendron ehrenbergianum, B. gileadense, B. meccanensisi, B. opobalsamum); Balsamstrauch (syn. Mekka-Balsambaum, Opo-Balsambaum).
Droge: Balsamum de Mecca; Mekkabalsam.
Hom.: Amyris gileadensis HAB34.

Commiphora schimperi Engl.
Vork.: bes. südliches Arabien.
Droge: ähnlich Bdellium s.o.
Hom.: Myrrha HAB1, das Gummiharz von C. molmol und anderen chemisch vergleichbaren C.-Arten.

Histor.: Myrrhe gehört neben Weihrauch zu den ältesten Drogen und Kostbarkeiten. Die Droge begegnet uns sowohl bereits im Alten Testament wie auch in den Kulturkreisen des Nahen und Mittleren Ostens, so bei den Assyrern, Persern, Hebräern und Phönikiern, v.a. für Räucherungen in Tempeln. Der Name Myrrhe geht auf den bitteren Geschmack zurück (bitter: arabisch "murr", assyrisch-babylonisch "murru" und somalisch "molmol" bedeutet sehr bitter).

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