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Lexikon der Biochemie: Blutproteine

Blutproteine, im Blutplasma vorkommende Proteine, die elektrophoretisch in Albumine (Mr 17-80 kDa) und Globuline (Mr 90-1300 kDa) getrennt werden können. Die Synthese der B. erfolgt in der Leber, in Plasmazellen und dem reticulo-endothelialen System. Man kennt mehr als 100 verschiedene B., die auch außerhalb der Blutbahn nachweisbar sind. Sie erfüllen u.a. Transportfunktionen und erhalten durch Wasserbindung den kolloidosmotischen Druck aufrecht. Ein auf Hunger oder eine Nierenerkrankung zurückzuführender Mangel an Albumin führt zur Bildung von Ödemen (Flüssigkeitsansammlung in Geweben). Viele Stoffe werden durch Bindung an B. transportiert, wodurch eine Diffusion in das Gewebe und eine Ausscheidung durch die Nieren verhindert wird. Von den Globulinen, die nach der elektrophoretischen Beweglichkeit in α1-, α2-, β- und γ-Globuline unterteilt werden, sind die Globuline der γ-Fraktion meist Immunglobuline. Ferner hemmen bestimmte Globuline die Aktivität verschiedener Enzyme im Blutplasma. Die Untersuchung der Verteilung der B. mittels elektrophoretischer Techniken ist für die medizinische Diagnostik von großer Bedeutung. Durch sie können beispielsweise eine krankhafte Zunahme von Globulinen durch bös- oder gutartige Überproduktion (Paraproteinämie, Paraproteine), Antikörpermangel (Agammaglobulinämie), Verminderung der Albuminkonzentration (Analbuminämie), Proteinverlust durch Nierenerkrankungen (nephrotisches Syndrom) etc. erkannt werden.

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