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Lexikon der Biochemie: Delta-schlafinduzierendes Peptid

Δ-schlafinduzierendes Peptid, DSIP, H-Trp1-Ala-Gly-Gly-Asp5-Ala-Ser-Gly-Glu-OH (Kaninchen), ein 9AS-Peptid, das erstmalig aus dem Dialysat des Bluts von Ratten isoliert wurde, die künstlich durch Elektrostimulation der Thalamusregion wach gehalten wurden. Obgleich es im Gehirn und anderen Geweben weit verbreitet ist, findet man es in den höchsten Konzentrationen im Thalamus und in der Epiphyse (Zirbeldrüse). Außerdem kommt DSIP in der Hypophyse (gemeinsam mit Thyrotropin), im Urin, in der Muttermilch u.a. vor. DSIP vermag die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Eine Infusion in das ventriculare System des Rattenhirns stimuliert die δ-Wellen des EEG, die für den natürlichen Schlaf charakteristisch sind. DSIP zeigt einen stimulierenden Effekt auf die Freisetzung von Somatotropin und inhibiert die Freisetzung von Somatostatin. Phosphorylierung von Ser7 führt zu potenteren und länger wirkenden Produkten und stabilisiert das Peptid gegen enzymatischen Abbau. Die Anwendung erfolgt bei Schlafstörungen. DSIP zeigt analgetische und antidepressive Effekte bei Patienten mit Migräne, vasomotorischen Kopfschmerzen, Tinitus u.a.

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