Direkt zum Inhalt

Lexikon der Biochemie: ELISA

ELISA, Abk. für engl. enzyme-linked immunosorbent assay, enzymgebundener Immunsorbent Assay (Immunassays). Dies ist ein "Zwei-Antikörper-Sandwich"-Assay, bei dem ein Enzym als Markierung eingesetzt wird. Er kann angewendet werden, um entweder einen Antikörper oder ein Antigen zu detektieren oder zu messen. Bei der Anwendung für ein Antigen wird der Test auf ähnliche Weise durchgeführt wie bei einem "two-site-IRMA" (IRMA). Der einzige Unterschied besteht darin, dass der zweite Antikörper, der für den Test von X (d. h. anti-X2) verwendet wird, durch die kovalente Bindung eines Enzyms (d. h. anti-X2-Enz) anstelle eines Radioisotops markiert wird. Eine nichtquantitative Version eines solchen Tests kommt in Testkits für Humanschwangerschaften zur Anwendung, wobei das Humanchoriongonadotropin (hCG), das eine Woche nach der Embryoimplantation im mütterlichen Urin vorhanden ist, als Antigen in Frage kommt. Verschiedene Hersteller konfigurieren den Test auf unterschiedliche Weise, um Zuverlässigkeit mit leichter Anwendung zu kombinieren. Dennoch besteht der Test im wesentlichen aus folgenden Schritten: a) Zugabe einer kleinen Urinmenge zu einem Antikörper gegen hCG (d. h. anti-hCG), der an einen festen Träger gebunden vorliegt; wenn der Urin hCG enthält, wird ein Antikörper-Antigen-Komplex (d. h. anti-hCG1-hCG) gebildet, b) Freiwaschen von Urin, c) Zugabe eines zweiten anti-hCG, der enzymmarkiert ist und für eine andere Bindungsstelle auf dem hCG-Molekül spezifisch ist (d. h. anti-hCG2-Enz), wodurch ein gebundenes Ab1-Antigen-Ab2-Sandwich (d. h. anti-hCG1-hCG-anti-hCG2-Enz) gebildet wird, vorausgesetzt, dass zuvor ein gebundener anti-hCG1-hCG-Komplex entstanden ist, d) Freiwaschen von nichtgebundenem anti-hCG2-Enz und e) Zugabe einer Lösung eines farblosen Substrats des Enzyms und Warten auf das Erscheinen des farbigen Produkts.
Für den Fall, daß ein Antikörper getestet werden soll (z. B. anti-X), wird das Antigen (d. h. X) an einen festen Träger gebunden und die Lösung, die anti-X in unbekannter Konzentration enthält, zugegeben, wodurch gebundenes X-anti-X entsteht. Letzteres wird durch Zusatz von enzymmarkiertem Antigen detektiert, das an die Fc-Region von anti-X bindet, wobei ein gebundenes Antigen-Antikörper-anti-Antikörper-Sandwich (d. h. X-anti-X-anti-[anti-X]-Enz) gebildet wird. Anschließend wird eine Lösung eines farblosen Enzymsubstrats hinzugefügt, wodurch ein gefärbtes Produkt entsteht. Dieses Produkt kann bei Bedarf spektrophotometrisch gemessen und der Test mit Hilfe einer zuvor erstellten Standardkurve quantifiziert werden.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.