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Lexikon der Biochemie: energiereiche Verbindungen

energiereiche Verbindungen, in der Biochemie übliche Bezeichnung für Verbindungen mit einem hohen Gruppenübertragungspotenzial in der Zelle. Sie besitzen eine ausreichend hohe freie Enthalpie der Hydrolyse (ΔG0 von mindestens 21kJ/mol, Tab.), um eine Gruppe (z. B. Phosphat) auf andere Moleküle zu übertragen. Man kennzeichnet die energiereiche Bindung (hochenergetische Bindung) durch ~ anstelle des normalen Bindungsstrichs (z. B. CH3CO~SCoA in der Thioesterbindung des Acetyl-Coenzyms A). Die e. V. (z. B. ATP, Phosphoenolpyruvat, Kreatinphosphat) enthalten zu einem großen Teil Phosphatreste, die entweder mit Phosphorsäure oder einer anderen schwachen Säure anhydridartig verbunden sind (energiereiche Phosphate). E. V. werden mittels der bei katabolen Prozessen freiwerdenden Energie synthetisiert und ermöglichen anabole Prozesse (energetische Kopplung). Sie werden auch zur Aktivierung weniger reaktiver Verbindungen eingeführt.
energiereiche Verbindungen. Standardwerte der freien Energie ΔG0 der Hydrolyse einiger wichtiger Verbindungen.

Verbindung ΔG0 (kJ/mol) ΔG0 (kcal/mol)
Kreatinphosphat 42,7 10,2
Phosphoenolpyruvat 53,2 12,7
Acetyl-Coenzym A 34,3 8,2
Aminoacyl-tRNA 29,0 7,0
ATP → ADP + Pi 30,5 7,3
ATP → AMP + P~P 36,0 8,6
P~P → 2Pi 28,0 6,7

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