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Lexikon der Biochemie: Q-Zyklus

Q-Zyklus, ein Zyklus, der von P. Mitchell [FEBS Lett. 56 (1975) 1-6; 59 (1975) 137-139] ersonnen wurde, um der Erfordernis des Redoxschleifenmechanismus (chemiosmotische Hypothese) für einen "[H+ & Elektron]"-Träger im Cytochrom-bc1-haltigen Komplex III der mitochondrialen Elektronentransportkette gerecht zu werden. Der Q-Zyklus schlägt vor, dass Ubichinon (Coenzym Q), die einzige mobile, hydrophobe Redoxkomponente der Kette, an der Elektronenübertragung in Einelektronenschritten vom Cytochrom b zum Cytochrom c1 innerhalb des Komplexes III beteiligt ist, wobei die vollständig reduzierte Chinolform (QH2), die stabilisierte freie Radikalform des Semichinons (QH·) und die vollständig oxidierte Chinonform (Q) mit einbezogen sind. Der Q-Zyklus macht sich außerdem die Beobachtung zunutze, dass Cytochrom b vermutlich ein Dimer ist, das sich aus bT (b566) und bK (b562) zusammensetzt und tief in der Membran eingebunden ist, wobei bT möglicherweise auf der cytosolischen Seite und bK auf der Matrixseite vorliegt. In der Abb., die den vorgeschlagenen Mechanismus darstellt, sieht man, dass für jedes transportierte Elektron zwei Protonen durch die Membran "gepumpt" werden (die Schritte 1 und 9 zur Aufnahme aus der Matrix sowie die Schritte 3 und 7 für die Abgabe in den Intermembranraum; dies entspricht vier H+ je Elektronenpaar).

Obwohl der "Redoxschleifenmechanismus" nicht mehr als Erklärung dafür herangezogen wird, wie der Elektronenfluss über eine Elektronentransportkette die Bildung eines transmembranen H+-Gradienten bewirkt, liegen doch Beweise vor, dass der Q-Zyklus von Mitochondrien, Bakterien und möglicherweise von Chloroplasten unter Schwachlichtbedingungen durchlaufen wird.



Q-Zyklus. Der Q-Zyklus, wie er in der inneren Mitochondrienmembran ablaufen könnte.

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