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Lexikon der Biochemie: Restriktionsfragmentlängenpolymorphismen

Restriktionsfragmentlängenpolymorphismen, Längenschwankungen der Nucleinsäurenfragmente, die durch Endonuclease-Verdauung gebildet werden und auf einer Genompolymorphismus zurückzuführen sind. Nach der DNA-Verdauung mit einer geeigneten Restriktionsendonuclease wird das DNA-Fragmentemuster mit Hilfe von Southern-Blots analysiert. Die R. wurden bei folgenden Verfahren genutzt: 1) Zur Abschätzung der strukturellen Heterogenität von Genen. 2) In Kopplungsuntersuchungen als Marker zur Bestimmung angeborener Stoffwechselstörungen. 3) Bei Stammbaumanalysen als Tracer für die Identifizierung von Allelen und 4) zur Bestimmung des klonalen Ursprungs von Tumoren (DNA-Fingerprinting). Bei Kopplungsuntersuchungen ist es möglich, dass der Polymorphismus nicht innerhalb des untersuchten Gens liegt, sondern eng damit verknüpft ist. Beispielsweise sind das normale Humanglobingen und das Sichelzellenglobin mit unterschiedlichen Hpa-I-Schnittstellen verknüpft (Restriktionsendonucleasen). Deshalb entsteht bei der Hpa-I-Verdauung von DNA, die das Sichelzellengen enthält, ein 13-kB-Fragment, das bei der Verdauung normaler DNA nicht vorhanden ist, und bei der Verdauung normaler DNA wird ein 7,6-kb-Fragment gebildet, das bei der Verdauung von DNA fehlt, die das Sichelzellengen enthält (Abb.). [D. Botstein et al. Am. J. Hum. Genet. 32 (1980) 314-331; B. Vogelstein et al. Science 227 (1985) 642-645]



Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus. Polymorphe 3'-Hpa-I-Schnittstellen von normalen und Sichelzellen-β-globingenen.

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