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Lexikon der Biochemie: Sedimentationskoeffizient

Sedimentationskoeffizient, Sedimentationskonstante, s, eine charakteristische Größe, die zur Bestimmung der Molmassen (Mr) von Makromolekülen mittels Ultrazentrifugation herangezogen wird. Der S. gibt die Geschwindigkeit eines Teilchens im Einheitsfeld der Erdbeschleunigung an, wobei gilt:



Dabei bedeutet ω die Winkelgeschwindigkeit, x den Abstand von der Rotationsachse, t die Zeit. Der S. hat die Dimension einer Zeit, liegt gewöhnlich zwischen 1 × 10-13 und 200 × 10-13 und wird in Svedberg-Einheiten S (1S = 10-13s) angegeben. Zur Bestimmung wird die Sedimentation in der Messzelle mittels Schlierenoptik (Philpot-Svensson-Methode) oder UV-Absorption verfolgt. Idealerweise werden S. bei eine Reihe unterschiedlicher Makromolekülkonzentrationen bestimmt und die s-Werte auf die Konzentration Null extrapoliert, bei der der Aktivitätskoeffizient eins wird. Zusätzlich werden die S. bezüglich der Lösungsmittelviskosität auf einen Standardzustand normiert, der für Wasser bei 20 °C liegt. Daraus ergibt sich der Standardsedimentationskoeffizient oder der S

-Wert. Dieser liegt für die meisten Proteine und Nucleinsäuren zwischen 4 und 40 S, für Ribosomen und deren Untereinheiten zwischen 30 und 80 S, für Polyribosomen bei >100 S.

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