Direkt zum Inhalt

Lexikon der Biochemie: Transamidinierung

Transamidinierung, reversible enzymatische Übertragung der Amidingruppe -C(=NH)-NH2 zwischen Guanidinen. Die T. ist eine Gruppenübertragung im Stickstoff-Stoffwechsel und stellt einen Zweistufenprozess dar:

R1-NH-C(NH)-NH2 + Enzym-SH

R1-NH2 + Enzym-S-C(NH)-NH2

Enzym-S-C(NH)-NH2 + R2-NH2

R2-NH-C(NH)-NH2 + Enzym-SH.

Intermediär wird ein Enzym-Amidin-Komplex gebildet. In Abwesenheit eines geeigneten Amidinakzeptors ist dieser Komplex stabil. Beim Stehenlassen seiner wässrigen Lösung oder beim Erhitzen wird daraus Harnstoff abgespalten. Die T. wird durch Amidino-Transferase vermittelt. Ein wirksamer Hemmstoff der T. ist das Formamidindisulfid, ein SH-Gift. Als wichtigster Amidindonator der T. ist das L-Arginin aufzufassen, dessen Biosynthese gleichbedeutend ist mit der Biosynthese der Guanidinogruppe. Die T. ist bei der Biosynthese von Phosphagenen von Bedeutung.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Die Autoren

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.