Lexikon der Chemie: Benetzung
Benetzung, Ausbreitung einer Flüssigkeit auf einer mit ihr nicht mischbaren Flüssigkeit oder auf einem Festkörper. Breitet sich ein Tropfen über die gesamte Oberfläche als Film aus, spricht man von vollständiger B. Eine vollständige B. ist Voraussetzung zur Herstellung von Klebeverbindungen. Bei unvollständiger B. bildet sich ein Kontaktwinkel aus, der einem thermodynamischen Gleichgewicht entspricht. Beim Ausbreiten (Spreitung) sind sowohl auf einer Flüssigkeit als auch auf einem Festkörper zwei Zustände denkbar. Entweder ist die spreitende Flüssigkeit im Gleichgewicht mit der Oberfläche des Substrates (Abb. a und b) oder mit einem gespreiteten Film (Abb. c und d). Die Gleichgewichtszustände sind wie folgt definiert:
a) σ13 = σ12 cos Θ12 + σ23 Θ23,
b) σ13 = σ12 cos Θ12 + σ23,
c) σF = σ12 cos Θ12 + σ23 cos Θ23 und
d) σF = σ12 cos Θ12 + σ23, wobei σF < σ13 ist.
Es bedeuten σ die Grenzflächenspannung und Θ den Kontaktwinkel.
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Technische Bedeutung haben Benetzungserscheinungen bei Flotationsverfahren, beim Waschvorgang und beim Beschichten.
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