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Lexikon der Mathematik: Dedekindscher Differentensatz

dritter Dedekindscher Hauptsatz, eines der Hauptresultate der Dedekindschen Idealtheorie:

Gegeben seien algebraische Zahlkörper

\begin{eqnarray}L\supset K\supset {\mathbb{Q}}\end{eqnarray}

mit den Ganzheitsringen \({\mathcal{O}}_{L}\)und \({\mathcal{O}}_{K}\)und ein Primideal \({\mathfrak{p}}\) ≠ 0 in \({\mathcal{O}}_{L}\). Es bezeichne p die in \({\mathfrak{p}}\cap {\mathbb{Z}}\)enthaltene Primzahl und

\begin{eqnarray}e=e({\mathfrak{p}}/({\mathfrak{p}}\cap {\mathcal{O}}_{K}))\end{eqnarray}

den Verzweigungsindex von \({\mathfrak{p}}\)über \({\mathfrak{p}}\) ⋂ \({\mathcal{O}}_{K}\).

Dann gilt für den p-Exponenten der Relativdifferente \({\mathfrak{D}}\)L/K: \begin{eqnarray}{v}_{{\mathfrak{p}}}({\mathfrak{D}}L/K)=e-1 & falls\ p\nmid{|}e,\\ {v}_{{\mathfrak{p}}}({\mathfrak{D}}L/K)\gt e-1 & falls\ p|e.\end{eqnarray}Insbesondere teilt das Primideal \({\mathfrak{p}}\)die Relativdifferente \({\mathfrak{D}}\)L/K genau dann, wenn e > 1 ist.

Der Dedekindsche Differentensatz läßt sich auch in einem allgemeineren Rahmen beweisen. Er gibt mittels der Differente einer Körpererweiterung eine Möglichkeit, die Verzweigungen von Primidealen in höheren algebraischen Zahlkörpern zu verfolgen.

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  • Die Autoren
- Prof. Dr. Guido Walz

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