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Brief an die Leser


Verehrte Leserin,

sehr geehrter Leser,


George N. Woodwell, Direktor des Zentrums für Ökosysteme am Institut für Meeresbiologie in Woods Hole (Massachusetts), hatte seinen Artikel "Das Kohlendioxid-Problem" mit den Sätzen geschlossen: "Es gibt kaum einen Bereich nationaler oder internationaler Politik, der von der Aussicht auf eine globale Klimaänderung unbeeinflußt bleiben kann. Kohlendioxid, bis jetzt ein scheinbar harmloses Spurengas in der Atmosphäre, kann als Bedrohung der bestehenden Weltordnung sehr bald in den Mittelpunkt unserer Überlegungen rücken."

Bemerkenswert ist der Zeitpunkt dieser Prognose. Sie stand in der Erstausgabe dieser Zeitschrift, erschienen im Herbst 1978. Sicherlich hat ein Großteil der Forschungsergebnisse, die wir mit Spektrum der Wissenschaft vermitteln, seinen Wert in sich als aktueller und oft auch als bleibender Erkenntnisgewinn; viele aber weisen voraus – der aufmerksame Leser wird über die Jahre von diesem Frühwarn-Aspekt profitieren.

Es versteht sich, daß wir Sie à jour halten. Befunde und Erwägungen zu der mutmaßlichen Verstärkung des atmosphärischen Treibhauseffektes, um bei diesem Beispiel zu bleiben, waren seither immer wieder Gegenstand unserer Berichterstattung.

Indes – mehr Fortschritte, darunter wesentliche, als wir allmonatlich zu registrieren vermögen, gibt es in allen Disziplinen. Zudem wechseln, allmählich oder abrupt, Perspektiven des wissenschaftlichen Interesses; und mit der Aufgliederung der Fächer nimmt das Spezialistentum weiter zu. Orientierung suchen wir deshalb auf zweierlei Art zu bieten: seit Mai 1990 mit der losen Folge von Reportagen unter der Spitzmarke "Trends in...", recherchiert und verfaßt von Redakteuren des Scientific American, sowie seit Januar 1992 im Rahmen von "academie spectrum" mit Übersichten jeweils eines multidisziplinären Gebiets, zu denen stets mehrere Experten aus dem deutschsprachigen Raum beigetragen haben. Weil sich jedoch aus der Vereinigung der beiden deutschen Staaten eine striktere Zäsur zwischen der Akademie der Wissenschaften der DDR und der inzwischen etablierten Berlin-Brandenburgischen ergeben hat, als vor zwei Jahren abzusehen war, läßt sich "academie spectrum" – selbst in der von uns modifizierten und integrierten Form – nicht länger fortführen.

Erhalten werden wir die Rubrik "Forschung und Gesellschaft". Und über anwendungsbezogene, bereits allgemeiner und insbesondere wirtschaftlich relevante Themen soll Sie in der gewohnten Vielfalt ein neugestalteter Teil unter dem programmatischen Titel "Entwicklung & Technologie" unterrichten (Seite 92). Daran werden sich künftig je nach Gelegenheit auch unsere Kollegen in Frankreich, Italien und Spanien und somit Autoren aus weiteren europäischen Ländern beteiligen.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 1 / 1994, Seite 3
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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