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Adoleszenz: Das pubertierende Genom

Beim Einsetzen der Geschlechtsreife spielen epigenetische Mechanismen eine wichtige Rolle. Erklären sie auch, warum die sexuelle Reifung immer früher beginnt?

"Sind das noch Kinder oder schon junge Frauen?" kann es einem leicht durch den Kopf schießen, wenn man zum Unterrichtsschluss etwa mit dem Bus unterwegs ist. Vor allem die Mädchen bieten oft einen schon fast verstörenden Anblick. Kaum sind sie der Grundschule entwachsen, sprießen mehr oder weniger üppige Brüste. Reichlicher Gebrauch von Schminke und aufreizende Kleidung tragen weiter dazu bei, den Eindruck von Kindfrauen hervorzurufen. Unwillkürlich fragt man sich: "Waren wir damals auch schon so reif?"

Tatsächlich scheint sich die körperliche Entwicklung zeitlich immer weiter nach vorn zu verschieben – gerade bei den Mädchen: Waren diese 1860 in Deutschland meist älter als 16, wenn die erste Regelblutung einsetze, so lag das Durchschnittsalter 1920 bereits bei 14,6, 1950 bei 13,1, 1980 bei 12,5 und 1994 bei 12,2 Jahren. Der Landauer Sexualwissenschaftler Norbert Kluge prognostizierte folglich 2006 in seiner Veröffentlichung "Beiträge zur Sexualwissenschaft und Sexualpädagogik", dass die Pubertät auch in Zukunft immer früher einsetzen wird. Dänische Forscher um den Mediziner Anders Juul von der Universität Kopenhagen machten 2009 einen ähnlichen Trend aus. ...

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  • Quellen

Aksglaede, L. et al.: Recent Decline in Age at Breast Development: The Copenhagen Puberty Study. In: Pediatrics 123, S. e932 – e939, 2009

Sørensen, K. et al.: Recent Changes in Pubertal Timing in Healthy Danish Boys: Associations with Body Mass Index. In: The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 95, S. 263 – 270, 2010

Lomniczi, A. et al.: Epigenetic control of female puberty. In: Nature Neuroscience 16, S. 281 – 289, 2013

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