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Umwelt: Grönlandeis schmilzt in rasantem Tempo



Noch ist Grönland zu 85 Prozent von einem bis zu drei Kilometer dicken Eispanzer bedeckt. Würde dieses gigantische Wasserreservoir schmelzen, stiege der Meeresspiegel um sieben Meter. Tatsächlich haben Bill Krabill und seine Mitarbeiter vom Nasa Goddard Space Flight Center nun Anzeichen für ein Abtauen entdeckt, als sie Messungen der Eishöhen von 1994 und 1999 sowie frühere Daten verglichen. Danach verdünnt sich die Eisdecke an der Südspitze Grönlands vom Rand her in rasantem Tempo – an einigen Stellen bis zu einen Meter pro Jahr. Im Innern der Insel ab 2000 Metern Höhe nimmt sie allerdings geringfügig zu. Insgesamt bleibt ein jährlicher Nettoverlust des Eisschildes von 51 Kubikkilometern. Das Schmelzwasser hebt den Meeresspiegel in einem Jahr um 0,13 Millimeter an – etwa sieben Prozent des derzeitigen Gesamtanstiegs. Die Forscher sehen den Grund für das rapide Abtauen nicht nur in den höheren Temperaturen, sondern auch im schnelleren Fließen der Gletscher. (Science, Bd. 289, S. 426, 428)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2000, Seite 26
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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