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RAUMFAHRT: Indiens erfolgreicher Start zum Mond

Am 23. August 2023 wurde Indien nach Russland, den USA und China zur vierten Nation, der eine sanfte Landung auf dem Mond gelungen ist. An diesem Tag setzte die Landesonde Vikram – Teil der Mission Chandrayaan-3 – auf hoher südlicher Breite auf dem Erdtrabanten auf und begann kurze Zeit später mit ihren Untersuchungen.
Indien, Mond, LVM-3

Die Landung von Vikram erfolgte um 14:33 Uhr MESZ auf hoher südlicher Breite. Der Landeplatz liegt bei 69 Grad, 22 Minuten und 3,4  Sekunden südlicher Breite und 32  Grad, 20  Minuten und 53,3  Sekunden östlicher Länge, in der Nähe der Krater Manzinus C und Simpelius N, die sich rund 600 Kilometer vom Südpol des Mondes entfernt befinden. Die Sonde ist nach dem Gründer der indischen Raumfahrtbehörde ISRO benannt, Vikram Ambalal Sarabhai (1919–1971).

Dem Erfolg vorangegangen war eine rund 19 -minütige Abstiegssequenz aus einer Umlaufhöhe von 30  Kilometern, die sich in vier wichtige Hauptphasen gliederte. Am Anfang stand die »rough braking phase« (Rohabbremsphase); sie begann, als sich Vikram in einer horizontalen Entfernung von 750 Kilometern zum Landeplatz befand. Zwölf Minuten lang feuerten die vier 800 -Newton-Triebwerke, um Vikram von einer horizontalen Geschwindigkeit von 1680 Metern pro Sekunde auf etwa 340 Meter pro Sekunde abzubremsen. Danach befand sich die Sonde noch etwa sieben Kilometer über der Mondoberfläche. Darauf folgte eine wichtige, zehn Sekunden lange Phase, während der sich Vikram mittels acht kleinerer Triebwerke stabilisierte und in die korrekte Lage versetzte, um im Schwebeflug mit ihren Kameras, ihrem Laserhöhenmesser und Radar die Oberfläche zu sondieren. Danach begann die dreiminütige »fine braking phase« (Feinabbremsphase), bei der nur zwei der vier 800 -Newton-Triebwerke arbeiteten. Während dieser Zeitspanne näherte sich Vikram dem Mond bis auf 850 Meter und absolvierte erneut eine wenige Sekunden lange Schwebephase. Der Bordcomputer nutzte diese Zeitspanne, um das vorgesehene, 4 × 2,5 Kilometer große Landegebiet mit den Kameras zu erfassen und aus den an Bord ausgewerteten Bildern einen möglichst glatten Landeplatz automatisch auszuwählen.

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