Verschwörungstheorien: Isolation macht abergläubisch
Wer sich sozial ausgeschlossen fühlt, läuft eher Gefahr, Verschwörungstheorien anheimzufallen. Das berichten Damaris Gräupner und Alin Coman von der Princeton University. Sie ließen 119 Probanden eine für diese unangenehme soziale Begebenheit beschreiben. Anschließend fragten die Forscher die Teilnehmer nach ihrem aktuellen Gemütszustand und baten sie, drei Verschwörungstheorien auf deren Glaubwürdigkeit hin zu beurteilen. Für wie wahrscheinlich hielten sie etwa die These, die Regierung würde versuchen, Bürger durch Botschaften unterhalb der bewussten Wahrnehmungsschwelle zu beeinflussen?
Dabei entdeckten Gräupner und Coman: Hatte die unangenehme Erinnerung Gefühle der Ausgrenzung geweckt, waren die Befragten eher bereit, solchen Aussagen Glauben zu schenken. Ein ähnliches Ergebnis förderte ein zweites Experiment zu Tage, bei dem die Wissenschaftler einem Teil ihrer Probanden suggerierten, deren Mitstreiter wollten nicht mit ihnen in einem Team zusammenarbeiten.
Gräupner und Coman warnen vor einem Teufelskreis: Wenn Menschen, die sich ausgegrenzt fühlen, an Verschwörungen glauben, werden sie noch stärker an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Und von Gleichgesinnten mit ebenso stark ausgeprägtem Aberglauben würden ihre Überzeugungen in Bezug auf Echsenmenschen, Terroranschläge oder Chemtrails zunehmend zementiert. "Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, wäre die beste Idee, um Verschwörungstheorien in der Gesellschaft auszumerzen", meint Coman. Das könnte zum Beispiel dadurch geschehen, dass diese Personen gezielt wieder ins gesellschaftliche Leben eingebunden werden.
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