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Varusschlacht: Nach der Schlacht

Noch immer streiten Forscher über den genauen Ort der Varusschlacht. Im niedersächsischen Kalkriese, einem Favoriten in der Diskussion, etabliert sich unterdessen eine noch junge Disziplin: die Schlachtfeldarchäologie.
In Kalkriese graben Archäologen erstmals einen antiken Kampfplatz in Europa aus. Daran gibt es keinen Zweifel. Seit Anfang der 1990er Jahre stoßen die Wissenschaftler in dem kleinen Ort im Osnabrücker Land auf Knochengruben mit eilig Verscharrten, mit Metall­fetzen römischer Rüstungen, Waffen und Münzen. Doch warf sich hier wirklich der Feldherr Varus in sein Schwert, wie manche meinen? Bislang fehlt der Beweis. Und es ist zu erwarten, dass – selbst wenn er erbracht wäre – Zweifel blieben, ist sich Joseph Rottmann, Geschäftsführer des Museums in Kalkriese, sicher: »Solange wir Varus nicht persönlich finden, können wir auch keinen Beweis erbringen, dass die drei Legionen hier untergegangen sind. Aber sogar, wenn ein Stück Rüstung mit den eingeritzten Worten›Ich gehöre dem Varus‹ auftauchte, wird es Skep­tiker geben, die behaupten werden, das Teil könne auf tausenderlei Art hierher gelangt sein. Beweise? Nein. Aber wir haben viele Indizien, und es werden mit jeder Grabungskampagne mehr.«

Mehr als 30 Quadratkilometer Gelände müssen untersucht werden, auf dieser Fläche zogen sich die Kämpfe beim heutigen Kalkriese hin. Gewiss ist, dass an diesem Ort kein Waffengang auf offenem Feld stattfand, sondern der Überfall auf eine Marschkolonne von mehreren Kilometern Länge. Erst als sich die Überraschten sammeln konnten, begann eine Schlacht, vielleicht die des Cheruskers Arminius gegen den Römer Varus im Jahr 9 n. Chr.

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