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Australien: Zahl der Koalas sinkt rapide

Die verheerenden Waldbrände haben den Koalas zugesetzt. Doch die Lebensraumzerstörung geht weiter: durch Dürren, Hitzewellen und die Rodung ganzer Landstriche.
Ein Koala

Koalas geraten immer weiter unter Druck: Seit 2018 sind ihre Bestände in Australien um 30 Prozent zurückgegangen. Darauf weist die Australian Koala Foundation (AKF), die regelmäßig die Populationsgrößen in allen Landesteilen erfasst, in einer Pressemitteilung hin. Der Stiftung zufolge gibt es heute schätzungsweise noch zwischen etwa 32 000 und 58 000 Koalas. 2018 waren es noch zwischen 46 000 und 82 000.

Gesunde Populationen sind laut der Zählung selten. Nur ein einziger der betrachteten Bezirke hat mehr als 5000 Tiere. Vielerorts bestehen die Populationen dagegen nur noch aus wenigen Tieren, so dass in Frage steht, inwieweit sich diese Gruppen dauerhaft halten können. Ein Wachstum war nirgends zu verzeichnen. Im Bundesstaat New South Wales schrumpfte der Bestand gar um 41 Prozent.

Als Grund für den Bestandseinbruch nennen die Fachleute zuvörderst die ausgedehnten Waldbrände von 2019 und 2020. Sie hatten Milliarden Tiere getötet und zerstörte Landschaften zurückgelassen. Aber auch der Klimawandel, der in Australien zu Dürren, Hitzewellen und Wassermangel führt, vernichtet Lebensraum für das Beuteltier. Von sich bildenden »Mondlandschaften« spricht die Vorsitzende der Koala-Stiftung Deborah Tabart.

Hinzu komme eine vermeidbare Lebensraumzerstörung: Nach wie vor würden ausgedehnte Landstriche gerodet, um Platz für Landwirtschaft, Bergbau und Wohngebiete zu schaffen. Die AKF fordert den sofortigen Stopp dieser Rodungen in Gebieten, in denen Koalas leben. Weder Ausgleichsmaßnahmen noch Umsiedlungen hätten den gewünschten Effekt. Die Politik weigere sich jedoch, ein entsprechendes Koala-Schutzgesetz zu verabschieden, sagt die Stiftungsvorsitzende.

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