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Sinne: Bitterer Schutzfaktor

Ein Geschmacksrezeptor warnt vor Bakterien in der Nasenschleimhaut.
Zunge mit Geschmacksknospen

Ein bestimmter Rezeptor in den Geschmacksknospen – kurz T2R38 genannt – erkennt bittere Aromen. Nebenbei dient er den oberen Atemwegen aber auch als Frühwarnsystem für Bakterien, wie Forscher um Noam Cohen von der University of Pennsylvania herausfanden.

Infektion der Nasennebenhöhle | Gelingt es Bakterien, einen Biofilm (siehe Bild) auf der Schleimhaut zu bilden, können sie sich schnell vermehren. Genau dies geschieht in den Nebenhöhlen von Menschen ohne den T2R38-Rezeptor, wenn sie von bestimmten Bakterien (Pseudomonas aeruginosa) angegriffen werden.

Geschmacksknospen auf der Zunge vermitteln nicht nur kulinarische Genüsse – sie schützen auch vor gesundheitsgefährdenden Stoffen. So auch der Rezeptor T2R38, der auf den Bitterstoff Phenylthiocarbamid (PTC) und damit auf womöglich verdorbene Speisen reagiert. Eine voll funktionstüchtige Variante von T2R38 besitzt allerdings nur jeder Vierte. Genetisch bedingt kann ein weiteres Viertel der Bevölkerung PTC überhaupt nicht wahrnehmen, der Rest ist mit einer weniger empfindlichen Form des Rezeptors ausgestattet. Träger dieser Variante sind anfälliger für Entzündungen der Nasenschleimhaut durch bestimmte Bakterien, so die Forscher. Mit einem einfachen Geschmackstest ließe sich das möglicherweise erkennen.

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