Der Sternenhimmel im Januar und Februar: Drei-Sterne-Winter
Der Gürtel des Orions leitet Sie zu Jahresbeginn über den Winterhimmel:
Eine berühmte interstellare Wolke, Stier, Fuhrmann
und zwei Hunde erwarten Sie dort.
Die Gürtelsterne sind allerdings nicht allein für Orions Glanz verantwortlich. Seine hellsten Sterne sind Rigel (Beta Orionis), der den rechten (westlichen) Fuß des Kriegers markiert, und Beteigeuze (Alpha Orionis) an seiner linken Schulter. Rigel ist ein 0.-Größe-Stern, Beteigeuzes Helligkeit beträgt etwa 0,5te Größe, schwankt jedoch leicht. Der Gürtel liegt in der Mitte zwischen den beiden. Seine Sterne haben nur 2. Größe, immerhin noch so hell wie die meisten Sterne des Großen Wagens. Unterhalb des Gürtels konnen Sie noch einen kleinen schwach leuchtenden Fleck erkennen. Das ist M 42, der berühmte Orionnebel
Erste Etappe: Aldebaran und die Hyaden
Verlängern Sie die Linie des Gürtels nach rechts oben. Der erste helle Stern, auf den Sie stoßen, ist Aldebaran (Alpha Tauri). Es hat den Anschein, als forme der orangefarbene Stern 1. Größe mit einigen schwächeren Objekten eine Pfeilspitze. Das ist der berühmte Hyaden-Sternhaufen. Allerdings liegt Aldebaran in einer Entfernung von 65 Lichtjahren und gehört daher nicht wirklich zu den 150 Lichtjahre entfernten Hyaden. Zusammen bilden sie jedoch das Gesicht des Stiers, mit Aldebaran als dem leuchtenden Auge. Jetzt erweitern Sie die Linie noch etwas weiter nach rechts oben und landen bei den Plejaden (M 45), einem kleineren, aber helleren Sternhaufen. Ganz oben, beinahe im Zenit, können Sie noch den Fuhrmann ("Auriga") erkennen. Sein hellster Stern ist Kapella mit einer Helligkeit von ebenfalls 0. Größe. Verfolgen Sie die Linie des Gürtels auch einmal in die andere Richtung und dann verlängern Sie sie nach links unten. In dieser Richtung zeigt sie auf einen extrem hellen Punkt, der mit -1,5ter Größe alles in seiner Umgebung in den Schatten stellt. Das ist Sirius (Alpha Canis Maioris), nach der Sonne der hellste Stern am Himmel. Doch damit nicht genug der Superlative. Er liegt in einer Entfernung von nur 8,6 Lichtjahren und ist damit der nächste Stern, der je von der Nordhälfte der Erde mit bloßem Auge sichtbar war.
Sirius ist der hellste Stern im Großen Hund und heißt daher auch Hundsstern. Übersehen Sie neben ihm jedoch nicht den Rest dieses Sternbilds. Es beherbergt noch einen schönen, offenen Sternhaufen: M 41. Er befindet sich ein paar Grad unterhalb von Sirius. Links vom Hundsstern entdecken Sie zwei weitere Haufen: den mit Sternen übersäten M 47 sowie den schwächeren M 46. Der zweite himmlische Begleiter des Jägers Orion ist der Kleine Hund (Canis Minoris). Er besteht aus nur wenigen Sternen und Sie brauchen viel Fantasie, um darin einen Hund zu erkennen. Am ehesten könnten sie das Hinterteil und den Schwanz eines Hundes darstellen. Unter den eher schwachen befindet sich allerdings auch ein sehr heller Stern, Prokyon, der achthellste am ganzen Himmel. Über Prokyon im Osten finden Sie noch eins der berühmtesten und optisch interessantesten Sternbilder des Tierkreises. Das sind die Zwillinge.
Der Rote Planet auf dem Rückzug
Mars steht im Januar schon in der Abenddämmerung sehr hoch im Süden und geht spät in der Nacht unter. Er ist zwar noch sehr hell, wird aber immer schwächer und kleiner, wenn die Erde ihn auf ihrer Bahn hinter sich zurücklasst. Bereits jetzt können Sie kaum noch Oberflächenstrukturen auf dem Roten Planeten ausmachen, wenn Sie ihn durch ein Teleskop beobachten. Auch im Februar wird er stetig schwächer und geht immer früher unter. So beendet er seinen Besuch am Abendhimmel bereits in der Abenddämmerung, nicht lange, nachdem Sie ihn gegen den hellen Hintergrund zum ersten Mal entdecken konnen. Mitte Februar konnen Sie mit bloßem Auge oder einem Fernrohr erkennen, wie er in einer Entfernung von nur 2,5 Grad an den Plejaden vorbeizieht.
Saturn taucht im Januar am frühen Abend tief im Ostnordosten auf. Er erscheint immer früher nach Einbruch der Nacht und klettert am Himmel stündlich höher. Dieses Jahr ist er in den ersten beiden Monaten am hellsten, da er am 27. Januar seine Opposition erreicht. Den ganzen Februar hindurch konnen Sie Ihn in direkter Nachbarschaft von M 44 beobachten, dem großen Bienenkorb-Sternhaufen.
Der Mond ist noch eine sehr dünne Sichel, wenn er neben Venus am Neujahrsabend auftaucht. Er nimmt jedoch immer weiter zu und besucht Mars am 8. Januar. Zu seinem zweiten Besuch beim Roten Planeten am 5. Februar befinden sich nebenan sogar noch die Plejaden. Anschließend zieht er am 14. und 15. Januar sowie beinahe als Vollmond am 11. Februar an Saturn vorbei. Am 22. Januar und in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar nähert sich der Mond bis auf etwa ein Grad an Spika (Alpha Virginis) in der Jungfrau an. Am 24. Januar sowie am Morgen des 20. Februar können wir ihn in einiger Entfernung von Jupiter beobachten. Noch vor der Morgendämmerung des 22. Februar schiebt sich unser Trabant mit etwa einer Mondbreite Abstand am feurigen Antares (Alpha Scorpii) vorbei. Wenn Sie ein Teleskop mit großem Gesichtsfeld verwenden, können Sie vielleicht noch einen Blick auf den Kugelsternhaufen M 4 nebenan erhaschen. Zurück am Abendhimmel erscheint am 28. Februar eine dünne Mondsichel etwas unterhalb des verschwindenden Merkurs.
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