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Medizintechnik: Frauenhaut wird früher schlaff

Die Haut von Frauen altert schneller als die von Männern. Das haben Untersuchungen von Wissenschaftlern um Martin Kaatz von der Universität Jena mit einer neuen nicht-invasiven Methode ergeben.

Das Team um Kaatz wandte Zwei-Photonen-Tomografie an, um den Anteil der zwei Faserproteine Kollagen und Elastin in der Haut der Unterarme von 18 Patienten aller Altersgruppen zu bestimmen. Aus dem Verhältnis von Kollagen zu Elastin kann auf das biologische Alter der Haut geschlossen werden, mit dem die Kollagenmenge ab- und der Anteil an Elastin zunimmt. Den Ergebnissen der sieben weiblichen Testpersonen nach zu urteilen, nimmt bei ihnen mit zunehmendem Alter der Kollagenanteil schneller ab als bei den männlichen.

Bei der Prozedur nutzten die Wissenschaftler aus, dass Laserlicht im nahen Infrarotbereich unschädlich für die Haut ist und tief ins Gewebe eindringt. Zur Bestimmung des Kollagen- und Elastingehalts kommen zwei verschiedene Mechanismen zum Tragen: Treffen zwei Photonen des relativ energiearmen Infrarotlichts gleichzeitig auf ein Elastinmolekül, kann dieses die Photonen absorbieren. Die dadurch aufgenommene Energie reicht aus, das Elastin zur Abstrahlung von höher energetischem grünen Fluoreszenzlicht anzuregen.

Kollagenmoleküle haben andere optische Eigenschaften, und wenn sie von zwei Infrarotlicht-Photonen getroffen werden, können sich diese vereinigen, wodurch ein Photon mit doppelter Energie entsteht – in diesem Fall sichtbares blaues Licht. Kaatz und seine Kollegen können so grüne und blaue Lichtanteile messen und erhalten Bilder der Faserproteinnetze von einem fünftel Millimeter Durchmesser, ohne Hautproben entnehmen zu müssen.

Hautzellen scheiden Kollagen und Elastin in die Zellzwischenräume ab, um die Haut fest und geschmeidig zu halten. Je weniger Kollagen die Haut hat, desto faltiger und formloser wirkt sie.

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