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News: Getrennte Wege

Wenngleich es sich bei den ersten Zellen des werdenden Lebens um Stammzellen handelt, ist über ihr Schicksal bereits entschieden. Bereits nach der ersten Teilung zeigt sich, was in Zukunft aus den beiden Zellen wird.
Aus Stammzellen kann im Prinzip alles werden. Ob Hautzellen, Zähne oder Muskelgewebe, Stammzellen sind totipotent und deshalb von enormer Bedeutung. Erstaunlicherweise bedeutet dies aber nicht, dass das spätere Schicksal der Stammzellen vollkommen offen ist. Schon in den ersten beiden Zellen laufen unterschiedliche Programme ab, welche die Gestalt des werdenden Lebens bestimmen.

Mithilfe von Fluoreszenz-Farbstoffen hatten Magdalena Zernicka-Goetz von der Cambridge University und ihre Kollegen die ersten beiden Zellen eines Mäuseembryos eingefärbt: die eine rot und die andere blau. Nun war es ein Leichtes, die zukünftige Entwicklung jener Zellen zu verfolgen; und zwar bis die Blastocyste 32 bis 64 Zellen umfasste.

Und damit sahen sie, wie sich aus der einen Zelle die eigentlichen Körperzellen des Embryos entwickelten, während aus der anderen die Gewebe wurden, die der Ernährung des Embryos dienen – zum Beispiel die Plazenta.

Bislang dachten die Forscher, dass es sich bei der Blastocyste – dem frühen Embryonalstadium der Säugetiere – um einen vollkommen undifferenzierten – eben totipotenten – Zellhaufen handelt. Die neuen Ergebnisse werfen deshalb einen Widerspruch auf. Doch steht die frühe Differenzierung der Zellen ihrer Totipotenz nicht im Wege, denn im Falle einer Schädigung des Embryos können sie in ihrer Entwicklung ganz von vorne beginnen. Doch warum dann die frühe Spezialisierung? Darauf haben die Forscher noch keine Antwort. Nur eines, so kommentiert einer der Autoren verlegen, ist gewiss: "Sicherlich nicht allein zum Vergnügen der Forscher".

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