Uranus braucht 84 Jahre, um die Sonne einmal zu umkreisen. Seine Rotationsachse ist um fast neunzig Grad gekippt, seine Pole zeigen daher alle 42 Jahre direkt in Richtung auf unser Zentralgestirn. Jeweils dazwischen liegen die Tagundnachtgleichen, an denen die Sonne auch genau auf die Kante des Ringsystems scheint. Je nach Position der Erde schauen wir auf die beschienene oder – kurzfristig, wie vom 2. Mai dieses Jahres bis zum 16. August – auf die abgeschattete Seite.

Solch ein Punkt wird am 7. Dezember wieder erreicht. Der Grund dafür ist, dass die Erde Uranus überholt und wir von der Erde aus die sonnenabgewandte Seite sehen. Die Ringe werden unsichtbar und tauchen erst am 20. Februar 2008 wieder auf. Bis 2049 werden sie dann durchgehend sichtbar sein.

Wenn Sie Uranus beobachten möchten, finden Sie ihn zurzeit im Sternbild Wassermann (Rektaszension 23h 15m / Deklination -5° 41', siehe DER HIMMEL 2007, Karte S. 163). Um 20.36 Uhr geht er auf, erreicht um 2.15 Uhr seinen höchsten Stand im Süden und geht um 7.50 Uhr unter. Bei guten Sichtverhältnissen können Sie den blauen Gasplaneten sogar mit dem bloßen Auge sehen.

K. Linguri