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Nanotechnologie: Nanoröhrchen: Gesundheitsrisiko bei Produktion

Auf der Jahrestagung der American Chemical Society haben Forscher ihre Kollegen aus den Nanowissenschaften aufgefordert, gesundheitliche und ökologische Aspekte bei der Produktion von Kohlenstoff-Nanoröhrchen stärker zu berücksichtigen. Wie die Wissenschaftler um Desirée Plata vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge berichten, werden bei der Herstellung von CNTs (Carbon Nanotubes) schädliche Nebenprodukte freigesetzt, darunter auch krebserregende Substanzen.

Kohlenstoff-Nanoröhrchen | Bei der Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen entstehen schädliche Substanzen, von denen manche als krebserregend gelten. Forscher fordern deshalb, schonendere Produktionsverfahren zu entwickeln
Die Ergebnisse ihrer Arbeit zeigten nach Ansicht der Forscher den Handlungsbedarf bei der Herstellung von CNTs. Sie lieferten jedoch zugleich die Chance, den industriellen Produktionsprozess von Beginn an nach ökologischen und gesundheitlichen Prinzipien zu entwickeln – anders als dies bei anderen Technologien der Fall gewesen sei. Denkbar seien spezielle Filtrationsverfahren sowie die Entwicklung einer "grünen" Technologie mit reduziertem Schadstoff-Ausstoß. Dies sei notwendig, um den prognostizierten Anstieg der CNT-Produktion umweltverträglich zu gestalten.

Für ihre Forschungsarbeit hatten die Wissenschaftler die chemische Nebenprodukte untersucht, die bei der Herstellung von CNTs entstehen. Darin enthalten waren allein vier mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffe, die jenen in Zigarettenqualm und Autoabgasen ähneln. Eines dieser Stoffe, Benzopyren, ist als krebserregend bekannt.

Ihre Arbeit liefere damit erstmals Hinweise auf mögliche Folgewirkungen von Nebenprodukten, die bei der Fertigung der Nanoröhrchen entstehen, so die Forscher. Inwieweit die CNTs selbst der menschlichen Gesundheit schaden, bleibt dagegen noch offen. Andere Studien mit Mäusen hatten zuvor gezeigt, dass Kohlenstoff-Nanoröhrchen die Lungen angreifen. (may)

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