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Sozialgeografie: Steigende Kinderarmut in Deutschland

Immer mehr Kinder in Deutschland leben in Armut, das heißt in Haushalten, die mit weniger als der Hälfte des durchschnittlichen Haushalteinkommens auskommen müssen. Ende des Jahres 2002 erhielten dem Kinderreport des Deutschen Kinderhilfswerkes zufolge über eine Million Kinder unter 18 Jahren Sozialhilfe, das ist mehr als ein Drittel aller Empfänger. Mehr als die Hälfte dieser Kinder lebt in Haushalten von allein Erziehenden, knapp 30 Prozent leben in Haushalten mit beiden Eltern.

Bezogen auf die Gesamtbevölkerung macht die Quote der jungen Sozialhilfeempfänger 6,7 Prozent aus und ist damit doppelt so hoch wie die aller Sozialhilfeempfänger zusammen, die derzeit 3,3 Prozent beträgt. Am höchsten liegt die Zahl bei den unter 3-Jährigen, von denen 10,4 Prozent Sozialhilfe beziehen. Außerdem stieg die Zahl der sozialhilfebedürftigen Kinder mehr als doppelt so stark an – um 1,9 Prozent im Vergleich zu 0,8 Prozent insgesamt.

Unsere Gesellschaft habe damit einen Zustand erreicht, den man als extrem kinderunfreundlich bezeichnen muss, sagte Thomas Kröger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes bei der Vorstellung des Reports am Montag in Berlin. Er rufe deshalb alle politisch Verantwortlichen auf, erste Schritte zur Bekämpfung der Kinderarmut zu ergreifen.

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