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Zoologische Überraschung: Was machen Rochen so tief im Ozean?

Von Haien weiß man, dass sie in großen Tiefen jagen - ihre Rochenverwandtschaft ist dagegen als Flachwassergleiter bekannt. Aber auch Forscher können im Meer etwas übersehen.
Sichelflossen-Rochen

Die mit den Haien verwandten Rochen kennt man als elegant-majestätische Tiere, die eher den Ruf haben, recht gemächlich im flachen Wasser nahe dem Meersboden umhergleiten. Tatsächlich sind Tiere wie der Sichelflossen-Rochen Mobula tarapacana aber zu ungewöhnlichen Tauch- und Jagdleistungen fähig, berichtet ein Meeresforscherteam nun nach der Auswertung von Sonden, die sie für mehrere Monate an 15 einzelnen Exemplaren angebracht hatten. Die Rochen tauchten demnach nordwestlich der afrikanischen Küsten regelmäßig in bis zu 2000 Meter Tiefe und gingen dort offenbar auf die Jagd.

Majestätischer Gleiter: Mobula tarapacana | Ein Sichelflossenrochen (Mobula tarapacana) gleitet im Atlantik. Die Aufnahme gelang Tauchern nahe den Azoren – hier hatten Forscher 15 Rochen mit kleinen Sonden versehen, die die Tauchgänge von 2011 bis 2012 über bis zu 5 Monate hinweg aufzeichneten. Über Satellit konnten so die Wege der Tiere und die Wassertemperaturen beobachtet werden.

Um im drei Grad kalten Tiefenwasser leistungsfähig zu bleiben, müssen die Rochen spezielle physiologische Anpassungen entwickelt haben. So scheinen sie sich zum Beispiel vor und nach dem Tieftauchgang immer gründlich in geringen Tiefen aufzuwärmen, berichten Simon Thorrold von der Woods Hole Oceanographic Institution. Besonders für eine erfolgreiche Jagd notwendige Hochleistungsorgane – etwa die Augen und das Gehirn – profitieren dabei von einer Art inneren Heizung, den Rete mirabile: Blutgefäßgeflechten, die man auch von größeren Haien kennt. Bislang war aber unklar gewesen, wozu die vermeintlichen Flachwassergleiter aus der Rochenverwandtschaft diese Art der Sonderausstattung eigentlich brauchen.

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