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Gürteltiere: WM-Maskottchen durch Zierpflanze bedroht

Bei Gefahr rollen sich Gürteltiere zu einer Kugel zusammen. Das bewahrt die Maskottchen der Fußballweltmeisterschaft aber nicht vor einer sich rasant ausbreitenden Gefahr.
Dreibindengürteltier
Dreibindengürteltier | Sich bei Gefahr einrollen bietet wenig Schutz gegen Menschen und durch diese eingeführte Bedrohungen: Das Dreibindengürteltier steht deshalb auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Das Dreibindengürteltier (Tolypeutes tricinctus) ist putzig und rollt sich bei Gefahr zu einer Kugel zusammen. Diese Kombination macht es zum guten Maskottchen für die Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Die Abwehrstrategie, die einigermaßen gut gegen natürliche Feinde wie Raubkatzen oder Greifvögel wirkt, nützt den Gürteltieren jedoch nichts gegen eine neue Bedrohung: Die aus Madagaskar eingeführte Zierpflanze Cryptostegia grandiflora – auf Deutsch bisweilen auch als Indischer Gummiwein bezeichnet – droht den ursprünglichen Lebensraum der urtümlichen Säuger zu überwuchern. Das berichtet der NewScientist mit Hinweis auf eine neu vorgestellte Rote Liste der bedrohten Arten durch die Weltnaturschutzorganisation IUCN.

Cryptostegia grandiflora breitet sich demnach massiv im brasilianischen Nordosten aus und verändert dadurch den Caatinga, ein Trockenwaldökosystem. Mehr als die Hälfte des Naturraums ist laut IUCN in den vergangenen Jahren verschwunden, unter anderem weil sich die eingeschleppte Zierpflanze rapide ausbreitet und die natürliche Vegetation verdrängt. Die Zahl der – ohnehin seltenen – Dreibindengürteltiere ging deshalb während des letzten Jahrzehnts um ein Drittel zurück. Von 1969 bis 1988 galt die Art sogar als ausgestorben, weil keine lebenden Exemplare mehr gefunden wurden. Nun soll ein biologisches Bekämpfungsprogramm mit Hilfe eines Pilzes die invasive Pflanze zurückdrängen.

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