Die ganze Bandbreite der Kindesentwicklung
Wer die Empfehlungen auf den ersten
Seiten dieses Buchs beherzigt,
kann womöglich manches spätere Kapitel
überspringen. Gleich zu Beginn erfahren
die Leser nämlich, wie die Mutter in
der Schwangerschaft etwaigen Entwicklungsproblemen
ihres Kindes vorbeugen
kann: durch ausgewogenes und nährstoffreiches
Essen, durch ein stressfreies
Leben und den Verzicht auf Alkohol, Tabak
und andere Drogen. Leider hielten
sich viele Frauen nicht daran. Jede zweite
Schwangere trinke gelegentlich Alkohol,
jede fünfte rauche gar, obwohl schon ein
mäßiger Konsum von Spirituosen und
Zigaretten
die Gesundheit ihrer Kinder
gefährde. Doch dessen Wohl habe Priorität,
mahnen die Autoren.
Solche empirisch begründeten Empfehlungen geben rund 50 ausgewiesene Experten in den Beiträgen dieses mehr als 600 Seiten dicken Ratgebers. Der Wälzer ist grafisch angenehm gestaltet und übersichtlich entlang der kindlichen Entwicklungsetappen aufgebaut. Die Bandbreite reicht von der Rolle der Bindung zwischen Mutter und Säugling über Schreibabys, Kindesmissbrauch, Hochbegabung und Lernstörungen bis hin zu den Problemen der Pubertät, deren sich allein zwölf Autoren annehmen.
Auch gesellschaftlich relevante Themen finden hier Platz, etwa die schwierige Identitätsfindung von Jungen, Jugendkriminalität und die Argumente pro und kontra Kinderkrippen, Ganztagsschulen und religiöse Erziehung. Aus dem gut strukturierten Inhaltsverzeichnis kann sich jeder herauspicken, was ihn gerade interessiert. Schon für das Kapitel "Aus Liebe gehorsam" von Wolfgang Bergmann lohnt es sich, den Band zur Hand zu nehmen.
Dem Pädagogen zufolge lebt die Mehrzahl der Familien heute harmonischer als früher. Die meisten Väter und Mütter wollten nur das Beste für ihren Nachwuchs und bemühten sich um einfühlenden Umgang. Doch stünden die Eltern heute unter einem starken gesellschaftlichen Druck: Jeder zweite Deutsche halte die meisten Kinder für verwöhnt, und mehr als die Hälfte der Mütter fühle sich mit der Erziehung des Nachwuchses überfordert.
Bergmann ermutigt dazu, dem populären Ruf nach mehr Disziplin nicht bedenkenlos nachzugeben. Schließlich müsse man die Situation der Kinder auch einmal aus deren Perspektive betrachten: Viele hätten Eltern, die beide berufstätig und ständig an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind. Kindern Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln – das bleibe zu oft auf der Strecke. Dabei würden manchmal kleine Veränderungen im Tagesablauf genügen, um die Bedürfnisse der Kleinen besser zu berücksichtigen. Bergmanns Botschaft lautet: Das Wichtigste für Kinder ist das Gefühl, von ihren Eltern geliebt zu werden.
Das Buch ist in seiner Bandbreite einzigartig – auch wenn die einzelnen Kapitel in Herangehensweise und Lesefreundlichkeit unterschiedlich ausfallen. Eine lohnenswerte Anschaffung.
Solche empirisch begründeten Empfehlungen geben rund 50 ausgewiesene Experten in den Beiträgen dieses mehr als 600 Seiten dicken Ratgebers. Der Wälzer ist grafisch angenehm gestaltet und übersichtlich entlang der kindlichen Entwicklungsetappen aufgebaut. Die Bandbreite reicht von der Rolle der Bindung zwischen Mutter und Säugling über Schreibabys, Kindesmissbrauch, Hochbegabung und Lernstörungen bis hin zu den Problemen der Pubertät, deren sich allein zwölf Autoren annehmen.
Auch gesellschaftlich relevante Themen finden hier Platz, etwa die schwierige Identitätsfindung von Jungen, Jugendkriminalität und die Argumente pro und kontra Kinderkrippen, Ganztagsschulen und religiöse Erziehung. Aus dem gut strukturierten Inhaltsverzeichnis kann sich jeder herauspicken, was ihn gerade interessiert. Schon für das Kapitel "Aus Liebe gehorsam" von Wolfgang Bergmann lohnt es sich, den Band zur Hand zu nehmen.
Dem Pädagogen zufolge lebt die Mehrzahl der Familien heute harmonischer als früher. Die meisten Väter und Mütter wollten nur das Beste für ihren Nachwuchs und bemühten sich um einfühlenden Umgang. Doch stünden die Eltern heute unter einem starken gesellschaftlichen Druck: Jeder zweite Deutsche halte die meisten Kinder für verwöhnt, und mehr als die Hälfte der Mütter fühle sich mit der Erziehung des Nachwuchses überfordert.
Bergmann ermutigt dazu, dem populären Ruf nach mehr Disziplin nicht bedenkenlos nachzugeben. Schließlich müsse man die Situation der Kinder auch einmal aus deren Perspektive betrachten: Viele hätten Eltern, die beide berufstätig und ständig an der Grenze ihrer Belastbarkeit sind. Kindern Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln – das bleibe zu oft auf der Strecke. Dabei würden manchmal kleine Veränderungen im Tagesablauf genügen, um die Bedürfnisse der Kleinen besser zu berücksichtigen. Bergmanns Botschaft lautet: Das Wichtigste für Kinder ist das Gefühl, von ihren Eltern geliebt zu werden.
Das Buch ist in seiner Bandbreite einzigartig – auch wenn die einzelnen Kapitel in Herangehensweise und Lesefreundlichkeit unterschiedlich ausfallen. Eine lohnenswerte Anschaffung.
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