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Kommentare - - Seite 878

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Unverständliche Aufregung

    13.09.2012, Walter Weiss
    Kein Lehrender ist daran gehindert, EIGENE Texte seinen Schülern und Studenten unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, in welcher Form auch immer, auf Papier, elektronisch und auch online.

    Kein Lehrender ist daran gehindert, wegen FREMDER Texte, auf die er sich beziehen möchte, seine Schüler und Studenten auf öffentliche Bibliotheken oder den käuflichen Erwerb zu verweisen.

    Warum sollte bei FREMDEN Texten nur deshalb, weil sie im Unterricht verwandt werden, plötzlich das Urheberrecht der Verfasser dieser FREMDEN Rechte unter den Tisch fallen? Warum sollten diese Verfasser also hier partiell enteignet werden?

    Mit demselben Recht könnte man ja auch verlangen, dass PC-Hersteller den Studenten für Studienzwecke die PCs unentgeltlich liefern müssen, dass Vermieter den Studenten für die Buden keine Mieten mehr abnehmen dürfen, dass Studenten überall freies Essen und Trinken bekommen müssen usw.

    Das wäre für die Studenten - und sicher auch generell für den Bildungssektor - zwar wunderbar, doch offensichtlich von der völlig falschen Seite aufgezäumt: derartige finanzielle Unterstützungen dürfen keine außenstehenden Privatleute belasten, sondern müssen allein dem für die Ausbildung seiner Bürger verpflichteten Staat zur Last fallen, gegebenenfalls denjenigen Personen, die den Studenten gegenüber unterhaltspflichtig sind.
  • Zwei Anmerkungen

    13.09.2012, Hilmar Messal
    Wählt man den Kugeldurchmesser gleich 1 und betrachtet das Verhältnis des Kugelvolumens zum Volumen des kleinsten Würfels, der diese Kugel einschließt, so liegt das Maximum nicht mehr in der Gegend von n=5 (n ist die Raumdimension), sondern bei n=0,4766. Das ergibt sich jedenfalls, wenn man die im Artikel angegebene Volumenformel auf nicht-ganze Dimensionen erweitert. In einem 0,4766-dimensionalen Raum ist das Volumen der Kugel um immerhin 3,9 Prozent größer als das des sie einschließenden Würfels! Wie gut, dass es einen 0,4766-dimensionalen Raum nicht gibt. Zu allem Überfluss hat die Volumenverhältnisfunktion einen Wendepunkt bei n≈2,33.

    Das Verschwinden des Kugelvolumens für höhere Dimensionen kann man sich auch auf eine andere Weise begreiflich machen. Man ziehe die n-dimensionale Kugel (Radius 0,5, Mittelpunkt (0,5, 0,5, ..., 0,5) ) zusammen mit dem sie einschließenden Würfel in der (n+1)-ten Dimension
    auseinander. Das heißt, die Punkte des neuen Objekts sind die Punkte des alten, an deren Koordinatendarstellung als (n+1)-te Koordinnate eine beliebige Zahl zwischen 0 und 1 angefügt wird. Aus dem Würfel wird dadurch einfach der (n+1)-dimensionale Einheitswürfel, aus der Kugel wird ein "Zylinder": krumm in den Dimensionen 1 bis n, gerade in der Dimension n+1. Damit er zur Kugel wird, muss man ihn "rundfeilen", wobei er an Volumen verliert. Das Volumenverhältnis zwischen Kugel und Würfel im (n+1)-dimensionalen Raum ist also gleich dem entsprechenden (schon ziemlich kleinen) Wert für den n-dimensionalen Raum mal dem Verlustfaktor fürs Abfeilen, der natürlich auch kleiner als 1 ist. Um wie viel kleiner, das hängt von der Dimension n ab und ist nicht auf einleuchtende Weise zu erklären. Aber man kann es aus der Volumenformel ausrechnen.
  • Sozialer Intellekt statt stupider Monetarisierung gefordert

    12.09.2012, Rolf G. Bercht
    Wenn als einzige Messlatte für den Wert einer Sache oder Dienstleistung immer wieder suggeriert wird, dies sei der finanzielle Gewinn, dann wird alles wirklich für den Menschen Wichtige wertlos.

    Intellekt ist zuallererst ein sozial eingebetteter Begriff, so etwas wie intellektuelles Eigentum (des Einzelnen) ist damit schon ein unsinniger, widersinniger Ansatz.

    Das sieht man schon daran, dass niemand (den ich kenne) dafür ist, unser Alphabet unter Copyright zu stellen, gleichwohl es sicher eine immens wichtige / wertvolle Grundlage des sozialen und intellektuellen Austauschs darstellt. Nur sehr simple Geister würden erwägen, eine Gebühr (etwa in picoCent pro einigermaßen sinnvoll verwendetem Buchstaben) einzuführen... Oder, wie die Verlage es faktisch tun, eine Gebühr von € 1 pro Seite eines wissenschaftlichen Werks.

    Es werden dazu immer Formulierungen zwecks einer Ausgrenzung solch einfacher Widersprüchlichkeiten gesucht, die letztlich nur unterstreichen, dass es eines anderen Mechanismus bedarf, um die Wertschöpfenden angemessen zu entlohnen. Wer das mit Sozialismus oder gar Enteignung gleich setzt, ist für mich mental (sozusagen BILDlich) überfordert.

    Die Frage, wie so ein Mechanismus zur Entlohnung aussehen könnte, ist sicher nicht einfach. Man muss sich erst einmal fragen, welche Tätigkeit überhaupt zu entlohnen ist: Die "Wert"-schöpfungskette beginnt z.B. damit, dass ein Manuskript (wirklich!) erarbeitet wird. Erhält aber dieser intellektuell aktive Mensch heute seine verdiente Belohnung? Fast nie!

    Seltsam ist, dass so manches "Fachbuch" als Autor einen Leiter in einer Institution nennt, allenfalls aber im Kleingedruckten denjenigen, der das Fachwissen beigesteuert hat. Dennoch wird besagter Leiter als Eigentümer des Werks gesehen (und bezahlt, lustiger Weise zusätzlich zu seinem Institutseinkommen). Und der Verlag, welcher die "Rechte" an diesem Werk erjagt hat, muss natürlich auch "entlohnt" werden, desgleichen die Händlerkette, und nicht zu vergessen, unsere mehr-wert-Steuern.

    Wer dieses System nicht grundsätzlich in Frage stellt -- und zwar auf der Grundlage heute verfügbarer technischer Mittel -- wird nie zu einer Lösung kommen. Statt der völlig überdimensionierten Wertschöpfungskette muss man dringend so vereinfachen, wie es heute beim Erwerb eines mp3 Musikstücks möglich ist. Pay per download: und zwar direkt an den (registrierten) Autor.
  • Reform einer Gesetzanpassung längst überfällig

    12.09.2012, Dr. Hans-Joachim Scheel freischaffender Biologe und Autor
    Der Streit um den Urheberrechtsparagraphen 52a im Bildungsbereich erinnert fast an die Rolle der Kirche im Mittelalter: am Dogma darf nichts verändert werden. Aber im 20. Jahrhundert müsste man das doch hinkriegen, denn da kann es nur Gewinner geben. Dieses Beispiel ist ein erneutes Versagen einer unfähigen Regierung.
  • Verlage ohne Daseinsberechtigung

    12.09.2012, Frank Svoboda
    Hallo!
    Ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin einer der führenden Hinkelsteinproduzenten der westlichen Hemisphäre. Leider ist mein Geschäft in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Ich hatte unseren Chef vor 2000 Jahren veranlasst, ein Gesetz zu erlassen, dass jeder einen Hinkelstein braucht und kaufen muss. Das hat meinem Geschäft sehr gut getan und es lief wie geschmiert. Und dann kommt einer daher, der so etwas Lächerliches erfunden hat, das er "Kalender" nennt. Und unser Chef hat sogar ein Gesetz erlassen, das ihm erlaubt, seine Kalender überall zu verschenken. Frechheit! So geht das aber nicht! Was wird dann aus mir? Ich sage: Die Kalender müssen weg. Alle Macht dem Hinkelstein!
    Euer Obelix
  • Klarstellungen

    12.09.2012, Dr. Matthias Delbrück
    1. ist die minoische Kultur nicht durch den Ausbruch 1650 BC untergegangen, sondern ca. 200 Jahre später. 2. gibt es zwei Inseln im Zentrum der Caldera: Paläa ("Alt") und Nea ("Neu") Kameni. Nea Kameni ist seit ca. 500 Jahren in vielen Etappen entstanden, im 20. Jahrhundert kam nur noch "hier und da" etwas dazu. Steht alles in dem schönen Buch von Walter L. Friedrich (SPEKTRUM AKADEMISCHER VERLAG!) und natürlich auch auf Wikipedia.
    Ob 1950 eine 2000- bzw. 500-jährige Phase zu Ende gegangen ist und jetzt, gut 60 Jahre später, eine neue anfängt, kann ich zwar nicht beurteilen, es klingt mir aber sehr nach Maya-Kalender-Mystik - der Zwang der Medien, interessante unspektakuläre Meldungen in spektakuläre verkaufbare umzubauen. Es sei denn, es würde sich jetzt deutlich woanders als unter Nea Kameni neue Magma sammeln, die dann eine ganz neue Vulkaninsel entstehen lassen würde.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Delbrück

    ,

    vielen Dank für Ihre Mail. Sie Haben Recht: Der Ausbruch vor 1600 Jahren verursachte nicht den endgültigen Untergang der Minoer, sondern leitete ihn nur ein beziehungsweise verschärfte den Abwärtstrend. Das werde ich entsprechend ändern.



    Bezüglich ihres zweiten Kritikpunkts: Im Artikel steht nicht, dass die letzte Ausbruchsphase die Insel im zentralen Bereich des Archipels allein aufgebaut hat. Unbestritten ist aber, dass damals Material gefördert wurde - und das kann nun mittelfristig wieder der Fall sein. Zudem geben die beteiligten Forscher auch im Text klar zu verstehen, dass eben keine Eruption des minoischen Typs bevorsteht!



    Mit freundlichen Grüßen

    Daniel Lingenhöhl

    Redaktion Spektrum.de

  • Sozialismus hilft da auch nicht

    12.09.2012, Gilbert Brands
    Grundlegende Lehrbücher für den Hochschulbereich benötigt der Student nicht sehr viele, und es ist deshalb nicht einzusehen, weshalb diese nicht offiziell gekauft werden sollten. Über die Buchpreise herrscht große Aufregung, aber die gleiche Klientel hat kein Problem, für ein 2h-Konzert irgendeiner umts-umts-umts-Band mehr als das Doppelte auf den Tisch zu blättern. Und wenn ein Dozent unbedingt etwas besonderes braucht, hindert ihn niemand daran, sich selbst hinzusetzen und etwas zu schreiben, das er dann kostenlos verteilen kann, denn die Rechte sind seine. Ist es so viel einfacher, beim Kollegen zu klauen, oder ist eigene Unfähigkeit oder Unwilligkeit zu kostenloser Arbeit Grund für die Aufregung?

    Und was die Schulen angeht, sollte grundsätzlich einmal die Frage gestellt werden, warum gerade dort jährlich hinsichtlich der Auflagenstärke maßlos überteuerte Bücher gekauft werden müssen, die dann nicht benutzt, sondern durch Kopien substituiert werden.
  • Verlage links liegen lassen

    12.09.2012, Joachim Datko
    Die Verlage vertreiben in der Regel nur "Wissen". Veröffentlichungen werden in Zukunft immer mehr im Internet erfolgen, dann sind die Händler außen vor.

    A) Mich wundert es sowieso, warum die Kultusministerien bei Schulbüchern nicht schon längst eigene Bücher erstellen, die sie über das Internet zur Verfügung stellen. Es gibt genug Lehrer und Studenten, die die Inhalte liefern würden.

    B) Die Ergebnisse von Forschungsarbeiten können doch nicht zur kommerziellen Verwertung an Verlage "verschenkt" werden, wenn die Forschung über Steuergelder finanziert wurde.

    Joachim Datko - Physiker, Philosoph
    Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
    http://www.monopole.de
  • Mahner / Teufelsadvokat

    12.09.2012, Paul R. Woods
    Ich arbeite seit mehr als 30 Jahren als Berater in Entwicklungshilfeprojekten der verschiedensten Geldgeber.
    Mahnungen, dass die optimistische Planung finanziell und/oder zeitlich nicht stimmig ist, führen leider meist dazu, dass man als "Stänkerer" einen schlechten Ruf bekommt. Und dass man nicht hinterher "sage ich doch die ganze Zeit" rufen soll, ist eine zusätzliche Erfahrung.
    Ich erlebe es gerade wieder in meinem laufenden Projekt.
  • Selbst ist der Verlag...

    11.09.2012, käfigphysikerin
    Diese Diskussion wäre hinfällig, wenn die Verlage zu einem akzeptablen Preis selbst elektronische Kopien ihrer Materialien oder Auszüge daraus anbieten würden. Den Roman kann ich auf dem Kindle haben. Aber gerade bei Fachbüchern gibt es so etwas fast gar nicht.

    Ansonsten wird das Verbot dann halt hintenrum umgangen. Personalisierter passwortgeschützter Download-Bereich mit Verschlüsselung auf einem Server in Timbuktu. Das hatten wir doch alles schon bei der Musik. Seit man günstig mp3s kaufen kann, hat sich das Problem doch stark reduziert.
  • Es geht aber...

    11.09.2012, van Rensen
    Die hier vorgestellte Analyse ist sicher nicht falsch. Dass Großprojekte aber nicht verspätet sein müssen oder plötzlich mindestens doppelt so kostspielig, zeigt der Bau des Gotthard-Basistunnels in der Schweiz.
  • Nicht überraschend

    10.09.2012, KGyST
    Das ist nicht überraschend: In einem seiner Bücher hat Jared Diamond geschrieben, dass die Kannibalen in Indonesien (im vergangenen Jahrhundert) die Kinder der Feinde auch jagten, da sie am einfachsten zu greifen waren.
  • @Dr. Wolfgang Klein

    10.09.2012, Vera Spillner
    Lieber Herr Klein,

    Calabi Yau Mannigfaltigkeiten werden derzeit ja hauptsächlich deswegen untersucht, weil sich dort der Raum der Komplex-Struktur-Moduli und der der Kähler-Moduli als direktes Produkt darstellen lassen - so dass man die Moduli getrennt voneinander stabilisieren kann (ein rein mathematisch-technischer Vorteil, den man natürlich einmal ausreizen sollte und kann). Ergäbe sich jedoch eines Tages, dass eine bestimmte CY, (oder eine andere Mfk.), nach Modulistabilisierung tatsächlich eine kosmologische Konstante größer Null erlaubten und drei Teilchengenerationen - dann hätte man doch (und so war das gemeint) die Menge der zu postulierenden Parameter (für _dieses Setup_ unseres Universums) reduziert (auf eben eine spezielle zu wählende Kompaktifizierung).

    Ich sehe aber natürlich ein, dass man den Begriff des Inputparameters hier noch einmal diskutieren muss (; was an der Mfk. gilt als eigener Parameter / ist die ganze Mfk. 'ein' Parameter oder viele ...) - und sicher wäre dann eine genaue Abzählung auf beiden Seiten notwendig, um meinen Gedanken weiter zu diskutieren; ich sehe an dieser Stelle aber eben ein großes Potenzial der Stringtheorie (!), und einen neuen Ansatz für 'wissenschaftlichen Fortschritt'; Diskussionsansätze, die von vielen Autoren (Veltman et al.) nicht in Betracht gezogen werden (ich behaupte: aus Unkenntnis und pauschalem/ medienwirksamem Desinteresse). Und so etwas finde ich für jede kreative Idee und grundsätzlich schade und der Idee unwürdig.
  • Und jetzt?

    10.09.2012, ninjaturkey
    Grün streichen?

    Wieder ein Beispiel dafür, dass ein nachhaltiger Eingriff (Bodenversiegelung) in ein System weitere Probleme mit sich bringt. Schwitzen oder dürsten, man darf es sich aussuchen.
  • Weißmalerei mit Folgen oder: Schwarzmalerei mi Folgen

    08.09.2012, Dr. D. Lipinski
    Ein ähnlicher, jedoch umgehrter Effekt ist durch das Abschmelzen des Polareises zu erwarten.
    Die eisfreie See und das eisfreie Land können wesentlich mehr Wärme, wenn auch auf niedrigerem Niveau, speichern als die Eismassen. Gleichzeitig steigt die Wasserdampf- und damit die Wolkenbildung an, zumal das salzfreie Tauwasser, das zunächst an der Meeresoberfläche bleibt, da es leichter als das salzhaltige Meerwasser ist, einen höheren Wasserdampfdruck als eine Salzlösung hat.
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