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Kommentare - - Seite 671

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Maßlose Ressourcenvernichtung

    24.06.2015, Peter Bauer
    Da ich immer nur ein halbes Jahr in Deutschland bin, geht mir ab und zu ein "Spektrum der Wissenschaft" durch die Lappen, so auch das Februarheft 2013. Daher kam ich erst heute dazu, es zu lesen.

    Den Titelbeitrag "Nukleare Alchemie" hätte ich so unreflektiert in diesem Blatt nicht erwartet. Die Befragung eines "Atomgegners" dazu war eher schwach. Er hat kaum mehr von sich gegeben, als im vorherigen Beitrag schon zur Genüge erörtert wurde. Wie stehen Sie heute zu diesem Thema? Da wird doch allen Ernstes seitenlang erklärt, wie mit einem Wahnsinnsaufwand einer der potentesten Energieträger, Plutonium, vernichtet werden soll und bedauert beinahe noch, dass dabei auch noch Wärme frei wird. Das einzig Positive daran sind die Erkenntnisse zur Wiederaufbereitung der abgebrannten Brennstäbe. Aber dieses Ansinnen passt in die Reihe der maßlosen Ressourcenvernichtung beim Versuch, Kernkraftwerke durch alternative Energieerzeuger zu ersetzen, wie Fotovoltaik und Windräder.

    Beides kann man noch als zusätzliche Lösung gelten lassen, wo ausreichende Effizienz gewährleistet und eine Energieversorgung aus dem Netz zu teuer oder zu schwierig ist. Ganz abgesehen davon, dass die versprochene CO2-Reduzierung und ein totaler Kern- oder Fossil-Reaktor Ersatz so nicht erreicht werden kann. Wenn wir weiter so mit unserer Umwelt umgehen, brauchen wir uns um die Endlagerung wirklich keine Gedanken mehr machen. In spätestens 100 Jahren werden unsere Kinder ganz andere Sorgen haben.

    Sicher, die, die von dem Raubbau profitieren, interessiert das dann nicht mehr, aber unsere Kinder müssen es ausbaden. Eine kleine Gruppe ideologisch Verblendeter liefert der Regierung und der Industrie die Argumente, um hemmungslos alles zu unternehmen, was Umsatz bringt. Dabei interessiert es kaum, dass wir mit unserer Form von Energiewende auf der Welt recht einsam da stehen. Wir machen uns lächerlich und sind auf unsere "Vorreiterrolle" auch noch stolz.

    Es stünde Ihrem Blatt, das mit wenigen Ausnahmen ganz hervorragende Beiträge liefert, die ich immer wieder mit Begeisterung lese, gut an, dieses Thema von wirklichen Fachleuten und ideologiefrei zu behandeln.
  • Trudeln?

    23.06.2015, FlgKpt. Franz Egon Drehmeier
    "...wenn die Maschine zum Beispiel wegen Treibstoffmangels in großer Höhe ins Trudeln gerate..."

    Warum sollte ein Flugzeug aufgrund von Treibstoffmangel ins Trudeln geraten? Wenn der Tank leer ist, gehen die Triebwerke aus. Wenn der Pilot dann richtig agiert, bringt er das Flugzeug in einen stabilen Gleitflug, aus dem heraus dann eine überlebbare Notlandung machbar ist. (wie bei Kapitän Sullenbergers Hudson-Notlandung, "Gimli-Glider" oder Air-Transat Flug 236)

    Wenn ein Flugzeug trudelt, schlägt es auch nicht senkrecht ein, sondern schräg seitlich oder sogar ganz flach.

    Schade, dass es anscheinend in keinem großen Nachrichtenverlag nicht wenigstens einen einzigen Luftsportler, Privatpiloten, Modellflieger oder auch nur Flightsimmer oder Planespotter gibt, der die Luftfahrt-Artikel auf die richtige Verwendung von Fachbegriffen hin korrekturlesen kann. Im nächsten Beitrag, der mich über ein Luftfahrt-Thema aufklären soll, startet das Flugzeug dann selbstverständlich wieder auf der Rollbahn ;-)



  • Was ist daran so datenintensiv?

    23.06.2015, Jared J. Myers
    Landsat 7 und 8 hatten bzw. haben Bodenauflösungen von 30 x 30 m in 6 Spektralbändern, 15 x 15 m in einem panchromatischen Band und 60 x 60 m in einem Thermal-Infrarotkanal. Obendrein arbeitet Landsat 8 mit 12 Bit je Kanal (Landsat 7 mit 8). Der Betrieb war bzw. ist ebenfalls kontinuierlich.

    Sentinel-2 hat Bodenauflösungen von 10 x 10 m in vier, 20 x 20 m in sechs und 60 x 60 m in drei Bändern, jedes 12 Bit breit.

    Je gleicher Fläche werden also von Sentinel 2 etwa 7,5 mal so viele Daten übertragen wie von Landsat 7 und etwa 5 mal so viele wie von Landsat 8. Für eine 300 km breite und 300 km lange Szene sind das etwa 9 GB.

    Sentinel 2 unterscheidet sich damit nicht weltbewegend von den Übermittlungsraten des Landsat-Systems. Allerdings ist durch die Häufigkeit der Überfliegungen bei 2 bzw. 4 Geräten eine zeitlich sehr engmaschige Beobachtung gegeben - und dank der günstigen Preise bzw. der kostenlosen Verfügbarkeit kann das in der Tat vielen Stellen eine Auswertung ermöglichen, die nicht das Geld hatten, teure SPOT-Szenen einzukaufen - zum Beispiel NGOs im Umweltschutz.
  • Wie lange dauert es, quer durch die Erde zu fallen?

    23.06.2015, Simon
    Sie schreiben:
    "Und sobald sich Luft im Tunnel befindet, verlängert sich die Fallzeit und ist abhängig von Form und Masse des Körpers.[...] Allerdings würden diese Effekte das betrachtete System stark verkomplizieren und eine computergestützte Rechnung notwendig machen, ohne sich dabei nennenswert auf die erhaltene Flugdauer auszuwirken."

    Im Gegenteil: Sobald wir von Luft im Tunnel ausgehen wuerde ich behaupten wird das gesamte Unterfangen ein Ding der Unmoeglichkeit. Man wuerde es naemlich nicht mehr bis zur gegenueber liegenden Seite schaffen. Anstattdessen wuerde man vor Erreichen des anderen Ende umkehren, und nach mehreren (immer kuerzeren) Oszillationen am Zentrum der Erde enden.
  • "etwas peinliche Falschmeldung erwies"

    23.06.2015, Dirk
    Peinlich ist wie schlecht recherchiert wurde:
    Es wurde an die Öffentlichkeit gegangen mit grob der Aussage: wir wissen das es nicht sein kann, aber wir finden keinen Fehler. Habt ihr Ideen? Daran ist nichts peinlich sondern gute wissenschaftliche Arbeit.

    Überdies sagt Einsteins Theorie nicht aus, dass Elemente nicht in der Lage wären schneller als Lichtgeschwindigkeit zu sein. Sie sagt aus es ist nicht möglich ist Information schneller als das Licht zu propagieren. Und zu guter Letzt gehört zu guter Wissenschaftlicher Arbeit auch die Skepsis ob irgendwelche Regeln immer zu 100% gelten oder evtl. erweitert werden müssen; dies gilt auch für Einsteins Relativitätstheorie.
  • Ursprünglich verwendete Fette waren schädlich

    23.06.2015, Alexander von Wolff
    Soweit meine Rekonstruktion ergeben hat, hat Ferrero (Nutella) früher teilweise gehärtete Pflanzenfette verwendet, die damit dann auch die schädlichen Trans-Fette enthielten. Durch die andere natürliche Konsistenz von Palmöl kann man sich das jetzt offenbar sparen. Mithin, ein Vorteil.
  • i razor you gleich mal mit Occam...

    23.06.2015, Holzhowie
    Selten so einen Bullshit gehört, wenn der Pilot unauffällig verschwinden will, wassert er das Flugzeug... Oh, sie haben leider den Copiloten, Flugbegleiter und hundertpengzig Passagiere vergessen - kann ja mal vorkommen, sollte aber nicht, wenn man zumindest den Anschein von Intelligenz wahren will...
  • Palmöl ist nicht nur in Nutella

    22.06.2015, Nikola Mühlfeld
    Aus Palmöl werden Tenside hergestellt, die dann in Hautreinigungsmitteln,Spülmitteln, Dusch/Bademitteln,Waschmitteln, Spülungen für Haar und Wäsche enthalten ist.
    Modifiziertes Palmöl ist in unzähligen Haut/Körpercemes enthalten, oft in Ökoprodukten.
    Palmöl ist auch in der Nahrung in zig Produkten.
    Es ist so omnipräsent, und wird so oft nicht als Inhaltsstoff erkannt.
    Schon machen einige Ökofirmen Anzeigen, auch auf Google, dass sie nur nachhaltiges Palmöl verwenden würden.
    Aber auch dafür ist mal Regenwald gefallen.
    Wie lange soll denn das Fällen her sein,, dass man sagen kann, ab jetzt ist es nachhaltig: nach 5 oder 10 Jahren?
    Auch nachhaltiger (das Wort ist da schon Hohn) Palmölanbau, lässt Urwald verschwinden, es lässt nicht zu gute Ersatzstoffe zu finden, bzw das Öl einfach zu ersetzen. Und es gibt außerdem IMMER Firmen die "Nachhaltigkeit" unterlaufen.
    In der Kosmetik wird sich doch wohl ein anderes Öl finden lassen!






  • RSPO!

    22.06.2015, Steffen Frank
    Korrekterweise heißt der Runde Tisch RSPO nicht ROSP ;-)

    Roundtable on Sustainable Palm Oil

    http://www.rspo.org/

    evtl im Artikel korrigieren!

    Ich arbeite selbst in einer Branche die viel Palmöl verwendet (hat). Wir stellen derzeit unsere Produkte immer mehr um, so dass sie kein Palmöl haben oder eben das zertifizierte (nachhaltig gewonnene)

    Dabei leidet die Qualität der Produkte teils erheblich, weil die Ersatzfette nicht das leisten können was das Palmöl bietet. Was die Produkte wieder teurer macht und der Endverbraucher das aber nicht möchte? Es ist eine Spirale die sich immer immer weiter dreht.

    Verzicht oder Reduktion von Palmöl ist nach meiner Ansicht schon richtig, denn wir alle atmen die Luft die der Regenwald Produziert und wenn der Palmöl bedarf nicht sinkt, glaube ich nicht, dass vor dem Regenwald halt gemacht wird bis der letzte Baum fällt... Und dann? Atmen wir Palmöl?

    Das ist keine Sache die Kurzfristig geändert werden kann. Letztendlich können das nur wir Verbraucher ändern in dem wir auf Produkte verzichten, in deinen Palmöl drin ist, bzw. nur zertifiziertes.

    Grüße und Guten Morgen ;-)

    Grüße
    Stellungnahme der Redaktion

    Vielen Dank für den Hinweis - der Buchstabendreher ist korrigiert :-)

    Daniel Lingenhöhl

  • Douglas Adams

    21.06.2015, Wolfgang Cornely
    Lieber Rezensent!
    Anscheinend kennen Sie nicht die Bücher von Douglas Adams, insbesondere seine Trilogie in fünf bis sechs Bänden (einer davon posthum) "Per Anhalter durch die Galaxis". Eins der grundlegenden Prinzipien dieser Science-Fiction-Serie ist, dass das Unwahrscheinliche geschieht und man letztlich mithilfe eines Computers diesen unwahrscheinlichen Fall erzeugen kann. Der dritte Band trägt den Titel "Life, the Universe and Everything" (1982, deutsch: Das Leben, das Universum und der ganze Rest). Daher stammt also die Ihnen unverständliche Kapitelüberschrift.
  • Quantenrealität != tägliche Erfahrung

    21.06.2015, Robert Orso
    Auch wenn es für manche schwer zu akzeptieren ist, das strikte und exklusive "entweder - oder" ändert sich bei Prozessen auf Quantenebene in ein "sowohl - als auch". Es ist eben gerade NICHT so, dass ein Quanten Objekt (ich schreibe bewusst nicht "Teilchen") EINEN exakten, aber unbekannten Zustand hat, sondern es hat unter Umständen GLEICHZEITIG MEHRERE, sich nach klassischer Erfahrung gegenseitig ausschließende Eigenschaften. Es ist auch nicht so, dass das Objekt "beim hinsehen" just die Eigenschaft annimmt, die wir gerade messen wollen, wir also das System zwingen, den erwarteten Zustand einzunehmen, auch wenn es vorher einen anderen hatte.

    Das sind alles klassische Betrachtungsweisen, die auf Quantensysteme nicht mehr sinnvoll anwendbar sind. Aber auch wenn das der eigenen Erfahrung diametral gegenüber steht, ist das Phänomen doch real. Viele lieb gewonnene Dinge des modernen Lebens funktionieren ausschließlich deshalb WEIL Quanten Objekte mehrere Zustände GLEICHZEITIG einnehmen können, sie sich etwa durch Dislokation an Orten befinden können die sie auf klassischem Weg nie erreichen könnten.

    Der Klassiker ist das Doppelspalt Experiment zur Bestimmung ob EIN Elektron ein Teilchen ODER eine Welle ist. Misst man dabei Eigenschaften, die nur als Welle gültig sind, aber als Teilchen unmöglich, stellen wir fest: Es ist eine Welle. Misst man Eigenschaften, die als Welle unmöglich und nur als Teilchen gültig sind, stellen wir fest: Es ist ein Teilchen. Das schöne an dem Experiment ist, dass es das Quantenobjekt nicht "durch die Beobachtung" in diesen Zustand stößt, sondern misst, was es VORHER bereits gewesen ist.

    Ich empfehle hier immer das fundierte, aber spannend und kurzweilig geschriebene Buch von John Gribbin: Auf der Suche nach Schrödingers Katze (ISBN: 3492240305)

    @ChrisE
    Das Katzenexperiment ist so gestaltet, dass zum Zeitpunkt der Beobachtung die Katze nach klassischer Betrachtung eine statistische 50% Chance hat tot ODER lebendig zu sein. Beide Zustände sind gleich wahrscheinlich. Sie sind es deshalb, weil das auslösende Moment – der radioaktive Zerfall – auf Quantenebene ebenfalls diese Wahrscheinlichkeit hat. Nur gilt dort, dass das Atom quantenmechanisch zu diesem Zeitpunkt SOWOHL zerfallen ist, als auch nicht. Es ist nun die (philosophische wie auch physikalische) Frage, wieso zwischen den beiden mit einander direkt verknüpften Ereignissen erkennbar zwei unterschiedliche Realitäten existieren. Wenn es auf Quanten Ebene kein eindeutiges entweder - oder gibt, warum erleben wir die Wirklichkeit also genau so?

    Es gibt bereits Untersuchungen, die beobachten, wie ein quantenmechanisches System je nach Bedingungen jeweils mehr klassisch oder mehr überlagert reagiert. Ich erwarte aber nicht, dass man den Übergang exakt bestimmen können wird. "Exakt" ist ein klassischer Begriff und etwas das auf Quantenebene eben gerade NICHT geht.
  • Palmöl in Lebensmitteln ist ein reiner billiger Geschmacksverstärker!

    20.06.2015, Stop Mental Slavery
    Das ist wieder mal typisch. Keiner interessiert sich für die Affen oder Umwelt. .. Stattdessen pickieren sich Leute, weil Politiker Ihnen angeblich Nutella verbieten. ... Profilierungen sind hier echt fehl am Platz! Die Industrie beherrscht die Welt- solange fer Konsument hinschaut und mitmacht! Werdet mal wach und hört auf Politiker zu spielen. Boykott Nutella, Ferrero und Kinder.

    Wir werden eine weltweite Online Petition starten! Mit Images von glücklichen Kindern werben - aber dann hinterm alles zerstören!

    HABEN WIR DAS NÖTIG?
  • Superposition

    20.06.2015, Giulio Anderheggen
    Systeme in Superposition haben keine definierte räumliche oder zeitliche Ausdehnung, insbesondere nicht gegenseitig. Erst die Dekohärenz bringt sie in die Raumzeit. Es gibt keine Überlagerung mit dem Gravitationsfeld.

    Gruss
  • Absurder Trick mit synthetischem Horn

    19.06.2015, Ingrid Kästner
    Die Idee vom echten Nashornhorn "nachhaltig geerntet" finde ich nicht viel besser als die illegale Jagd - weil die Tiere die Gewinnung mit ziemlicher Sicherheit nicht freiwillig unterstützen werden ("Leben in Gefangenschaft - Ende mit Schrecken getauscht gegen Schrecken ohne Ende"?) und dann ist es unnütze Tierquälerei (das läuft dann sicher so ab, wie die Gewinnung des Gallensaftes bei den Pandabären!). Der Aufwand für das künstlich gedruckte Nashorn in Bezug zum zu erwartenden Nutzen ist auch sehr fraglich -vielleicht sollte man wenigstens Viagra reinmischen, damit es auch wirklich besser wirkt?!

    Außerdem sollte man das beschlagnahmte Material (Elefanten-, Nashörner-,...-bein) statt zu vernichten kostenlos oder zum "Selbstkostenpreis" an registrierte Endkunden abgeben, damit der Markt geschädigt wird.

    Das beste Gegenmittel wäre weniger verdummende Werbung und TV und vor allem eine weltweite vorbildliche Bildung, die Vernunft und Moral der Menschheit nachhaltig verbessert! In Bezug auf die Feststellung, dass der IQ weltweit statt zu steigen wieder sinkt (soll zumindest so sein und ist gefühlt auch nicht abzustreiten), muss es da auch noch andere Gründe geben (z.B. unnützer Stress, Lebensmittel,...).

    Auch in Deutschland ist diesbezüglich derzeit nur heiße Luft (Lippenbekenntnisse und ineffektive Maßnahmen und Kurzzeitprojekte, sogar in Wissenschaft/Forschung!) und nichts wirklich effektives, was zudem noch Unmengen von Steuergeldern kostet!

    Aber vielleicht ist es ja so gewollt, wenn man nicht Unfähigkeit unterstellen will?

    Lg.
  • Ein großes Lob Herrn Lingenhöhl!

    19.06.2015, Rene Macon
    Der Hinweis auf die fatale Rolle der EU-Energiepolitik, die durch die Subventionierung der Biosprit-Produktion weltweit zur Vernichtung ökologisch wertvoller Naturgebiete beiträgt und dabei auch einen signifikanten Anstieg der Preise von Grundnahrungsmitteln armer Bevölkerungsschichten in Kauf nimmt (Worldbank (2008), Rising Food Prices Threaten Poverty Reduction, URL: http://go.worldbank.org/QLBJFC7XI0), ist absolut korrekt.

    Dass es dabei auch über den sogenannten „Indirect Land Use Change Effect“ zu einem Anstieg von CO2-Emissionen kommt, wie z.B. die Studie von Melillo et al. (2009, Indirect Emissions from Biofuels: How Im-portant?, Science 326, 13) gezeigt hat, offenbart das ganze Ausmaß der Absurdität dieser Politik.

    Warum schafft es die EU nicht, den Irrtum, der mit der Biosprit-Produktion begangen wurde, wieder rückgängig zu machen? Es ist zu vermuten, dass es vor allem die europäische Agrarindustrie ist, die hier äußerst erfolgreich Lobby-Arbeit betreibt. In Deutschland gibt es mittlerweile sogar einen "Bundesverband BioEnergie e.V."

    Die ökologischen Folgen dieser Politik betreffen allerdings nicht nur die Regenwälder tropischer Länder. Auch in Deutschland hat die Einführung dieser Politik zu einer Trendwende bei der Flächenstillegunspolitik geführt. Seit 2007 steigt wieder die aktiv bebaute landwirtschaftliche Nutzfläche. Die biologische Feldforschung beobachtet seitdem einen signifikanten Rückgang bedrohter Arten. Dazu gab es neulich eine ganz interessante Sendung im Deutschlandfunk (Artenvielfalt - Wenn der Hase sich vom Acker macht, http://www.deutschlandfunk.de/artenvielfalt-wenn-der-hase-sich-vom-ackermacht.740.de.html?dram:article_id=299398).

    Vielleicht könnte die Spektrum-Redaktion dazu ja auch einmal eine zusammenfassende Dokumentation erstellen...

    Auf jeden Fall zeigt das Verhalten von Ségolène Royal wie reflexartig unsere politische Klasse mit Symbolpolitik reagiert, wenn sie nicht die Kraft findet sich dem Druck von Lobby-Verbänden zu widersetzen.
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